Kapitel 7: Sparring

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Robert lief hinter Mai her, voll bepackt. "Hierher, etwas schneller." "Gib es zu, du hast dich nur mit mir verabreden wollen, damit ich dein Zeug schleppe", lachte er. "Das, und weil, wenn ich dich nicht offiziell sehen kann, gebe ich dich einfach als meinen Packesel aus. Ich meine natürlich meinen Angestellten." "Die kleine Mai", rief ein Herr und kam mit seiner Frau auf die beiden zu. "Machst du Einkäufe?", fragte die Frau. "Ja, genau, Hafenviertel und noch ein wenig nach schönen Sachen stöbern. James, komm bitte, nicht so langsam." Die Leute verabschiedeten sich. "Siehst du, perfekte Tarnung", sagte sie und erhob den Finger. "Was habt ihr denn später noch vor?", fragte Mai. Robert erzählte von der Seilaktion, die in Planung war, der Idee, ein Boot seetüchtig zu machen, und dem geplanten Einbruch in das Lager. "Was willst du eigentlich später mal machen, Robert?", fragte Mai ihn, als die beiden eine Pause machten. Mai sah sich Kleider und schöne Stoffe an. "Später, wenn ich erwachsen bin?" "Genau." "Vielleicht klau ich dann größere Sachen." "Nein, im Ernst, wenn du alles machen könntest, wirklich alles." "Alles?", fragte Robert, "ich weiß es auch nicht." "Du bist echt ein seltsamer Kerl", bedachte Mai. "Danke", sagte Robert. "Jetzt hab ichs, ich wäre gern dein Bediensteter und würde gern deine Sachen schleppen!" "Das trifft sich gut, ich kenne hier einen tollen Umweg", strahlte ihn Mai an. "Noch länger schlepp-", sie fasste nach seinem Mund: "Mehr Zeit mit mir, meinte ich!"

Robert kam entsprechend spät nachmittags bei der "Seemöwe" an. "Ey, wir können durchs Haus gehen, du musst nicht aufs Dach klettern." "Langweilig", sagte Robert. In Bens Zimmer planten sie an ihrem Raubzug. Später trafen sie Lou an der Stadtmauer, nahe dem Stadtkern. Er hatte ein paar Sachen aus dem Restaurant dabei. Die Jungs klauten, auf Lous Tipp hin, noch etwas bei einer unbewachten Warenlieferung eines edlen Restaurants. "Haben wa uns echt bedienen können", freute sich Ben. Benjamin und Robert gingen abends auf eine Party ins Whiteout, rösteten Fleisch auf dem offenen Feuer und gaben Bier und Obst aus. Am Waldrand wurden Schießübungen mit einer scharfen Waffe gemacht. Das war die "Whiteout-Art", sich dafür zu bedanken, etwas ausgegeben zu haben. Ben hatte zwar Bier getrunken, konnte aber dennoch die Ziele treffen. Der andere war komplett betrunken und selbst er traf die meisten Ziele. "Auf'n Schiff musste auch so zieln, da schaukelt's auch auf un ab. Habta schonma gefochten?" "Mit Übungsschwertern", sagte Robert. Die drei gingen zu einem Typen, der in einem verwahrlosten Garten saß. Ein Junge, vielleicht etwas älter als die beiden, saß dort ebenfalls. Der Junge zeigte ihnen echte Säbel, wie sie Seefahrer nutzten. Robert und der Junge machten ein paar Schwungübungen. "Gar nicht mal mies", sagte der Vater des Jungen. Er nahm den Säbel an sich und ließ Robert ein paar Mal parieren. Er konnte aufgrund einer Verletzung der rechten Hand nur die Linke benutzen. "Mach ma, na los, Junge, greif an", rief er. Der Rote zögerte. Immerhin waren das echte Waffen mit tödlich scharfen Klingen und der Kerl war verkrüppelt und betrunken. Der andere Junge nahm die Klinge an sich: "Schau", rief er, fuhr herum und setzte einen Schlag in Höhe des Oberkörpers. Der ältere blockte mühelos ab, ohne sich groß zu bewegen. Robert versuchte es nun ebenfalls. Er setzte Stiche und Schläge. Der Mann tänzelte und konnte die Angriffe einfach abwehren. "Genug Jungs, hat Spaß gemacht. Ich glaube, Schwertkampf ist dein Ding." Robert zuckte die Schultern.


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