27.

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Y/n pov.

Als ich am nächsten Tag aufwachte, war die Bettseite neben mir leer. 

Ich richtete mich auf, sah dass ein kleiner Zettel auf Rans Kommode lag, diesen nahm ich in die Hand und las ihn durch.

Hey meine Kleine, 

ich hoffe du hast gut geschlafen, ich musste zu einem Gangtreffen und komme erst gegen späten Nachmittag wieder.

Mach dir einen schönen Tag.

Ich liebe dich

~ Ran

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Sorgfälltig faltete ich den Zettel zusammen und legte ihn auf die Kommode zurück.

Nachdem ich duschen war, mich fertig machte und mir frische Kleidung anzog, ging ich zuerst in das Wohnzimmer um mein Handy zu holen. Anschließend begab ich mich in die Küche, in dieser, zu meiner Enttäuschung, Rindou stand.

,,Morgen", murrte ich, worauf er mir nur einen angewiderten Blick zu warf.

,,Könnt ihr nicht leiser sein?", zischte er genervt, setzte sich an den Küchentsich, während ich mir einen Kaffee kochte.

,,Nein."

,,Wann verpisst du dich wieder?"

,,Weiß ich noch nicht", murrte ich, holte eine Tasse auf dem Schrank.

,,Naja das wird zwischen euch eh nicht mehr lange halten", sprach er in einem gelangweilten Ton.

Genervt biss ich meine Zähne zusammen.

,,Dann kannst du dich ja schon darauf freuen", erwiderte ich, drehte mich zu ihm herum, sah ihn mit monotonen Blick an.

,,Und wie, seine letzte Schlampe war deutlich hübscher als du."

,,Tja, Aussehen ist nunmal nicht alles."

,,Wie naiv. Glaubst du wirklich mein Bruder würde dich lieben? Du bist nur eine von vielen für ihn. Er labbert dir nett Worte uu und wickelt dich um den Finger, um dich anschließend wie letzte Nacht zu ficken. Du bist nichts weiter als eine nutzlose Schlampe für ihn."

Ich ging auf den jüngeren Haitani zu, stützte mich auf dem Tisch ab, lehnte mich zu ihm vor.

,,Dann lass mir dir mal was sagen. Wenn das so sein sollte, dann kann man sagen, dein Bruder ist tausend Mal besser in dem was er tut. Dein Bruder ist viel beliebter als du und vor deinem Bruder haben die Leute respekt - nicht vor dir. Du bist nur der kleine Laufbursche der im Schatten steht und um Anerkennung kämpfen muss. Nicht wahr? Und nun bist du Eifersüchtig, weil ich all die Aufmerksamkeit bekomme, nur weil ich mich gelegentlich von deinem Bruder ficken lasse. Wie erbärmlich du doch bist, du machst dem Namen Haitani alle Schande."

Ich spuckte ihm die Worte hart ins Gesicht, auch wenn er mich mit seinen Worten doppelt so hart traf. 

,,Wenn du so viel blasen, wie reden kannst, würde ich dich mal glatt ausborgen", erwiderte er kühl, stand von seinem Stuhl auf, stellte sich mir gegenüber.

,,Tch. Du bist widerlich kleiner Haitani", zischte ich, blieb eisern stehen, wollte nicht vor ihm schwach wirken, obwohl ich am liebsten weg gerannt wäre. Rindou jagte mir eine heiden Angst ein und mit jedem Schritt, den er mir näher kam, verschlimmerte sich dieses aufgewühlte Gefühl in mir. 

Er drückte mich an die Küchenzeile, stellte sein Bein in meinen Schritt, packte grob mein Kinn. 

,,Hör mal Schlampe. Ich sag dir das nur einmal, ein einziges Mal. Mach mit meinem Bruder schluss, oder es wird dir leid tun. Er würde dir eh nicht hinterher rennen, denn du bist nur ein bedeutungslosen Objekt für ihn", sprach er in einem bedrohlich tiefen Ton, kam meinem Gesicht immer näher, während sich Schnappatmungen in mir breit machten.

,,Fick dich du verdammter Bastard", zischte ich, spuckte ihm ins Gesicht, worauf er mir mit seiner Faust ins Gesicht schlug. 

Ich krallte mich in die Küchenzeile, brauchte einige Sekunden, um meine Gedanken zu ordnen, spürte wie mir eine warme Flüssigkeit aus der Nase floss.

,,Verfluchte Schlampe. Ich bring dich um", knurrte er, umfasste meinen Hals, drückte mir die Luftröhre ab.

Panisch schnappte ich nach Luft, nahm die Kaffeekanne und schüttete ihm die heiße dunkle Flüssigkeit über den Kopf.

Abrupt ließ er von mir ab zische schmerzhaft auf, was ich nutzte um ihm in die Magengrube zu treten, ihm anschließend in den Nacken schlug, er jedoch meine Hand umgriff, und auf den Küchentisch schmiss, auf mich einschlug.

Ich versuchte seine Schläge abzuwähren, scheiteterte. Allmählich entglitt mir mein Bewusstsein, kurz bevor ich dieses verlor, ließ der gleichaltrige von mir ab.

,,Ich sag es nochmal, lass meinen Bruder in Ruhe du drecks Schlampe. Allein dein Anblick widert mich an", zischte er, wollte die Küche verlassen.

,,Haha wolltest du mich nicht umbringen? Warum tust du es nicht? Hast du Angst, dass ich deinem Bruder doch nicht so egal bi-", ich wurde unterbrochen, als er mir in den Magen trat, ich schmerzhaft aufkeuchte, mich jedoch aufrichtete, mich an der Küchenzeile abstützte.

,,Das war alles?", lachte ich spöttisch, worauf er erneut auf mich zu kam, mich angreifen wollte ich jedoch auswich, seinen Arm packte, ihm ins Gesicht trat, seinen Arm anschließend hinter seinen Rücken tat, ihm in die Kniekehle trat, seinen Kopf packte und ihn auf die Herdplatte schlug. 

Fluchend hielt er sich den Kopf, hatte eine Platzwunde auf der Stirn, wandte sich wieder an mich, sah alles andere als begeistert aus. Ich schluckte, wollte die Küche verlassen, doch knickten mir meine Beine weg. Die Schmerzen, die mir Rindou zufügte, waren einfach zu immens für meinen Körper.

,,Jetzt bist du nicht mehr so vorlaut was?", fragte er ironisch, packte mich an den Haaren, zog mein Gesicht zu meinem.

,,Soll ich dir vielleicht deinen Arm brechen, damit du verstehst, was ich meine?"

,,Selbst dann werde ich es nicht machen. Deine Meinung ist mir scheiß egal, du bist mir scheiß egal, mach doch mit mir was du willst, ob es Ran interessiert oder nicht, ist mir ebenfalls egal und wenn ich nichts weiter als ein Objekt für ihn bin, ist er es für mich nicht, also komm mal wieder runter zu Clown", sprach ich kühl, hatte Mühe mein Bewusstsein zu wahren.

,,Ach ist das so, wie schön", säuselte er, schlug mir ins Gesicht, worauf ich mir ein schmerzhaftes Schreien verkneifen musste, ich anschließend immer wieder seine Schläge in meinem Gesicht und in meinem Magen spürte.

,,Ich hoffe du hast nun verstanden, in welcher Position du stehst Schlampe", sprach er, kühl, bevor er von mir abließ, die Küche verließ.

Zitternd lag ich auf den kalten Fliesen, krümmte mich vor Schmerz, versuchte meine Tränen zurück zu halten, was mir nicht gelang, mir ein leises Schluchzen entkam.

,,Ran verdammt hilf mir bitte", schluchzte ich leise, während mir unweigerlich Tränen über mein zugerichtetes Gesicht liefen.

Minuten wenn nicht sogar Stunden vergingen, in denen ich regungslos auf dem Küchenboden lag. Zögernd richtete ich mich auf. Mein Körper schmerzte und ich brauchte mehrere Versuche, bis ich es schaffte aufzustehen.

Humpelnd, ging ich in den Flur, zog mir Jacke und Schuhe an, verließ die Wohnung. 

Ich musste raus, brauchte frische Luft. Die Schmerzen ignorierte ich, verband meine Kopfhörer mit meinem Handy, ließ meine Lieblingslieder spielen, während mir noch immer Tränen übers Gesicht liefen.

Rindou hatte mich nicht nur körperlich sondern auch psychisch zugerichtet. Und nun stellte ich mir die Frage, was wird Ran tun, wenn er es erfährt, wird es ihm egal sein oder nicht? Hatte Rindou recht, oder war ich im Recht?

𝐹𝑖𝑟𝑠𝑡 𝐿𝑜𝑣𝑒ᴿᴬᴺ ˣ ᴿᴱᴬᴰᴱᴿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt