8. Kapitel

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Wir saßen in einem kleinen Kreis an den Stämmen der knorrigen Bäume gelehnt da.
John, Frank, Peter, Abygail, Jason und ich selbst.

"Ihr werdet noch heute aufbrechen!"
Klährte John uns gerade auf.
"Und was genau ist unsere Aufgabe?" Fragte Peter.
John überlegte kurz.
"Ihr sollt herausfinden wer uns da angegriffen hat und was diese Leute im Schilde führen. Und dann befreit ihr irgendwie Arthur und kehrt zurück."

"Total einfach! Wenn wir die schwarzen Typen, die allesamt bewaffnet, und noch dazu sehr gute Schützen sind erstmal gefunden haben, wird es sehr leicht sein, Arthur da noch raus zu holen!" Entgegnete Peter.

"Wenn Arthur überhaupt entführt wurde." Dieser Satz von Jason ließ uns alle für einen Moment schweigen.
Dann schüttelte John den Kopf.

"Und warum haben sie ihn dann mitgenommen? Ich selbst habe gesehen, wie er von ihnen mitgeschleift wurde!"
Ich glaubte John. Ausserdem nickten Abygail und Peter zustimmend.

Jason schüttelte den Kopf.
"Dann muss es wohl stimmen."
Es klang keineswegs Ironisch, aber ich
war mir nicht sicher ob er es wirklich ernst meinte.

"Gut." Sagte John, "Wir konnten beim Brand ein paar Dinge aus dem Dorf retten. Also haben wir auch Waffen und etwas zu essen. Trotzdem müsst ihr unterwegs jagen, denn es reicht vermutlich nur für einen Tag."

Wir nickten Stumm.

"Es wird vermutlich mehrere Tage dauern. Wir wissen nicht, wo sie wohnen, wir wissen gar nichts über sie. Wir kennen die Gegend um unser Dorf, hier hat noch niemand andere Menschen gesehen.
Also müssen sie weiter weg lagern.
Wir dachten immer wir wären die einzigen Überlebenden."

Dies hatten wir schon oft gehört. Schon in den vielen Geschichten, die uns unsere Eltern früher erzählt hatten.
Vor vielen, vielen Jahren wohnten die Menschen noch auf einem anderen Planeten. Dieser Planet - Die sogenannte Erde - wurde im Laufe der Zeit zerstört.
Die Bevölkerung wurde größer, die Natur kleiner. Die Menschen fuhren mit "Autos" herum, erzeugten Strom mit Kraftwerken. Das alles schadete dem Planeten, niemand konnte noch etwas tun. Also suchten sie nach einer anderen Lösung.
Sie suchten nach einem neuen Zuhause.
Schlussendlich waren sie auf diesem Planeten abgestürzt und haben ihn zu ihrer neuen Heimat gemacht.
Niemand wusste, wie es jetzt auf der Erde aussah.

"Habt ihr noch Fragen?" Riss mich John aus den Gedanken.
"Baut ihr das Dorf wieder auf?" Fragte Abygail langsam.
Tiefe Traurigkeit schwang in ihrer Stimme mit.
"Ja, das tuen wir." Erwiderte John und schenkte ihr ein aufmunterndes lächeln.

Das würden sie tun. Doch ich wusste, daß nichts so sein würde wie es einmal war.

Ich hängte mir den Köcher über die Schulter und nahm den Bogen in die Hand.
Wir fünf, die, die Reise antreten sollten rüsteten uns gerade mit den verbleibenden Waffen aus.
Jason betrachtete gerade ein Messer, welches er kurz darauf in die Lederne Hülle steckte und an seinem Gürtel befestigte.
Danach nahm er noch ein Schwert und hängte es in eine weitere Schnallen des Gürtels.
Peter rüstete sich mit den gleichen Waffen aus.
Abygail nahm einen kleinen Spitzen Dolch und nach kurzem zögern ebenfalls ein Schwert.
Ich überlegte Kurz und griff dann zu einem kleinen scharfen Messer.
Ich blickte zu Frank, der gerade ein Beil betrachtete. Er nickte mir mit einem leichten Lächeln  zu und befestigte das Beil an seinem Gürtel.
Wir waren fertig.
Die Rucksäcke hatten wir schon vorher gepackt, in denen sich nun etwas essen, Feldflaschen mit Wasser und frische Klamotten befanden.
John kam von der Lichtung zu uns herübergelaufen.

"Seid ihr bereit?" Fragte er, als er bei uns ankam.
Wir nickten.
Plötzlich standen wir in einer Menschenmenge. Die Leute aus DEM Dorf jubelten uns zu, verabschiedeten sich von uns.
Sie klopfen uns auf die Schulter und meinten, dass wir Helden seien.
Auch ich spürte Hände auf meiner Schulter, was sich ungewohnt, aber gleichzeitig auch gut anfühlte.
Doch viele Leute sahen mich immernoch misstrauisch an.

Wir liefen gemeinsam durch das Dorf hindurch. Unter meinen Schuhsolen knackten die verbrannten Reste der Häuser. Die Asche wurde durch den leichten Wind mit sich getragen.
Wir erreichten den anderen Waldrand, dort wo die Feinde in der gestrigen Nacht verschwunden waren.
Als ich mich noch einmal umsah, entdeckte ich die Bewohner meines Dorfes, welche am Waldrand standen und uns ein letztes Mal zu winkten.
Ich fragte mich, ob ich sie je wiedersehen würde.
Ob ich je wieder auf diese Lichtung treten würde, ob der See je wieder so spiegelglatt vor mir liegen würde.
Was wäre so schlimm daran, wenn nicht?
Diese Lichtung war mit vielen meiner schlimmsten Erinnerungen verbunden.
Was wäre so schlimm daran, wenn ich niemals wieder kehren würde?

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Evelyn Rose - GefangenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt