Ich versuchte mich zu beruhigen, doch mein Atem ging immer schneller.
Ich sah von einem zum anderen, erkannte erschrecken in ihren Blicken.
Doch manche zeigten gar keine Emotionen oder starrten nur den Boden zu ihren Füßen an.
»Das können sie doch nicht machen! Ihr könnt nicht einfach ein Kind töten« Der Ausruf war von einer Frau mit dunkelbraunen, glatten Haaren gekommen, die neben Arthur stand.
Arthur wandte das Gesicht zu ihr, doch er blickte sie nicht direkt an, betrachtete nur die Häuser hinter ihr. Dann nickte er.
»Doch, das können wir. Wir müssen nun festlegen wie sie aus dieser Welt scheidet. Also -«
Ein Markerschütternder Schrei ertönte, unterbrach Arthurs Worte.
Die Frau, die neben Arthur gestanden hatte, taumelte.
Ich konnte den dumpfen Aufprall hören, als ihr schmaler Körper auf dem Boden aufschlug.
Das dunkle Haar hing ihr über das Gesicht und die Hände ruhten auf ihrem Bauch. An der Stelle, an der der Schaft eines Pfeiles herausragte.
Sie war tot.
Der Moment der geschockten Stille hielt nur für einen Moment an, dann brach der Tumult aus.
Die Menge strömte auseinander, versuchten in das nächstmögliche Haus zu gelangen. Doch viele schafften es nicht zu den rettenden Orten.
Sie gingen zu Boden, durchbohrt von Pfeilen, spuckten Blut, keuchten und blieben dann reglos liegen.
Ich rannte nun auch los, niemand hielt mich auf, als ich von dem Dorfplatz sprintete.
Geduckt blieb ich bei einem der Häuser stehen, kauerte mich nieder und presste meinen Körper so nah wie möglich an die Wand.
Nur aus der Schussbahn raus.
Ich konnte nicht ausmachen, woher die Pfeile kamen, doch es müsste mehrere Schützen geben, so viel war klar.
Etwas orange-rotes blitzte in meinem Blickfeld auf. Feuer.
Die Flammen züngelten die Wände der Holzhäuser hinauf, zerfraßen alles was ihnen in den Weg kam.
Die Angreifer hatten ein Feuer gelegt und dieses könnte gefährlicher sein als die Bogenschützen.
Es könnte das ganze Dorf niederbrennen und uns bei Lebendigem Leib mit dazu.
Ich könnte abhauen. Einfach wegrennen und mich mein Leben lang im Wald verstecken. Vor den Leuten die mir die Todesstrafe aufhetzten, vor diesen Fremden Angreifern.
Doch ich konnte nicht.
Ich konnte sie nicht zurücklassen.
Egal ob sie mich danach immer noch töten wollten, ich musste ihnen helfen.
Ich musste dieses Dorf beschützen.
Die Luft wurde immer wärmer und der Rauch immer dicker.
Bald würde es kein Dorf mehr geben, dass ich beschützen könnte.
Also musste ich schnell handeln.
Verzweifelt versuchte ich die Fesseln abzukriegen, doch fast zwei Tage ohne Essen hatten mir die Kraft genommen.
Die Menschen die zuvor in ihre Häuser geflüchtet waren, kamen nun allesamt wieder heraus.
Ich sah wie ein paar Erwachsene mit Waffen auf den Platz stürmten, Messer und Schwerter in der Hand.
Doch die Feinde blieben versteckt, nur ab und zu tauchten sie zwischen den Menschen auf.
Sie waren völlig in schwarz gekleidet, mit Kapuzen die ihnen über das Gesicht fielen.
Einer dieser Fremden näherte sich gerade von hinten einer Frau, die hilflos in dem Gemetzel stand und ihren Blick suchend über die Menge gleiten ließ.
Wen sie suchte wusste ich nicht, doch in ihrem Blick lag Angst. Angst um jemand anderen, Angst um ihr Kind oder vielleicht ihren Mann.
Ich wollte etwas schreien, doch im selben Moment durchbohrte ein Schwert ihren Bauch.
Das hellgraue Hemd färbte sich rot, und als der Fremde das Schwert wieder aus ihrem Unterleib herauszog, konnte ich nahezu hören, wie das Metall durch die Haut glitt.
