18.

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Y/n pov.

Einige Wochen waren seither vergangen. In dieser Zeit war nichts spannendes passiert. Alles war wie immer. Ich traf mich mit Hina und Emma. Ich ging zu Gangtreffen und traf mich mit Ran.

Die Unterhaltung mit Mikey, hatte ich schon wieder so gut wie vergessen. 

Gerade kam ich von einem Gangtreffen, stieg aus der Straßenbahn und lief zu mir nach Hause. 

Wir hatten Anfang Dezemeber. Der Schnee knirschte unter meinen Sohlen und kleine Rauchwolken entstanden, wenn mein warmer Atem auf die kalte Luft traf.

Meine eiskalten Hände verstaute ich in meiner Jackentasche, sah mir die Gegend an. 

Roppongi war bekannt für seine Nachtclubs und Bars. Da ich jedoch etwas ausserhalb des Partyviertels lebte, bekam ich nicht viel mit von den Clubs und Bars.

Von Weiten erkannte ich das Wohnhaus, kramte meinen Schlüssel hervor, stoppte die Musik und stopfte meine Kopfhörer in meine Tasche. Den Schlüssel warf ich gelangweilt hoch und fing ihn wieder auf, sah, dass, eine Gestalt auf der Treppe zu den oberen Etagen saß.

Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und schritt auf die Person zu. Mein Atem stockte, als ich sah, wer dort saß.

,,Ran, was machst du hier, in dieser Kälte?", schnauzte ich ihn besorgt an.

Der Haitani öffnete träge seine Augen. Sein Gesicht war mit Schrammen geziert, während er seine Hand auf seinen Bauch drückte.

,,Nimm mal deine Hand weg", bat ich ihn, kniete mich vor ihm hin.

Er kam meiner Bitte nach, lehnte seinen Kopf an das Geländer. Ich zog seinen Hoodie hoch, sah, dass er eine tiefe Schnittwunde hatte.

,,Du musst damit zum Arzt", meinte ich ernst, zog seinen Hoodie wieder herunter.

,,Kannst du das nicht verarzten?", fragte er, sah mich flehend an.

,,Nein. Ich will nicht, dass es sich entzündet, außerdem habe ich nicht Medizin studiert."

,,Bitte Kleines", bat er mich, stand zögernd auf, hatte deutliche Schmerzen.

,,Was ist überhaupt passiert?"

,,Nicht so wichtig", murmelte er, ging mit mir zu der Wohnung, welche ich aufschloss.

,,Doch ist es. Wer war das Ran?", fragte ich ernst, zog mir meine Schuhe aus, hing die Jacke an den Haken.

,,Nicht so wichtig."

Er zog sich ebenfalls seine Schuhe aus, stellte sie neben meine, ging mit mir in mein Zimmer. Er setzte sich auf mein Bett und krümmte sich etwas vor Schmerz.

,,Bleib so sitzen", bat ich ihm, rannte ins Badezimmer, holte den Verbandskasten und kleine Baumwollhandtücher.

Ich legte eines der Tücher auf mein Bett aus, stellte den Rest neben mein Bett.

,,Zieh dir deinen Pullover aus."

Mein Ton war streng und etwas angenervt. Es störte mich, dass er nicht zum Arzt wollte und mir nicht sagte, wo oder wie er sich diese Verletzung zu gefügt hatte.

Er tat, was ich sagte, legte sich auf das Handtuch und schloss seine Augen. Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl, öffnete den Verbandskasten. Als erstes feuchtete ich eines der Tücher an, tupfte das Blut und den Dreck von der Wunde. 

Leicht zuckte er unter meinem Tun zusammen, verzog ein wenig das Gesicht. Als nächstes desinifzierte ich die Wunde, nähte sie anschließend. Vorsichtig zog ich den kleinen Faden durch seine Haut, gab mein Bestes ihn so gut es ging zu verarzten. Zum schluss klebte ich die Wunde ab, verband sie, säuberte noch seine weiteren kleinen Verletzungen und cremte sie ein.

Bei seinem Gesicht angekommen, tupfte ich ihm sanft das Blut von der Lippe, bis er mein Handgelenk umgriff, seine Augen öffnete in meine sah.

Ich lehnte über ihn, erwiderte seinen Blick.

,,Danke Y/n", sagte er, lächelte mich liebevoll an, was ich etwas gequält erwiderte.

