Prolog

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Wir schreiben das Jahr 1720 nach Joyboy. Lodea, auf der Insel Grand Storm in Olympia, im North Blue.

Der Wind fegt über die steilen Klippen nahe des Haupthafens Lodeas, der größten Hafenstadt des North Blue. Es herrschen zwar sommerliche Temperaturen, aber auf Grand Storm ist es immer windig bis stürmisch und es gibt wohl nirgendwo öfter Gewitter als hier.
Ben sitzt hinter Steinen geschützt vor Wind und Regen, um sich eine Zigarette anzünden zu können, doch eine Windböe verteilt den Tabak auf dem Boden und auf seinem Schoß. Er ist ein kräftiger junger Mann, keine 20 Jahre alt, mit schwarzen fest zum Zopf gebundenen Haaren. Neben ihm sitzt der blonde Lockenkopf Yasopp und erläutert Ben einige Ideen zur gesellschaftlichen Haltung in Olympia. Lou, ein Bär von einem Mann, steift durch einen Trampelpfad auf die Gruppe zu, grüßt und beschwert sich über das Wetter. Nur einer sitzt auf den Klippen mit herunterhängenden Füßen und starrt aufs Meer. Ein junger Mann, ebenfalls keine 20, mit roten Haaren, mit Shorts und Hemd bekleidet und ohne Schuhe.
"Der Sturm wird stärker", ruft er den anderen zu, als sei dies eine Information, die an den Klippen Grand Storms etwas Besonderes ist. "Wie gesagt, ich denke, der Kapitalismus in Olympia ist ein Problem...", ruft Yasopp den Zeigefinger schwingend gegen den heulenden Wind an.
Schlagartig wird nun einige Minuten später der Sturm und das Gewitter heftiger. Es donnert, Blitze und der Sturm peitschen. "Ein Schiff", ruft der Junge auf den Klippen, "in Seenot!" Alle anderen blicken auf. "Es ist ein Handelsschiff, wie es aussieht aus dem Süden!" Er steht nun auf der Klippe und kneift die Augen zusammen, um besser sehen zu können, was vor sich geht. "Die Marine kümmert sich", ruft Ben ihm zu und winkt ab. "Niemals, die kümmern sich einen Dreck um Händel aus dem Süden. Bei dem Sturm fahren die niemals raus!" Ben richtet sich auf, es war wirklich heftiger geworden als gedacht. Über dem Meer, nur einige Kilometer von der Küste entfernt, sind bereits riesige Wellen zu sehen und der Himmel ist durchzogen von Blitzen. Der Donner wird nun auch lauter und kam schneller, als drehe man eine Stereoanlage auf. "Es ist getroffen", ruft der Rothaarige. In seinem Blick ist eine angsteinflößende Mischung aus Entsetzen und Enthusiasmus zu sehen. "Ich kann das nicht zulassen", ruft er. "Kommt, sie werden sonst an den Klippen zerschellen!" Lou hustet, als hätte er sich an einer Nuss verschluckt, die er knackt und sich zu Mengen in den Mund stopft, aber er schien sich nur verhört zu haben. "Was willst du dagegen...", ruft Ben noch, aber da springt Rothaar bereits beherzt von der Klippe. Ben traut für den Bruchteil einer Sekunde seinen Augen nicht, aber dann reagiert er. "Ich spring da nicht runter", schreit Lou auf. "Meinen Berechnungen nach sollte man das überleben", ruft Yasopp, als sei diese Information gerade ausschlaggebend für die Entscheidung dem Freund zu helfen, ein Schiff in Seenot vor den Klippen in einem sich auftürmenden Sturm zu retten. "Dennoch ist springen wahrscheinlich jetzt ziemlicher Selbstmord", führte er weiter aus, "da sich das Schiff wahrscheinlich erst in einigen Sekunden, wenn nicht Minuten, nah den gefährlichen Bereichen an den Klippen befindet", führt er aus. Doch zu spät für kluge Ratschlage, Ben ist seinem besten Freund bereits hinterhergesprungen.
Das Wasser peitscht, Rothaar bekommt ein Seil des Schiffes zu fassen, nachdem er vergeblich versucht hatte, gegen die Wellen anzuschwimmen. Er ergreift das Seil und wird gegen die Planken des Schiffes gerissen. Er zieht seinen Körper zusammen, den Aufschlag spürt er kaum. Er ist bereit und greift nach dem Schiff. Seine Finger brennen, aber er hat ein Geländer des Schiffes erwischt. Er wirft sich über die Reling an Bord und versucht Halt zu finden. Nur Sekunden vergehen und er rennt auf einen Zugang unter Deck zu. Dort reißt er von der Wand eine zur Verzierung gedachte lange Klinge von der Wand. Er läuft hinaus auf das Deck. Ein Mann, den es zu Boden geworfen hat, schaut ihn entgeistert an. Ein weiterer Mann liegt regungslos einige Meter entfernt. In diesem Moment schaukelt das Schiff erneut so stark, dass der Regungslose von Bord geschleudert wird und der andere Mann versucht, sich an irgendetwas festzuhalten. Mit der scharfen Waffe bestückt rennt der Rothaarige nun los und versucht das Wanken des Schiffes so gut wie möglich auszugleichen. Die gespannten Segel sorgen dafür, dass das Schiff nahezu auf der Meeresoberfläche liegt. Mit einem wuchtigen Sprung und dem Schwung der Klinge kappt er den Tau, der das Segel hält. Das Segel wird sofort mit dem Wind davon gerissen. Nun rast das Schiff aber dennoch weiter, vom Wind mit den weiteren Segeln geschoben auf die Klippenküste vor Lodea zu. In diesem Moment sieht der junge Held seinen Kumpanen Ben, der sich das Schiffsrad packt. "So fest du kannst steuerbord!", brüllt er ihm gegen den Sturm und die Wellen zu. "Die Segel!", schreit Ben aus Leibeskräften zurück.
Im Wasser schwimmen Crewmitglieder, Teile der Ladung und abgerissene Teile des Handelsschiffes. Auf dem Geländer sitzt ein blonder Mann und schießt eine Art Enterhaken ab, um damit einen im Wasser Treibenden an Deck zu ziehen. Als eine weitere nunmehr Riesenwelle über Deck bricht, packte ein Bär von einem Mann den an Deck Zurückgebliebenen und hat eine junge Frau unter den anderen Arm geklemmt. Die Welle reißt ihn um, aber alle drei bleiben unverletzt.
Das zweite Segel wird abgeschnitten und Ben kann versuchen, das Schiff seitwärts gegen die Klippen zu lenken. Der Rote hat nun, trotz schaukelndem und peitschendem Sturm, den ersten Mast erklommen. Er versucht, das Segel abzuschneiden, um den Aufprall auf die Klippen zu verzögern oder zu verhindern. Als es ihm gelungen ist, springt er mehrere Meter und durchschlägt das Tau, das das hintere Segel hält, sodass das Schiff nun nicht weiter beschleunigen kann. Mit dem letzten Segel fällt er Richtung Meer. Ein Stück des herabfallenden Mastes trifft ihn an der rechten Kopfseite.