Die Augen der Frau waren vor schrecken geöffnet, sie taumelte, drehte sich um und sah ihren direkt an, bevor sie zu Boden sank.
Meine Hände zitterten und mir wurde eiskalt bei diesem Anblick.
Neue Kraft durchzuckte mich.
Die fasern der Fesseln gruben sich in meine Haut, als ich meine Hände auf und ab bewegte.
Die Fesseln wurden deutlich lockerer, biss ich sie schließlich mit den Zähnen von meinen Händen herunter ziehen konnte.
Ich sprang auf rannte ein paar Schritte in Richtung des Dorfplatzes.
Ein paar Kinder amen mir entgegen, gefolgt von ihren Eltern flohen sie Richtung Waldrand.
Andere Bewohner des Dorfes versuchten die in schwarz gekleideten Feinde anzugreifen, doch diese waren schneller.
Sie schienen alles vorher zu ahnen, wichen aus und erledigten ihre Angreifer im Handumdrehen.
Mehr von den Fremden zeigten sich nun, kämpften auf dem Dorfplatz mit den übrig gebliebenen Bewohnern.
Tote Körper lagen auf dem Boden, deren Blut die Kieselsteine des Weges rot färbten.
Mit wurde schwindelig und übel zugleich.
Schreie zerrissen die Luft und das klirren von Schwertern brannte sich in mein Gehör ein.
Mitten zwischen den kämpfenden erkannte ich ein Gesicht wieder.
Der Schwarzhaarige Junge, der bei der Wahl dafür gestimmt hatte, dass ich nicht bestraft werden sollte.
Er hatte ein Schwert in der Hand und wehrte nahezu perfekt die Hiebe der Fremden ab.
Er schien gut darin zu sein und zurecht zu kommen, anders als der blonde Mann, einer von Arthurs Wächtern, der nur wenige Meter von dem Jungen entfernt kämpfte.
Er konnte die kräftigen Schwerthiebe kaum abfangen und wich immer weiter vor seinem Feind zurück.
Direkt neben mir lag ein toter Körper, in dessen Hand ein langes Messer ruhte.
Die Hand des toten war eiskalt und ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich das Messer aus dem festen Griff befreite.
Ich rannte los, auf die kämpfenden zu, um dem blonden Mann zur Hilfe zu kommen.
Ich kam von hinten und hatte somit eine gute Position, denn der schwarz gekleidete war auf den anderen blonden Mann fixiert.
Als ich den Feind erreicht hatte, stach ich blindlings zu.
Ein Schmerzensschrei ertönte und der Gegner fuhr zu mir herum.
Sein Gesicht war voll von der Kapuze versteckt, aber ich konnte seine Wut regelrecht spüren.
Doch er griff mich nicht an.
Ein Teil seines Gesichtes wurde von der Sonne angeleuchtet und ich konnte somit sehen, wie sein Mund sich zu einem leisen Lächeln kräuselte.
Eine böse Vorahnung überlief mich und ich merkte wie sich alle Muskeln in meinem Körper verkrampften.
Ich wollte mich gerade umdrehen, da traf mich etwas an meinem Hinterkopf.
Alles was ich danach noch spürte, war der stechende Schmerz, der sich in meinem Kopf ausbreitete, und das seltsame Gefühl, als mein Körper dumpf auf dem Boden aufschlug.
Dann umhüllte mich die stille, trostlose Dunkelheit.Hey Leute!
Es wird spannend! :D
Das Dorf wurde überfallen, überall wütet Feuer.
Was wird nun mit dem Dorf und seinen Bewohnern werden?
Und wer sind diese Fremden, die ihr Dorf überfallen?Erstmal: Wie hat euch dieses Kapi gefallen? :D
Und OMG! Vielen Dank für einfach mal 100 reads! ❤️ :D Ihr seid die besten!!! Daanke! Danke das ihr mir und meiner geschichte eine Chance gebt! ❤️
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Evelyn Rose - Gefangenschaft
AdventureEvelyn Rose lebt in einem kleinen Dorf auf dem Planeten Syrax. Alle leben dort in Frieden zusammen, bis Evelyn eines Tages die Leiche ihres Bruders findet. Niemand weiß mehr wem er trauen soll und Evelyn wird auch noch wegen Mordes verdächtigt. Trot...