Corleone - Anthony & Henry

Kapitel 1

Vorwort

Hallo lieber Leser! Wahnsinn, du hast meine Geschichte angeklickt, ich flipp gleich aus.

Die Geschichte ist fertig geschrieben und ich lade jede Woche ein Kapitel hoch. Insgesamt gibt es 26 Kapitel, das sind circa 250 Seiten. Ich hoffe, die Geschichte gefällt dir genauso, wie es mir gefallen hat, sie zu schreiben.

Los gehts!

Kapitel 1

Es war einer dieser Tage gewesen, an denen einfach gar nichts lief wie es sollte. Zuerst hatte sich der Getränkelieferant verspätet, wodurch Anthony – von seinen Freunden Toni genannt – die Kisten mit Whiskey, Red Bull, Jägermeister und den anderen beliebten Getränken selber in den Keller schleppen musste, obwohl schon feierhungrige Gäste in den Club strömten. Dann hatte der DJ – für den Anthony ein kleines Vermögen bezahlt hatte – kurzfristig abgesagt. Und zu allem Überfluss hatte der Barkeeper eine Kiste des teuren Moët de Chandon fallen gelassen. Die Scherben waren in alle Richtungen geflogen. Der Boden würde für Tage klebrig sein, egal wie oft sie wischten.

Toni schloss die Augen und lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. Manchmal gab es einfach Tage, da blieb man lieber im Bett. Es war als Nachtclubmanager nicht seine verdammte Aufgabe, Kisten in den Keller zu tragen. Da unten war es staubig, dreckig und feucht. Wenn er seinen teuren Anzug verschmutzt hatte, würde er den Lieferanten wechseln, rein aus Trotz.

Toni stand auf und goss sich einen Scotch aus einer Glaskaraffe ein, die auf einem Sideboard hinter dem Schreibtisch stand. Er nahm einem Schluck und genoss das würzige Aroma. Aus den Lautsprechern im Nachtclub „Corleone" dröhnten die Beats und ließen die große, verspiegelte Glasscheibe, die sein Büro an einer Seite begrenzte, leicht beben. Durch das bodentiefe Fenster konnte Anthony in den Club sehen, während die Gäste in der Scheibe nur ihre eigenen Spiegelbilder sahen. An der Bar standen die Gäste in Dreierreihen, fuchtelten mit den Händen und versuchten, die Aufmerksamkeit des Barpersonals auf sich zu ziehen. Auf der großen Tanzfläche, die fast den gesamten Raum einnahm, tanzten junge Männer und Frauen zum Beat der Musik. Es war zwar erst Donnerstag, aber das schien die meisten Partywütigen von New York nicht davon abzuhalten, bis spät in die Nacht zu tanzen und zu trinken.

Mir soll es recht sein, dachte Toni und drehte sich wieder zu seinem Schreibtisch um. Es war schon fast 3 Uhr morgens und er musste noch die letzten Rechnungen fertigmachen. Das Corleone lief mittlerweile gut. Die Besucherzahlen stiegen, es wurden immer öfter auch teure Champagner und Whiskeyflaschen bestellt und durch die Drogen, die im Club unter der Hand die Runde machten, verdiente sich der Club ein gutes Zubrot. Er war gerade einmal 21 Jahre alt gewesen, als ihm sein Vater vor drei Jahren die Leitung des Nachtclubs übertragen hatte. Damals hatte der Club gerade mal so eben schwarze Zahlen geschrieben. Seitdem Toni die Leitung übernommen hatte, hatte sich das Corleone zu einem angesagten Nachtclub gemausert.

Zuerst hatte er den Namen geändert, denn „Nachtclub Devil" hatte einfach nicht das richtige Publikum angezogen. Toni wollte die Jungen, Schönen und Reichen für den Club gewinnen, nicht die Gothszene. Nicht, dass er etwas gegen Goths gehabt hätte, aber diese Zielgruppe hatte seiner Erfahrung nach nicht die finanziellen Mittel, um eine $ 400 teure Flasche zu kaufen. Dann hatte er den Club renoviert und kräftig ins Marketing investiert. Außerdem war es ihm gelungen Instragram und Influencer Sternchen in den Club zu holen. Sein Vater, Vincenzo Garibaldi, dem der Club gehörte, war zwar schon seit seiner Jugend im Geschäft und auf seine Weise sehr erfolgreich, aber mit Instagram, Snapchat und den anderen angesagten Apps kannte sich sein Alter Herr nicht aus.

Toni schob einen Stapel Papiere zur Seite und nahm sich die letzte Rechnung vor. Er kontrollierte die Beträge, sah, dass alles korrekt war, und unterschrieb. Danach steckte er die Rechnung in eine Mappe zu anderen Rechnungen, die morgen durch seinen Buchhalter bezahlt werden würden. Wer würde es schon wagen, mich zu betrügen, dachte Anthony, lehnte sich zurück und streckte seine langen Beine vor sich aus. Die Eiswürfel in seinem Scotch klirrten. Niemand, der bei Verstand war würde versuchen, Anthony „Toni" Garibaldi zu hintergehen. Denn das würde bedeuten, sich mit seinem Vater anzulegen. Und mit der Mafia.