Yasopp hat mehrere Menschen aus dem Wasser gezogen. Er wird von Deck geschleift und auf den sicheren Grund des Stegs gelegt. Er weint wie ein Schlosshund. Lou wird von zwei Matrosen, die am Land das Schiff in Empfang genommen hatten, bis an Land gestützt. Er kotzt sich die Seele aus dem Leib. Vom Steuerrad auf den Steg springt Ben herunter und seufzt: "Geschafft, haben wir es geschafft." Von Sanitätern wird der Kaufmann, dem das Schiff gehört, und seine Frau versorgt. Sie sind nur leicht verletzt. Zwei weitere Hilfskräfte tragen einen regungslosen, blutverschmierten Körper herbei. Sein Gesicht ist zertrümmert und kaum zu erkennen, weil die Kopfwunden so stark bluten.
"Ich verdanke euch mein Leben!", ruft der Händler, als er auf einer Liege davon getragen wird. "Ihr seid die beste Crew, die man bekommen kann! Begleitet mich in die Neue Welt, in 5 Tagen legen wir ab aus Lodea!"
"Der arme Junge", sagt eine Frau. "Er ist ein Held", sagt ein Mann. "Solchen Mut muss man erstmal haben", ruft ein alter pensionierter Seemann. Sekunden später wird die Bucht vom Lachen des Shanks übertönt. Sein Oberkörper bäumt sich auf vor Lachen. "Wir haben es überlebt!", schreit er und lacht aus voller Kehle.

One Piece - Golden AgeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt