Annalena Baerbock:
Der Lichtschalter meines Flures klickt, als ich diesen betätige. Der kleine Raum wird in warmes Licht gehüllt. Ich schließe die Tür hinter mir zu und lehne mich einen Moment dagegen. Mein Kopf in Richtung Decke. Meine Augen geschlossen. Ein leichter Seufzer verlässt meinen Körper. Mit meinem Oberkörper noch immer an die Tür gelehnt, hebe ich mein rechtes Bein und mit einer schnellen Handbewegung ziehe ich meine dunkelrote Stiefelette von meinem Fuß. Wenig später stehe ich wieder mit beiden Füßen flach auf dem Flurteppich. Ich spreize meine Zehen hin und her und versuche sie somit wieder etwas zu spüren.
Mein Mann und meine Kinder sind heute nicht zu Hause, da sie gemeinsam zu Besuch bei ihrer Oma, Daniels Mutter, sind. Wenn ich besonders viele Termine habe, fahren sie öfter die Familie besuchen.Ich ziehe mich auf dem Weg zur Küche weiter aus und schenke mir dort angekommen ein Glas Weißwein ein. Das Glas berührt bereits Sekunden später meine trockenen Lippen und ich nehme einen großen Schluck und fülle das Glas wieder etwas auf, bevor ich es mit in mein Schlafzimmer nehme. Ich stelle es auf meinem Nachttisch ab, zünde meine darauf stehende Duftkerze an und werfe mich rasch in mein kurzes Nachthemd. Von Wein wird mir immer schnell warm, deshalb darf es heute Mal kürzer sein.
Erschöpft lege ich mich in mein Bett, lehne mich mit dem Oberkörper gegen die vielen beigen Kissen am Kopfende des Bettes und lasse den Tag kurz Revue passieren. Nach und nach spüre ich wie die ganze Last des Tages von mir fällt. Ich greife mit meiner rechten Hand vorsichtig nach meinem fast vollen Glass und nehme erneut einen Schluck, des fruchtig, herben Weins.
Fest entschlossen den Tag jetzt endlich hinter mir zu lassen, schweifen meine Gedanken etwas ab. Der Duft meiner Kerze hat mittlerweile den ganzen Raum eingenommen. Gerüche von Zimt, Vanille und Kürbissen steigt mir in die Nase. Und die Kerze wirft wilde Lichtmuster an die danebenliegende, hell gestrichene Wand. Die großen Blätter meiner Monstera Pflanze formen dazu noch beeindruckende Schattenspiele. Ich liebe es einfach, nach einem stressigen Tag, dieses Lichtspiel zu beobachten.
Wie schon prophezeit, wird mir dank Wein und dicker, kuscheliger Decke viel zu warm und strecke deshalb eins meiner nackten Beine nach draußen. Das hilft immer etwas den Körper runter zu kühlen. Der Rest der Decke schmiegt sich sanft an meinen Körper.
Ich schließe die Augen um die Ruhe einfach zu genießen und spüre wie ich langsam etwas eindöse. Doch die Dunkelheit meiner geschlossenen Augenlider wird plötzlich von unscharfen Bildern durchbrochen. Ich sehe schemenhaft wie eine Hand, über meine Wange streicht. Lange, dünne Finger fahren mir sanft durchs Haar, den Hals hinunter bis an meinen Brustansatz. Das Bild verändert sich plötzlich und ich sehe wie sich die feinen Haare an meinen Unterarmen vor lauter Gänsehaut aufstellen.
Ich öffne meine Augen und schaue an mir hinunter. Das Nachthemd ist leicht über meinen spitzenbesetzten Slip gerutscht. Meine Hand liegt darauf und ich spüre wie der dünne Stoff feucht geworden ist.Was habe ich da gerade nur geträumt und vor allem von wem habe ich da gerade geträumt?
Schon lange habe ich mir keine Zeit mehr für mich genommen, aber gerade in diesem Moment verspüre ich eine so starke Lust, dass ich den Finger auf meinem schwarzen Slip leicht kreisen lasse. Ein sanftes Stöhnen verlässt meine halb geöffneten, roten Lippen. Ich versuche mir die Bilder meines kurzen Traumes erneut vorzustellen, mich an den wenigen Bildern, die ich noch im Kopf habe, festzuhalten und die schemenhaften Bilder zurückzuholen.Mit spitzen, sanften Fingern schiebe ich mein Höschen leicht zur Seite und führe meine Bewegungen mit etwas mehr Druck fort. Mit meiner linken Hand greife ich fest in das helle Bettlaken meines Bettes um etwas Halt zu finden. Mittlerweile bewege ich meine Hüfte rhythmisch zu meiner Hand um noch mehr davon zu spüren. Ich merke wie meine Gefühle überhand nehmen und konnte nicht anders, als all Diese durch lautes Stöhnen aus meinem Körper herauszulassen. In meinem Kopf noch immer die Bilder, der zarten langen Finger, die sanft meinen ganzen Körper streicheln. Ich kann es nicht weiter herauszögern, das wollte ich auch gar nicht mehr. Ich wollte beim Gedanken an diese Finger loslassen und Alles spüren. Mein Unterleib zieht sich zusammen, meine Bewegungen werden schneller, bis ich es letztendlich auf die Spitze treibe. Mein linker Arm ist mittlerweile vor meine Mund gepresst, damit mein noch lauter werdendes Stöhnen nicht die ganze spießige Nachbarschaft weckt. So etwas habe ich schon lange nicht mehr gespürt. Es kam mir vor wie ein Feuerwerk ... ein Feuerwerk aus Lust, Gefühl und etwas Unbekanntem, was ich noch nicht zu beschreiben vermag.
Vollkommen erschöpft, aber glücklich puste ich die neben mir stehende Kerze aus und beobachte noch einen kurzen Moment den glühenden Docht, bis ich schließlich zurück ins warme Bett sinke und einschlafe.
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Falling slowly
FanfictionEndlich ist der Tag gekommen. Ich, Yve Winter, bin bestens auf dieses Vorstellungsgespräch vorbereitet. Das könnte mein Schritt in eine neue Zukunft werden. Pressesprecherin für die Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock. An...