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Olivia

Wir betreten das kleine Restaurant und ich muss feststellen, dass es nicht nur von außen schnuckelig aussieht, sondern auch von innen. Das gesamte Möbiliar besteht aus Holz.  Vorhänge, Blumentöpfe, all so etwas ist in rot, weiß und grün gehalten. Hübsche Pflanzen und warmes Licht tauchen den Raum in eine gemütliche Atmosphäre. An den Wänden hängen Bilder, die Italien zeigen. Mal wird Rom gezeigt, mal Weinfelder und die wunderschöne Italienische Landschaft. "Wie Süß!", äußere ich meine Gedanken. Jack grinst mich an und führt mich zu einem freien Tisch am Fenster. Der gesamte Raum ist erfüllt von leisem Stimmengewirr und ich fühle mich sofort wohl.

Nachdem der Kellner unsere Bestellung aufgenommen hat, beugt Jack sich leicht über den Tisch und ergreift meine Hand. "Eigentlich wollte ich noch ein bischen abwarten, aber ich finde den Moment genau passend." Fragend schaue ich ihn an und bedeute ihn mit einem Kopfnicken fortzufahren. Kurz räuspert sich Jack, dann schaut er auf unsere verschlungene Hand. "Wir wohnen zusammen, wir leben und essen zusammen und wir schlafen jede Nacht nebeneinander ein." "Ich versteh nicht, was du mir sagen willst.", mache ich ihm leicht verwirrt klar. Jack holt einmal tief Luft und schaut mir dann endlich in die Augen. Es ist, als hätte er durch diesen Atemzug Last von seinen Schultern geworfen. "Wir sollten endlich das offensichtliche aussprechen. Ich weiß, das hat jetzt nichts mit unserer Wohnsituation oderso zu tun, aber-", er holt noch einmal tief Luft. "Ich finds gut, dass wir zusammen leben, ich finds gut jede Nacht neben dir einzuschlafen. Ich weiß ich war am Anfang wirklich scheiße zu dir und habe dir zuerst nichts von der Wette der Jungs erzählt. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich nur versucht habe dich zu beschützen. Von Anfang an hatte ich das Gefühl dich beschützen zu müssen. Du bist mir verdammt wichtig, Liv." Etwas perplex über seine ehrlichen Worte und immer noch ein wenig verwirrt, antworte ich ihm schließlich. "Ich bin nicht sauer auf dich, oderso. Glaub mir, ich verstehe warum du so gehandelt hast. Ich hätte vermutlich das Gleiche getan." Aufmunternd drücke ich seine Hand.

"Olivia, ich habe mich in dich verliebt. Ich habe mich in die Art verliebt, wie du immer auf mich einschlägst, wenn ich dumme Sprüche ablasse. Ich habe mich in die Art wie du Nutella in dich hineinstopfen kannst verliebt. Ich liebe dich weil du nicht darauf achtest was du isst und trotzdem so unglaublich sexy bist. Ich liebe dich, weil ich jedes Mal davon fasziniert bin, wie deine wunderschönen Augen strahlen, wenn du lachst. Du weißt es vielleicht nicht, aber für mich hört es sich wunderschön an, wenn du zu laut lachst, weil jemand einen guten Witz erzählt hat. Ich liebe es wie du dich aufregst, wenn du etwas nicht sofort hinkriegst und dann auch noch sauer auf mich bist, wenn ich dir Hilfe anbiete. Ich liebe deine selbstbewusste und doch so freundliche Art. Und ich liebe es, dass du nicht weißt, was all diese kleinen Dinge bei mir auslösen. Ich liebe dich."

Fest guckt er mir in die Augen und hält immer noch meine Hand in seiner. Mein Mund steht offen und meine Augen sind vor Schock geweitet. Das war jetzt wirklich das Letzte was ich erwartet habe. Doch Jack ist noch nicht fertig. "Deswegen bin ich glücklich darüber, dass wir zusammen wohnen und, dass ich jede Nacht neben dir einschlafen darf. Ich liebe dich, Liv." Langsam löse ich meine Hand aus seiner, da der Kellner mit der Bestellung kommt. Jack räuspert sich und als der Kellner weg ist, guckt er mich abwartend an. "Jetzt sag doch bitte etwas.", flüstert er schon fast verzweifelt. "Ich weiß nicht wirklich was ich sagen soll.", flüstere ich zurück. Jack will grade etwas sagen, doch ich unterbreche ihn indem ich eine Hand hebe. "Ich liebe dich auch.", sage ich fest und schaue ihm dabei tief in die Augen. Er fängt an zu grinsen und steht ruckartig auf. Zügig macht er einen Schritt auf mich zu und ich lasse mich von ihm auf die Füße ziehen. Es ist mir egal, dass hier noch andere Leute im Restaurant sitzen und so fangen Jack und ich an uns sanft zu küssen. "Eine Frage noch.", unterbricht er unseren Kuss. "Willst du meine Freundin sein?" Ich tue kurz so, als müsste ich überlegen. "Aber nur, wenn du mir weiterhin Nutella kaufst." Jack's Grinsen wird wenn möglich noch breiter und er zieht mich noch ein Stück näher zu sich. "Ich kaufe dir so viel Nutella wie du willst, Babe.", haucht er und drückt mir einen sanften Kuss auf meine eh schon prickelnden Lippen. "Jetzt lass uns mal essen, ich bin kurz vorm Verhungern.", unterbreche ich unseren Kuss kichernd.

Lachend betreten Jack und ich unser Haus. Der Abend war wunderschön und das Essen mehr als gut. "Wir sollten dieses Restaurant zu unserem Stammrestaurant machen.", kichere ich und schlüpfe aus meinen Schuhen, wobei ich mich an Parker's Schulter festhalte um nicht umzukippen. "Ja, aber das nächste Mal bestellen wir nicht so viel Wein.", stimmt Jack mir schmunzelnd zu und guckt mich belustigt an. "Langweiler.", murre ich und schleppe mich ins Wohnzimmer, wo ich mich schwungvoll aufs Sofa fallen lasse. Jack folgt mir und bleibt lachend vor der Couch stehen. "Guck nicht so, Parker. Ich kann auch ganz anders." "Ach ja?", lacht der werte Kerl immer noch. Augenblicklich richte ich mich auf und stelle mich direkt vor ihn. "Und ob ich das kann.", hauche ich und fahre mit meinen Händen seinen Oberkörper auf und ab, bevor ich meine Hände in seinem Nacken kreuze und seinen Kopf zu mir herunter ziehe und gierig meine Lippen auf seine presse. Etwas verdattert erwidert Jack meinen Kuss und legt seine Hände auf meiner Hüfte ab. Sofort beginnt mein gesamter Körper zu prickeln und in meinem Herzen startet ein Feuerwerk. Jack hat es so schnell geschafft, dass ich mich in ihn verliebe, dass ich es gar nicht richtig mitgekriegt habe. Eines Tages stand ich plötzlich da mit meinen Gefühlen. Und in diesem Moment, indem Jack mir leicht in die Unterlippe beißt, wird mir klar, dass der Umzug nach New York und die neuen Geschäftspartner meiner Eltern, womöglich das Beste war, was mir passieren konnte.

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