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"Hier ist die Adresse, die ich herausgefunden habe."

Ich sah das Haus an. Es ist das aus meinem Traum. Wie kann das sein?

Vielleicht war es gar kein Traum...

"Warte hier." Wies ich ihn an, während ich aus dem Auto ausstieg. Ohne auf irgendeine Antwort zu warten, schloss ich die Autotür hinter mir. Mit einem Zögern ging ich auf das Haus zu und klingelte. Es dauerte etwas, doch dann wurde die Tür geöffnet.

"Hallo?"

Jimins Bruder. Er war noch der einzige, der an mich gedacht hat, als ich gestorben bin und seine Familie in mein Haus gezogen ist, weil ich es Jimin vererbt hat.
Nein, es ist ja in der Zukunft. Also wird er der einzige sein, nicht war.

"Ist Park Jimin da?" Fragte ich ihn.

"Nein. Wer sind Sie?"

"Niemand. Geben Sie mir bitte Jimins Adresse." Verlangte ich.

Nun sah er mich an, als müsste er die Polizei rufen.

Oh nein.

"Ich bin nur ein alter Freund. Min Yoongi ist mein Name." Versuchte ich die Situation zu kontrollieren.

"Min Yoongi? Einen Moment." Er schloss die Tür, doch ich hörte ein lautes "Mama!" von innen. Nach ein paar Sekunden ging die Tür wieder auf und eine ältere Frau sah mich an. Jimins Mutter.

"Hallo?"

"Ich bin Min Yoongi. Geben Sie mir die Adresse von Jimin."

"Min Yoongi? Tut mir leid, ich-"

"Jimin Freund, der kurz vor Weihnachten Schluss gemacht hat."

"Oh!"

"Ja, oh. Bekomme ich seine Adresse?" Was ist denn so schwer daran?

"Ich weiß nicht, ob-"

"Sehe ich aus, als will ich ihm etwas Böses? Nein. Ich will nur kurz hallo sagen." Log ich und wurde immer ungeduldiger, was anscheinend die Frau auch merkte.

"Nun gut.. Eine Sekunde bitte."

---

"Wenn ich fragen darf.." Meldete sich mein Fahrer, nachdem ich jetzt schon gut zwanzig Minuten aus dem Autofenster starrte und nichts sagte. "Wen wollen sie besuchen?"

Ich löste meinen Blick und sah zu dem Fahrer, der sofort schluckte und wegsah. Ich saß nicht hinten, ich hatte mich vorne auf den Beifahrersitz gesetzt. "Ähm... Hoseok, oder?"

"Ja, das ist mein Name." Er sah wieder zu mir.

"Ich weiß, ich bin nicht immer super nett aber so eingeschüchtert von mir zu sein, musst du nicht. Wir kennen uns doch schon eine Zeit lang."

"Drei Jahre, ja."

Ich nickte. "Hier wohnt mein... mein Ex-Freund."

"Sie haben einen Ex-Freund?!" Rief er ganz geschockt.

Vielleicht hätte ich ihm keine Nettigkeit zeihen sollen, denn diese Überraschung seinerseits ist nicht gerade... nett.

"Tut mir leid, ich- Es tut mir schrecklich leid, nur... ich wusste nicht, dass Sie... Sie schon mal eine Beziehung hatten." Entschuldigte er sich.

Ich seufzte, lehnte mich zurück und schloss kurz meine Augen. "Woher willst du das dann auch wissen?"

"Äh... stimmt."

"Eben."

Wieder Stille.

"Es tut mir wirklich leid, falls ich Sie beleidige, aber... ähm wie sage ich das...? Sie wirken so anders als sonst. Ist etwas vorgefallen?"

Kurz dachte ich nach. Ist etwas vorgefallen? Auf jeden Fall, es kann gar kein Traum gewesen sein. All dieses Wissen, das ich nicht hatte, hätte nie so korrekt in meinen Kopf sein können.

Also war es kein Traum, sondern wirklich... Realität.

Ich öffnete die Autotür und stieg aus. "Drei Geister haben mir etwas die Augen geöffnet." Schnell schlug ich die Autotür zu und drehte mich zu dem Mehrfamilienhaus. In einer dieser Etagen muss Jimin mit seinem Freund wohnen.

Ich gab mir selbst einen letzten Ruck, dann ging ich endlich auf die Tür zu, doch da fiel mir auf, dass mich wahrscheinlich keiner hereinlassen wird.

Wie gut, dass mein Glück heute anscheinend sein Höhepunkt hat, den jemand kam plötzlich von hinter mir her und drückte genau die Klingel, die ich gerade auch klingeln wollte.

𝐏𝐚𝐬𝐬𝐞𝐝 𝐓𝐢𝐦𝐞 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt