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[Min Jihoon]

"Ach du kacke." Platze es aus mir, als ich keinen anderen, als meinen Cousin Min fucking Yoongi sah. Und das auf in meinem Fernseher! Als ich das Programm angeschaltet habe und bemerkt hatte, dass es um eins seiner Hotels ging, wollte ich erst ausschalten, doch dann sah ich, er gibt obdachlosen einfach gratis Essen und Zimmer.

Also lief ich das Programm laufen.

Nicht, weil ich es toll finde, was er macht, sondern weil ich es sehr erbärmlich von ihm finde. Ich weiß, wie Leute ihn, zurecht, sehen! Als ein selbstsüchtiges Arschloch. Genau das ist er ja auch!
Ist diese Aktion in seinem Hotel der letzte Versuch seinen Ruf zu retten?
Echt verdammt erbärmlich.
Wären meine Eltern nicht gerade etwas einkaufen wären, würde ich sie rufen, um ihnen diese Erbärmlichkeit zu zeigen.

Immer noch leicht geschockt sah ich mir meinem Cousin an, der einen Moment in die Kamera starrte, als ob er wüsste, ich sitze hier und schaue ihn an.

Ich schluckte und schüttelte meinen Kopf. Unsinn. Und auch wenn, wie ich ihn behandelt habe, hat er verdient!

Er ist eine verdammte Missgeburt!

"Guten Tag Min Yoongi!" Wurde er von jemanden, der hinter der Kamera stand, begrüßt. "Wie kommt es, dass sie so eine Aktion für Obdachlose machen?" Wurde nun sofort gefragt. Wahrscheinlich wurden ihm davor die Fragen gesagt.

"Wie es dazu kommt? Hmm... Ich habe eine obdachlose Frau kennengelernt, die von ihrem Mann, ihrer Familie geflüchtet ist. Da ich mich in ihrem Schicksal wieder sehe, hatte ich großes Mitleid mit ihr und... ja. Ich wollte ihr und ihrer Tochter etwas Gutes tun, dann habe ich gedacht, warum nicht gleich allen? Es gibt bestimmt mehr, die vor der eigenen Familie geflüchtet sind." Erzählte er, wobei er manchmal stockte.

"Verdammter Bastard." Knurrte ich wütend.

"Wie... wie meinen Sie das? Sind sie von ihrer Familie geflüchtet?"

Yoongi sah überrascht aus, anscheinend war die Frage nicht davor gesagt worden. Dann nickte er einfach.

"Das tut mir schrecklich leid... Es muss auch schwer für sie gewesen sein, beide Eltern zu verlieren."

Wieder nickte er stumm.

Ich rollte meine Augen. Will er Mitleid oder so?

Kurze Stille, dann räusperte sich der Fragensteller. "Tut mir leid, ich habe den Faden verloren.. Ich werde immer so emotional. Also weiter geht's. Wer ist denn der Mann, der sie hierher begleitet hat?"

Yoongi sah nun fröhlicher aus. "Jimin, er ist- war- ist... ein guter Freund?"

Die Kamera zeigte kurz auf einen Mann, der ganz überrascht aussah, dass er ins Bild kommt, doch dann war wieder Yoongi im Visier.

"Ach du scheiße!" Ich stand auf. "Das- Das ist dieser Typ! Stimmt ja! Yoongi ist schwul! Und er schläft mit ihm! Ha!" Ich lachte auf und war stolz auf mich, dass ich das noch wusste.

Ich habe diesen Fakt noch nie meinen Eltern erzählt. Oh, dieser Abend wird noch legendär!

Das Interview ging mit Fragen zu der Aktion weiter und nach ein paar Minuten war es dann auch schon beendet. Kurz darauf kamen meine Eltern wieder zu Hause an.

"Du bist ja immer noch hier." Bemerkte Mutter. "Was ist mit deiner
Wohnung?"

"Ach, ich mag es hier." Ich grinste breit. "Und außerdem habe ich euch ein paar Sachen zu erzählen." Sie setzten sich aufs Sofa und sahen mich erwartend an.
"Erstens, als ihr weg wart, hat unser Liebling ein Interview im Fernseher gegeben. Seim Hotel macht gerade eine Aktion für Obdachlose."

Es dauerte ein paar Sekunden, dann lachten die beiden, so wie ich es schon erwartet habe.

"Aber das ist noch nicht das beste." Mein Grinsen wurde breiter. "Im Interview wurde ein Jimin angesprochen, der mit Yoongi da war. Ratet mal, wer Jimin für Yoongi ist."

"Sag schon." Meckerte mein Vater.

"Er und unser kleiner Spender haben vor mehr als zehn Jahren gefickt, wenn ihr nicht da wart. Ich habe es herausgefunden. Hast du dich nie gefragt, warum Yoongi plötzlich nicht mehr widersprochen hat? Er wusste, ich hielt sein Leben in meiner Hand, mit dieser Information." Ich grinste stolz.

"Yoongi ist eine Schwuchtel?"

"Und wie. Richtig abartig." Bestätigte ich.

Meine Tante verzog ihr Gesicht. "Und mit so einem haben wir jahrelang zusammengelebt."

[Yoongi]

"Aber es ist wirklich nur ein Vorschlag." Versicherte Jimin mir wieder.

Ich lächelte ihn nur leicht an. "Ich weiß. Ich schätze es wirklich sehr, dass du mir helfen willst, ein besserer Mensch zu werden... Oder jedenfalls mein Bild anderen gegenüber zu verbessern."

Jimin legte seine Hand auf meine. "Ich tue das nicht für andere, mich oder sonst wem. Ich will wirklich, dass es dir besser geht."

Dankbar sah ich ihn an, dann sah ich aber zu dem Haus, in das ich jetzt eigentlich gar nicht wollte, doch ich wusste, ich sollte es besser tun, um abschließen zu können.

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"Dann wurden wir alle getötet, weil es einen Krieg gab, doch das war nicht schlimm, weil wir zu Geistern wurden und mit anderen Geistern schwimmen gegangen sind."
Abschnitt aus einem Traum, dem ich im August hatte. Ach ja, der Anfang vom Traum war, dass ich ein Baby hatte, dann aber ein Mann war und ich bemerkt habe, dass Männer keine Kinder bekommen können. Also ist das Baby einfach verschwunden lol.

𝐏𝐚𝐬𝐬𝐞𝐝 𝐓𝐢𝐦𝐞 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt