Olivia
Seufzend schmeiße ich meine Schultasche in irgendeine Ecke und lasse mich erschöpft auf den Stuhl neben meiner Schwester sinken. "Na Kleine, wie war dein Schultag?", fragt sie mich prozierend. Ich strecke ihr nur die Zunge raus und nehme mir von den Nudeln, die meine Mutter soeben auf den Tisch gestellt hat. "Es ist das Beste für dich wieder hier in die Schule zugehen.", mischt sich mein Vater ein, doch da ich immer noch sauer auf meine Eltern bin, ignoriere ich ihn, was meine Mutter dazu bringt zuseufzen. Nach dem schweigsamen Mittagessen, jedenfalls von meiner Seite aus, schnappe ich mir meine Tasche und verschwinde hoch in mein Zimmer. Ich hasse Montage, aber da ich gestern noch den langen Flug überstehen musste, ist der heutige Montag besonders anstrengend. Ob Jack mich jetzt hasst? Hat er mich überhaupt jemals so sehr geliebt, dass er traurig ist, oder hat sich gleich die Nächste gesucht? Ich versuche die Gedanken an meinen Ex-Freund, ouch, zu vergessen. Meine Eltern haben jetzt mit dem Direktor ausgemacht, dass ich noch einen Monat zur Schule gehen soll, jeden Tag werde ich in eine andere Klasse gesteckt und bearbeite still meine Aufgaben und dann soll ich die Abschlussprüfungen nachschreiben. Mir solls recht sein. Das Erste, was ich in meinem Zimmer mache, ist mein Handy aus meiner Tasche zukramen und Melli anzurufen. Doch es geht nur die Mailbox dran. Entweder sie hat mich absichtlich ignoriert, weil sie immer noch sauer auf mich ist, oder sie konnte nicht an ihr Handy gehen. Ich tippe auf Ersteres.
Melanie
Ich sehe Liv's Namen auf meinem Handydisplay. Ich runzle die Stirn und lege mein Handy zur Seite, denn ich will nicht mit ihr reden. "Was ist los, Schatz? Warum gehst du nicht dran?", Matt steht plötzlich vor mir und schaut besorgt auf mich runter. "Es ist Liv und ich möchte nicht mit ihr reden." Entschlossen stehe ich vom Sofa auf und tapse in die Küche, Matt folgt mir. "Was möchtest du essen?", frage ich ihn und öffne den Kühlschrank. Doch Matt drückt ihn sanft wieder zu und drückt mich leicht mit dem Rücken an die Küchentheke und stellt sich direkt vor mich. Seine Hände legt er auf meiner Hüfte ab. "Du solltest ihr zuhören.", meint er und guckt mich ernst an. "Warum sollte ich? Sie ist egoistisch und war mir und Kathy keine richtige Freundin und sie hat mir meinen Bruder weggenommen!", protestiere ich. "Vielleicht möchte sie sich entschuldigen? Vielleicht ist etwas passiert. Du solltest ihr wirklich zuhören.", behart er weiterhin. Böse funkel ich ihn an. "Auf wessen Seite bist du eigentlich?!" "Ich bin auf deiner Seite! Und ich weiß, dass du ein schlechtes Gewissen hast. Genauso wie sie. Sei doch nicht immer so stur!", er wird zum Ende hin ein bischen lauter und auch er funkelt mich nun an. Wütend schubse ich ihn von mir und verlasse die Küche. "Was hast du jetzt vor?!", fragt er sauer, als er sieht, dass ich mir Schuhe und Jacke anziehe. Mit schnellen Schritten gehe ich auf ihn zu und ziehe seinen Kopf im Nacken zu mir runter. Gierig presse ich meine Lippen auf seine. Bevor er richtig reagieren kann, löse ich mich wieder von ihm und gehe zur Tür. "Ich hasse es, wenn du recht hast.", fauche ich und sehe noch sein Grinsen bevor ich schwungvoll die Tür hinter mir ins Schloß werfe und mich auf den Weg zu Liv mache.
Mit dem Fahrstuhl fahre ich hoch ins Penthouse und hoffe, dass ich jemanden aus Liv's Familie antreffe. Der Fahrstuhl öffnet sich mit einem Pling und ich betrete die Wohnung. "Hallo, ist jemand da?", rufe ich und gehe um die Ecke in die Küche. Was ich dort sehe schockt mich wirklich. Liv sitzt auf dem Küchenboden an die Theke gelehnt und weint bitterlich. Langsam laufe ich auf sie zu und setzte mich wortlos neben sie. Sie lehnt ihren Kopf an die Thekenwand hinter sich und legt ihre zitternden Hände auf ihren Knien ab. "Was willst du hier?", haucht sie weinerlich und starrt dabei ins Leere. "Ich will reden." Langsam dreht sie ihren Kopf zu mir und guckt mich mit tränenerfüllten Augen an. Plötzlich schlingt sie ihre Arme um mich und vergräbt ihren Kopf in meiner Schulter. Sofort erwiedere ich ihre Umarmungund lege meine Hände auf ihrem Rücken ab. "Es tut mir so leid.", schluchzt sie. Sanft streiche ich über ihren Kopf und drücke sie noch mehr an mich. "Mir auch.", antworte ich leise. Auch mir läuft eine Träne über die Wange, doch ich halte sie nicht auf. "Du hattest recht. Ich war egoistisch.", schluchzt sie wieder. "Ich doch auch.", gebe ich zurück. Langsam löst sie sich von mir und guckt mich verwirrt an. Also erkläre ich es ihr. "Du bist schon länger als einen Monat hier, doch ich war nie für dich da.", sie unterbricht mich. "Ich war genauso wenig für dich da." "Es war eine komische Zeit. Ich hab mich auf Matt konzentriert, Kathy auf Noah und du auf Jack." Mir entgeht nicht wie sie bei der Erwähnung meines Bruders leicht zusammenzuckt und sich wieder neue Tränen in ihren Augen sammeln. "Wir waren nie richtig füreinander da. Ich habe sogar das Gefühl, dass wir uns für eine kurze Zeit auseinandergelebt haben.", fahre ich fort und sehe wie Liv zustimmend nickt. Und dann sitzten wir einfach schweigend nebeneinander und hängen jeder unseren eigenen Gedanken nach.
"Wieso bist du eigentlich wieder hier und nicht in L.A?" Liv und ich sitzten grade jeder mit einem riesen Eisbecher in der Hand auf der Couch und reden über alles mögliche. Kurz zögert Liv mit ihrer Antwort. "Wegen dir und Kathy.", gibt sie schließlich zu. "Wieso das denn?", verblüfft gucke ich sie an. "Na, ihr ward so sauer auf mich. Ich habe mich so schlecht gefühlt, da ihr beide Recht hattet. Außerdem wusste ich nicht was ich in Los Angeles soll. Jack hat dort die Firma und Freunde. Ich hatte nichts. Ich habe zwar jemanden kennengelernt, doch er hat mir nicht geschrieben, obwohl er es gesagt hat. Außerdem habe ich keinen Abschluss und ich will nicht in Cafe's oder Klamottenläden arbeiten.", erklärt sie und ich verstehe sie. "Also habt ihr Schluss gemacht?", frage ich vorsichtig nach, denn ich weiß ja nicht, wie empfindlich Liv jetzt auf Jack reagiert. "Ja. Ich habe ihm einen Brief geschrieben in dem ich alles erklärt habe und als er bei der Arbeit war, bin ich abgehauen und habe mich in den nächsten Flieger nach Hause gesetzt." "Schön, dass du New York als dein Zuhause ansiehst.", ich lächel sie leicht an und sie erwiedert es. "Und was ist jetzt mit dir und Matt?", fragt sie und schiebt sich einen großen Löffel ihres Eises in den Mund. "Ich denke, es ist alles wieder in Ordnung. Es ist noch nicht alles wie vorher, aber fast.", erzähle ich ihr und sie lächelt mich leicht an. "Lass uns einen Pakt schließen.", sage ich nach ein paar Minuten angenehmen Schweigens. "Und was soll das für ein Pakt sein?", fragt sie mich nach und legt ihren Kopf leicht schief. "Wirr konzentrieren uns jetzt völlig auf die Ferien, die du in einem Monat ja auch hast und danach auf die Uni. Aber vorallem konzentrieren wir uns auf uns und unsere Freundschaft. Deal?", ich strecke meine Hand aus und warte auf ihre Antwort. Kurz scheint Liv zu überlegen doch dann schlägt sie ein und sagt feierlich mit einem Lächeln auf den Lippen:"Deal!"
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Little Lovestory - Die wahre Geschichte
RomanceDie wahre Geschichte eines Badboys. Man nehme: Ein reiches Mädchen aus dem Süden und einen halben möchtegern Badboy. Dies mischt man unter einen Umzug und eine unbekannte Stadt, bevor man die neue Schule hinzufügt. Die nächste Zutat, zwei beste Freu...