Es schmerzte ihn in so einem Zustand zu sehen. Nicht zu wissen, was ihm wiederfahren war, machte mich vor Sorge fast verrückt. Er richtete sich etwas auf, verband unsere Lippen zu einem sanften Kuss, den ich erwiderte.

Der Haitani zog mich auf seinen Schoß, nahm mir das Handtuch aus der Hand, warf es zu Boden. Er drehte uns, lehnte sich über mich, biss sanft in meine Lippe, doch verwehrte ich ihm den Einlass.

,,Ran lass das, schoon dich bitte", bat ich, strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Er ignorierte meine Bitte, legte seine Lippen an meinen Hals, küsste ihn, entlockte mir ein leises Aufkeuchen.

,,Ran bitte, ich will nicht, dass die Wunde aufgeht, außerdem hast du Schmerzen."

,,Ich liebe dich Y/n", flüsterte er gegen meinen Hals, biss sanft in diesen, machte mir anschließend einen Knutschfleck.

Seufzend schloss ich meine Augen, vergrub meine Hand in seinen unordentlichen Haaren, strich durch diese.

,,Was ist passiert Ran? Du wirkst bedrückt", flüsterte ich, legte meinen Arm auf seinen Rücken, drückte ihn auf meinen Oberkörper.

Seinen Kopf vergrub er in meiner Halsbeuge, atmete tief durch, während ich noch immer durch seine Haare strich, wartete bis er zu Erzählen anfing.

,,Es ist wirklich nicht so wichtig. Es war nur eine kleine Auseinandersetzung", murmelte er, schloss erschöpft seine Augen.

,,Du bleibst heute Nacht bei mir, klar", stellte ich fest, worauf der Haitani nickte.

,,Geh mal kurz von mir runter, damit ich das Verbandszeug wegräumen kann."

Er rollte sich zur Seite, so dass ich aufstehen konnte. Ich sammelte die beschmutzen Handtücher auf, räumte das Verbandszeug zusammen und brachte es ins Badezimmer. Die Handtücher weichte ich ein, währenddessen tätigte ich meine Abendroutine, ging anschließend zu Ran.

Der Haitani lag in meinem Bett, schlief anscheinend schon. Ich knippste das Licht aus, legte mich zu ihm, zog den Älteren in meine Arme. Seinen Kopf vergrub er in meiner Oberweite, seine Arme schlang er um meine Taille, atmete erleichtert auf. 

,,Idiotischer Sturkopf, anstatt mir einfach zu sagen was passiert ist", murrte ich leise vor mir her, legte meinen Kopf auf seinen, zog die Decke über uns und schlief ein.

Ran pov.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich noch immer in Y/ns Armen, diese noch schlief. Etwas anderes hätte ich nicht erwartet. Die Kleine konnte stundenlang schlafen und war dennoch müde.

Ich löste mich aus ihrem lockeren Griff, gab ihr einen Kuss auf die Stirn, wollte aufstehen.

,,Glaub ja nicht, dass ich dich gehen lasse Haitani, du bleibst bei mir. Wenn du mir schon nicht sagst, was passiert ist, will ich dich wenigstens in meiner Sicherheit wissen", murmelte sie schlaftrunken, hatte nich einmal die Augen offen.

Ich seufzte, legte mich zu ihr, worauf sie sich an mich schmiegte, lächelte.

,,Ist gut, ich bleibe", gab ich nach, zog sie in meine Arme, verfestigte den Griff um ihren zierlichen Körper.

Zufrieden nickte sie, schlief wieder ein. 

Gedankenversunken strich ich durch ihre Haare, hielt sie fest in meinen Armen. Mir war klar, dass niemand, den ich kannte, begeistert sein würde, wenn ich mit jemanden aus Toman zusammen wäre, doch mit dem von gestern hätte ich auch nicht gerechnet. 

Ich wollte es ihr nicht sagen, sie würde sich zu viele Sorgen machen und Entscheidungen treffen, die zu voreilig wären und sich selbst damit schaden. Ich will sie beschützen, koste es was es wolle, ich würde sie nie verletzen oder in Gefahr bringen wollen.

𝐹𝑖𝑟𝑠𝑡 𝐿𝑜𝑣𝑒ᴿᴬᴺ ˣ ᴿᴱᴬᴰᴱᴿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt