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Wie so oft nahm ich einen Becher mit instant Nudeln aus meinem Vorratsraum und füllte kochendes Wasser hinein. Den Becher stellte ich ab und nahm mir Essstäbchen. Danach ging ich mit dem Becher und den Stäbchen in mein Zimmer, das im zweiten Stock liegt.

Heute ist ein schlechter Tag.

Den Becher stellte ich auf meinem Schreibtisch ab und setzte mich dann auf meinen teuren Schreibtischstuhl.

Weihnachten.

In Stille wartete ich und sah geistesabwesend aus meinem Fenster. Es ist ein sehr altes Fenster, immerhin ist das Haus schon sehr alt. Es hat echt viel zu lange gedauert innen alles modern zu machen, doch Hauptsache ist es jetzt modern.

Nach ein paar Minuten sah ich dann auf meinen Becher Nudeln.

Fertig.

Ich nahm die Stäbchen und fing dann an zu essen.

Steinreich. Das bin ich. Aber trotzdem esse ich so billiges Essen. Weiß nicht warum. Es ist nicht mal so lecker. Habe ich mir wohl angewöhnt.

Schade, ich würde gerne teuer essen.

Ich esse morgen teuer, ja.

Nein, ich will nicht mehr.

Überall wird noch... Weihnachtsstimmung sein.

Abartig.

Ich aß weiter und sah aus dem Fenster.

Schnee finde ich nicht toll, er erinnert mich an Weihnachten.

Ein Klopfen.

Erstarrt blieb ich erstmal ein paar Sekunden sitzen, dann schluckte ich den Rest Nudeln herunter, den ich im Mund hatte, dann sah ich über meine Schulter zu meiner Zimmertür.

Nichts.

Ein paar Sekunden sah ich die weiße Tür noch an, dann schüttelte ich leicht meinen Kopf.

Das habe ich mir eingebildet.

Ich sah wieder aus dem Fenster und nahm wieder Nudeln in meiner Hand.

Als es wieder an meiner Tür klopfte, stand ich schnell auf. "Wer ist da?" Rief ich laut. "Zeig dich!"

Nichts.

Aber das habe ich mir hundert Prozent nicht eingebildet!

Mit festem Schritt ging ich auf meine Tür zu. Ich bin doch kein Angsthase!

Als ich schon fast bei meiner Tür war, flog sie weit auf. Vor Schreck fiel ich auf meinen Po und sah mit weit aufgerissenen Augen zu denjenigen, der-

Da ist keiner. Nur der dunkle, leere Flur.

"Zeig dich!" Rief ich wieder. "Ich habe keine Angst!" Wo ist mein Handy? Ich muss die Polizei rufen.

Langsam stand ich auf, während ich meinen Blick nicht von der Tür wegnahm. Da muss doch jemand sein! Es kann doch nicht-

"Buh."

"Ahh!" Ich schrie auf und sah hinter mich. Ich war wieder auf meinen Po gefallen.

Ein grinsender Mann stand da!

Ein Einbrecher. Oh Gott, das war es. Mein Leben ist vorbei. Warum ausgerechnet ich? Warum muss mir denn immer alles schlechtes passieren?

"Ich dachte, du hast keine Angst." Grinste er weiter und kam näher auf mich zu. Warum kann ich durch in hindurchsehen? Schnell rutschte ich nach hinten und schrie wieder auf.

"Warum so laut?" Er kam mit schnellem Schritt zu mir. Ich rutschte weiter nach hinten, bis die Wand mich aufhielt. Verdammte Scheiße!

"Was bist du?" Rief ich und stand mit wackeligen Beinen auf.

Sein Grinsen fiel und er legte seinen Kopf schief. "Das sollte doch eigentlich offenkundig sein." Ich antwortete nicht. Was denn auch? "Ein Geist, offensichtlich."

Ich wollte ihn anmeckern, dass er nicht so einen Scheiß reden soll, doch ich schluckte nur und sah ihn noch mal genau an.

Was zur..
Er ist wirklich... gräulich und durchsichtig! Wie... Wie kann das sein? Es gibt keine Geister! Warum- Warum kann ich durch ihn hindurch sehen? Und er hat Farbe, aber irgendwie auch nicht!

Er räusperte sich. "Mein Name ist Jungkook, ich bin der Geist der vergangenen Weihnacht." Er verbeugte sich leicht. "Zu Ihren Diensten." Er richtete sich wieder auf. "Dann ist ja alles geklärt-"

"Weihnachten? Geist von Weihnachten?" Fragte ich plötzlich gar nicht mehr eingeschüchtert, sondern kalt.

"Nein, nicht von Weihnachten, von den vergangenen Wei-"

"Es geht mir am Arsch vorbei, was du bist. Geh raus, ich habe nichts mit Weihnachten zu tun." Ich ging sogar einen kleinen Schritt auf ihn zu.

"Aha, da haben wir es. Was ist dein Problem mit Weihnachten?"

Mein Problem mit Weihnachten? Ich habe kein Problem mit Weihnachten, ich mag Weihnachten einfach nicht.

"Ich habe kein Problem mit Weihnachten."

Dieser Jungkook Geist kam nun nah zu mir, doch ich blieb stehen. Keine Schwäche zeigen.

"Schau, ich bin nur hier, um meinen Job zu machen. Wir schauen uns jetzt an, was in der Vergangenheit passiert ist, ja?" Er hob seine Hand.

Nicht mit mir!

"Nein! Geh jetzt endlich! Hey, fasse mich nicht an- Ahh!" Mit einem sehr festen Ruck wurde ich plötzlich nach oben gezogen, durch mein Dach, doch... es ging einfach durch mich durch! Und es ging immer weiter und weiter nach oben! Vor Angst klammerte ich mich an den Jungkook Geist.

𝐏𝐚𝐬𝐬𝐞𝐝 𝐓𝐢𝐦𝐞 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt