Die Zeit tickte und die Vorbereitungen für den Plan liefen. Ab dem sechzigsten Tag, nachdem das letzte Opfer getötet wurde, begannen die Maßnahmen, den Fluch - und somit den Massenmörder - endgültig aufzuhalten. Es war winterlich in Grand Storm und die Regierung unter der der Leitung von Theta Sather stellte Hilfseinrichtungen für die Bevölkerung im Whiteout zur Verfügung. Theta hatte einige Mittel locker machen können, außerdem gab es einige Freiwillige bei den Regierungseinheiten, die sich am Plan beteiligen wollten. Stadtwachen schickten Leute von den Straßen weg. Mit harter Hand vertrieben Fayez Leute das übliche Klientel aus dem Whiteground. Sie boten den Süchtigen unterpreisig Schnaps und Sumpfkraut an oder ließen Gewalt sprechen. Die bitterkalte Jahreszeit trug natürlich sehr dazu bei, dass die Leute nicht besonders viel Lust verspürten, am Strand oder auf der Promenade rumzuhängen. Ebenso förderte es die Bereitschaft, Hilfe durch eine beheizte Notunterkunft mit Gratislebensmitteln wahrzunehmen.
"Wir teilen das Gebiet so ein, dass wir die Möglichkeit haben, schnellstmöglich zuzugreifen", sagte Ben, "Wo würdest du uns positionieren, Yasopp?" "Hm", überlegte Yasopp, "Wir sollten einen Ort nehmen, von dem wir schnell Mitteilung bekommen, wo der Mörder zuschlägt." "Den Lockvogel zu schützen ist das wichtigste", warf Lou ein. "Die Frage ist, wir viele Lockvögel wir rausschicken. Die Sicherheitsvorkehrungen müssen für alle gleichzeitig funktionieren", warf Ben ein. "Ich muss mir noch gute Lügen ausdenken, warum ich jetzt Tag und Nacht unterwegs bin, für Lise und meine Eltern", grummelte Yasopp. "Stimmt, Yasopp, is'n Problem. Mir allerdings nimmt man ab, dass ich bei den Hilfemaßnahmen mitmache...", sagte Lou. "Du bist auch erstens Koch und zweitens hast du keine Freundin, du Trottel." "Leute, können wir das später klären, oder was?", warf Ben ein. Die taktische Positionierung war entscheidend, um schnellstmöglich den Plan umsetzen zu können. Wenige Sekunden könnten dafür sorgen, dass der Täter entkam und schlimmstenfalls sogar jemand sein Leben ließ.
Als es losging, saß Yasopp auf dem Dach. Er rauchte eine Kippe nach der anderen. "Alter, lass doch ma sein, bevor du kotzt", sagte Lou, "Bist du so aufgeregt, oder was?" "Mir ist kalt." "Ist dir nicht", feigste Lou. Aber natürlich nahm er seinen Freund ernst: "Alter, ich hab auch Angst, dass noch jemand stirbt. Aber wir tun das Richtige." Yasopp schnipste die nächste Kippe weg: "Hoffen wir, dass Robert mit den Infos von diesem maskierten Typen Recht hat." "Ich vertraue drauf. Und ich weiß, dass der Plan gut ist." "Wie kannste das wissen, man?" "Weil du dabei warst, ihn zu schmieden, Yasper", sagte Lou.
Robert kam in einen Mantel gehüllt am Lager von Uma an. "Alles klar, Uma?" "Ja, alles bestens. Ich hab Leute, die eine Schicht übernehmen, wenn ich schlafe. Ich will den Kerl ebenso wenig verpassen, wie du, Kenway." Robert nickte. "Zweite Nacht", sagte Uma, "die Taten wurden, soweit wir wissen, in den Abend- oder Morgenstunden verübt." "Uns kommt zu Gute, dass es im Moment in Grand Storm nur wenige Stunden richtig dunkel wird." Uma schaute skeptisch, als hätte sie so eine Information nicht gerade von Robert erwartet. "Gefängnisbibliothek", sagte Robert. "Klar, du hast wohl an alles gedacht, Kenway."
Auch die dritte Nacht der Überwachung lief ohne Vorkommnisse. Zwar gab es den ein oder anderen Alarm, aber dies stellte sich schnell als Fehlalarm heraus. "Es wird spannend", sagte Robert. "Ey, heute Nacht muss er, wenn wir Recht haben!", rief Ben. "Es bestätigt, was Jack sagte", erklärte Robert, "Er wird es auf den letzten Drücker machen." "Außerdem isser alt, sagte der Jack, oder?", fragte Lou. "Was hat das damit zu tun?", fragte Yasopp. "Na, alte Menschen frieren leichter und wollen nich da raus. Bei dieser Dreckskälte." "Weise wie immer", bestätigte Ben. "Wer sind die Lockvögel?", fragte Ben. "Heute wieder ich, Leute von Uma und Fayez", erklärte Robert. Es war bereits Abend, aber es war entsprechend der natürlichen Gegebenheiten in Grand Storm noch nicht komplett dunkel. Bitter kalt war es allerdings. Auf einmal begann es. Ben bekam das Signal von vorne, dass einer der Lockvögel am Strand verschwunden war. Er rannte los. Der Plan musste nun zünden. Die Markierung per Leuchtrakete zeigte an, welcher Lockvogel betroffen war. Ben rannte so schnell er konnte, auch Robert war unterwegs. Er vertraute darauf, dass Robert schnell genug war. Er hob seine Leuchtpistole und zielte genau auf das Gebiet, das Robert aufsuchen musste. Dieser war an der Promenade und fand das ausgelegte Seil. Er packte es mit Handschuhen und rannte so schnell er konnte. Es klappte. Im dichten Nebel kam ihm ein verletzter Mann entgegen. "Kenway?", fragte er. Es klang um Hilfe bettelnd. "Ja, los, hau ab!" Die Lockvögel waren als Bettler oder Obdachlose verkleidet, sodass der Mörder davon überrascht wurde, einen erwachsenen, wehrhaften Mann vorzufinden. Dennoch hatte der Lockvogel den Kürzeren gezogen und war am Seil geflohen. Das Seil war an der Promenade befestigt und der einzige Weg nach draußen. Das wusste Robert von Jack. Die Seile waren versteckt angebracht, sodass der Täter nicht ahnte, dass seine Schwächen ausgenutzt werden würden. Durch das Langhangeln an diesem Seil tauschten die Personen im Nebel die Plätze. Robert sah sich um. Innerhalb des Nelebs konnte er nun wieder etwas sehen. Von außer gesehen war an dieser Stelle nichts mehr. Die Menschen außerhalb müssten nun auf Robert warten. Er war auf sich allein gestellt. "John Williams!", schrie Robert. Er wusste, er hatte nur diese Chance, ansonsten würde der Mörder sich wahrscheinlich verziehen, da er gemerkt hatte, aufgeflogen zu sein. Er würde fliehen und vielleicht nie gefangen werden. Wenn Robert hier verlieren würde, würde er entkommen. John Williams musste Robert töten, um seiner Teufelsfrucht Tribut zu zahlen, und würde dann mit dieser den Ort in seiner Nebelfähigkeit verlassen. Es lag nun alles an Robert Kenway.
Der alte Mann kam auf ihn zu. Er trug ein kurzes, an eine Klaue erinnerndes Messer. Er sagte nichts. Seine tiefhängende Kapuze war ihm aber beim Angriff vom Kopf gerutscht. Robert hatte den Angriff parieren können. Williams sah so gewöhnlich aus. Er hatte einen bereits kahlen Kopf, nur noch einige Haare an den Seiten standen weißgrau etwas ab. Er trug Winterkleidung und war kaum größer als Robert. "Es endet heute für dich!", rief Robert und setzte zum Gegenangriff an. Er packte die Hand mit der Klinge und versuchte Williams zu Boden zu bringen, doch dieser warf den Roten zur Seite auf den Boden und holte erneut aus. Robert war zwar auf den Boden gefallen, rollte sich aber weiter und konnte in der selben Bewegung wieder aufstehen. Zum Glück hatte er sein Schwert nicht eingepackt, dachte er sich erneut. Sonst wäre er wohl beim Laufen vielleicht nicht rechtzeitig angekommen und das hier wäre die letzte Rolle seines Lebens gewesen, denn um ein Haar hätte ihn der Mörder nun erwischt. Robert sprang nach hinter. Seine Arm blutete. "Seile? Clever", sprach der Massenmörder nun das erste Mal. "Woher kennst du diesen Trick?" Robert richtete sich auf. "Du kannst es mir ruhig sagen, du kommst hier nicht mehr raus." Williams hatte das Seile zwischen der Promenade und dem Lockvogel gekappt, an dem sich Robert hinein manövriert hatte. Demonstrativ schnitt er das Endstück des Tampen in der Hand erneut durch und warf ihn vor Robert auf den Boden. Roberts Wunde war nur oberflächlich. "Du irrst dich, ich brauch es dir nicht zu sagen, weil es heute für dich endet und keine Rolle mehr spielt." Williams griff erneut an. Robert war nun merklich unterlegen. Das merkte auch Williams. Er drängte Robert zurück. An einer Mauer wollte dieser hochspringen, aber der Feind packte ihn und riss ihn zu Boden. Die klauenartige Klinge raste auf Robert zu. Robert zog etwas aus seinem Mantel hervor und drückte es dagegen. Beide Metallobjekte drückten gegeneinander. Die Augen des Mörders von Whiteout leuchteten. Das Leuchten der Teufelskraft, das Robert bereits von Jack kannte. Die Klinge sauste erneut und traf ihn. Er verkrampfte. Williams wusste, dass dies ein Entscheidender Treffer war, den er Robert zugefügt hatte, aber er sah ein Grinsen auf den Lippen Shanks'. Er spürte im gleichen Moment einen Schlag und dann den Stich im Oberschenkel. Das Metallobjekt hatte sich durch seine Kleidung in die Haut gebohrt. Aber nicht tief. Robert blutete. Wenige Sekunden vergingen bis Willams klar wurde, was passiert war.
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One Piece - Golden Age
FanficFF zu One Piece mit Shanks in der Hauptrolle! Basierend auf dem Original, aber in ganz eigenem Setting. Ernster und "erwachsener" als das Original.