10.

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"Jimin!" Begrüßte der Mann ihn freudig. "Und dein Freund?"

Freund.

Jimins Freund.

Ich bezweifle, dass das nur ein Freund ist. Es ist sein Freund.

"Korrekt." Antwortete sein Freund und gab dem Gastgeber die Hand.

"Dann kommt mal rein, wir haben schon auf euch gewartet." Die beiden kamen hinein, zogen sich Schuhe und Jacke aus, bevor sie in das Zimmer mit gedecktem Tisch kamen.

Dort wurden sie freundlich von allen anwesenden begrüßt.

Meinen Blick konnte ich nicht von Jimin abwenden.

Er sieht älter aus. Natürlich sieht er älter aus, es sind gut zehn Jahre vergangen, seitdem ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Älter heißt manchmal schlechter, aber bei Jimin ist das nicht der Fall. Er sieht wirklich gut aus. Also wirklich sehr gut.
Nicht so wie sein Freund. Sein Freund sieht aus, als ob er die Brut eines Käfers und einer Spinne ist. Mit finsterem Blick sah ich ihn an. Vor allem, als er seine Hand auf Jimins Bein legte, als sie sich gesetzt hatten.

Zum Glück nahm Jimin schnell die Hand seines Freundes von seinem Bein hinunter. Dabei sah er seinen Freund nicht einmal an. Wenn er das getan hätte, dann hätte er den finsteren Blick von diesem gesehen.

"Also, erzählt, wie lange seit ihr schon zusammen?" Fragte eine der Frauen. Vielleicht Jimins Mutter.

"Seit Mitte Oktober, kurz nach meinem Geburtstag." Antwortete Jimin. "Bei unserem Arbeitsplatz hat er mich dann auf ein Date gefragt und ja.. Alles läuft super." Er lächelte froh. Sein dummer Freund stimmte zu und sagte etwas, doch ich hörte ihm nicht zu.

"Es wundert mich, dass du so kurz vor Weihnachten eine Beziehung anfängst, Jimin." Meinte die Frau wieder und nahm einen Schluck ihres Getränkes.

Nun wurde sein Freund richtig hellhörig. "Was meinen Sie?"

"Ach, als Jimin jung war hatte er einen Freund. Sie waren echt toll zusammen, doch kurz vor Weihnachten hat er Jimin verlassen."

Wieder geht es um mich.

Warum geht es immer um mich?!

Ich will, dass jeder mich vergisst!

Ich hasse Aufmerksamkeit.

"Warum sollte er das tun? Jimin kann man nicht aufhören zu lieben." Natürlich kann man Jimin aufhören zu lieben. Zwar nicht nach einem Jahr, zu der Zeit, zu der ich Schluss gemacht habe, doch nach gut zehn Jahren wäre es doch sehr traurig ihm immer noch verfallen zu sein.

"Das war-" "Mama." Unterbrach Jimin sie. "Du musst die Geschichte nicht jedem erzählen, es ist schon zehn Jahre her."

"Es interessiert mich." Sagte sein Freund. "Sag mir, warum er sich getrennt hat. Weißt du, damit ich nicht den gleichen Fehler tue." Er grinste leicht.

Jimin seufzte. "Er... Er hatte eine Denkweise, die ihm nicht erlaubt hat, froh zu sein. Oder zuzulassen, dass andere richtig für ihn da sind." Jimin verschränkte seine Arme. "Ich habe ihn wirklich geliebt, doch er hat wahrscheinlich gedacht, ich tue es nicht. Aber er hat sich geirrt. Ich habe ihn so sehr geliebt, wenn er mich gefragt hätte, wäre ich nun schon zehn Jahre verheirat- Ah!" Jimin stand erschrocken auf.

"Oh, tut mir leid." Jimins Freund sah ihn entschuldigend an. "Das war nicht extra."

Jimin sah frustriert auf seine Hose, die jetzt voll mit dem Getränk war, welches sein Freund ganz aus Versehen verschüttet hatte.

"Nicht schlimm.. Ich hole eine neue Hose von dir, okay?" Er sah einen jungen Mann an. Vielleicht sein Bruder... Falls Jimin einen hat. Warum weiß ich das eigentlich nicht?

"Klar."

So ging Jimin weg von den Leuten, in ein Schlafzimmer. Natürlich folgte ich ihm. Ob Seokjin das stört? Wahrscheinlich nicht.

Jimin zog sich mit traurigem Gesicht seine Hose aus. "Extra meine gute Hose angezogen." Jammerte er und legte sie zu Seite, bevor er zu dem Schrank ging und sich eine neue raussuchte.

"Jede Hose sieht gut an dir aus." Sagte ich, da drehte sich Jimin plötzlich in meine Richtung.

"Hallo?" Fragte er nach und sah weiterhin in meine Richtung.

Meine Augen wurden groß. Kann er mich hören-

Die Tür ging auf und sein Freund kam hinein. Er kann mich nicht hören. Natürlich nicht.

𝐏𝐚𝐬𝐬𝐞𝐝 𝐓𝐢𝐦𝐞 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt