Kapitel 25: Die Rückkehr

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Der Rote meditierte, aß sein Frühstück, las in einem Buch über Schiffe in der Bibliothek, begann zu trainieren. "Ein Trainingskampf, Corey?", fragte er einen Mithäftling, der ebenso mit Lockerungen betraut sein Training abhielt. "Ich hab dein Training mit dem Krieger des Südens gesehen, Roter. Vergiss es. Ich passe." Kein Problem, Alter", sagte Robert und klopfte dem anderen kurz auf die Schulter. Er lief zu seinem Trakt. "Kenway", rief eine Wache. "Ey, Sully", grüßte Robert. "Für dich Herr Sullivan! Pack jetzt ma deine Sachen." "Wie meinsten das?" "Anordnung von Oben, du sollst zur Entlassungsanhörung." "Ernsthaft?", fragte Robert. "Ja, ich scherze nie. Außer einmal: würdest mir fehlen, wenn se dich raus ließen, Kenway." "Danke... und leck mich, Sully", erwiderte der Rote.

Robert stand im Zimmer des Haftvorstehers. Theta war auch dort. "Robert Kenway, im Ersuch heißt es, solche Straftaten kommen nicht mehr vor?" "Werden sie nicht", erwiderte Robert. Theta nickte. "Hm, sie sollen ein vorbildlicher Häftling sein." "Danke", sagte Robert. "Sie trainieren?" "Ja, ich nutze die Lockerung für Training mit anderen Häftlingen." "Finde ich gut", warf Theta ein. "Sie sind eine große Fürsprecherin für den jungen Herren, Frau Sather", murmelte der der Haftvorsteher. Theta nickt nur. "Was haben Sie vor, wenn sie draußen sind, junger Mann?" "Ich fahre zur See." "Dann ist Lodeas Justizapparat Sie los. Kann ich Ihnen diese Aussagen glauben?" "Ja, können Sie." Robert schaute ihn ernst an. Seine Mine wurde ernster. "Sie kamen mit circa 12 oder 13 Jahren aus Swansea, sind ein Waisenkind, waren in der Stadt unterwegs, haben viele Straftaten begangen, aber Sie scheinen auch ihre guten Seiten zu haben. Sonst würden Sie von Theta Sather hier keine solche Fürsprache erleben. Wie alt sind Sie nun?" "Ich bin nun 18 Jahre alt." "Sie sind ein Mann geworden. Verschwinden Sie, Sie sind frei." "Vielen Dank", rief Robert und schüttelte dem Justizvorsteher die Hand. "Machen Sie's gut, Theta!" "Äh, ja, Sie auch Kenway." "Es gibt echt unangenehmere Gefangene als den Kerl", lachte der Vorsteher, als Robert verschwunden war. Robert winkte Uma vor dem Gebäude kurz zu, verließ die Marinebasis und lief durch die Straßen des Regierungsviertels. Es war kalter Winter in Grand Storm, doch die Wintersonne schien heute für Shanks.

An der "Alten Seemöwe" lief Shanks zum Haupteingang hinein, hatte er noch nie gemacht. "Ey, wo ist Ben?", fragte er den Mann an der Bar und ein paar dort Hausierende. "Wer will das wissen?", fragte einer. Robert schaute ihn an. "Wir kennen keinen Ben", sagte der nächste. "Wer denkste denn, wer.." "Benjamin Beckster-Manning, Robert James Kenway ist hier und nun bewegt euch und holt ihn her, ich wiederhole mich nicht." Einer aus Fayez Gefolgschaft kam wenige Minuten später rein, nachdem der Typ von der Bar ihn geholt hatte. "Robert", fragte er unsicher. "Unglaublich, ich kenn dich von damals." "Gehen wir?", fragte der Rote. "Klar, komm Alter", sagte er. Ein paar Straßen weiter klopfte er an eine Tür. Jemand öffnete, ohne raus zu schauen. Im Flur standen zwei Typen. "Robert!", rief Benjamin. Er rannte auf Robert zu und umarmte ihn. Robert hielt Benjamin mit einem Arm um den Kopf. "Roter, wir wussten nicht mal, ob du noch lebst." "Ich bin immer wiedergekommen, Benj", erwiderte Robert. "Wie ist es dir ergangen? Erzähl! Ne, komm erstmal rein, ey Tommy, hol mal ein paar Bier!" Er war sichtlich aufgeregt und erfreut. "Benji", sagte Robert, "schick die Jungs raus, ich muss mit dir sprechen." Ernst schaute er Ben an. "Klar, Leute, ihr habs gehört, raus, verlasst die Wohnung!" Die beiden setzen sich. Ben hatte ein Apartment bezogen, es war nicht schön aber ausreichend eingerichtet. "Robert, was ist los?", fragte er seinen Freund. "Der Fluch von Whiteout...", sagte er. Ben schaute ihn an. "Der Fluch...", erwiderte er, "das Mädchen, Little Luke, der schräge Mike..." "Wir werden ihn brechen. Ich weiß wie", sagte Robert und lächelte. Nicht schelmisch oder frech, sondern zuversichtlich. "Mein Gott", sagte Ben, "du warst schon immer nicht ganz dicht, aber das..." Nun grinste Robert in typischer Manier. "Ey, Ben, ich erzähl euch alles. Ruf Yasper und Louis an, wir brauchen sie. Aber nur sie. Je weniger es wissen, desto besser." Benjamin nickte. "Die 4 Musketiere", murmelte er. "Ne, Benji und die drei Idioten", verbesserte Robert.

Robert und Ben liefen durch Whiteground. Auf der Straße kamen sie an der Bäckerei der Bayers Familie vorbei. Robert zog seine Kapuze weit in Gesicht. Aufgrund der Witterung waren er und Ben eh in warme Klamotten gehüllt. "Tut mir Leid, Robert...", sagte Ben beiläufig. Der Rote schaute seinen Freund fragend an. "Man, mit Mai, du weißt es doch, oder?" "Ja", antwortete Robert, "ist okay." Die beiden gingen weiter. Bei der Bäckerei war nichts von der Familie zu sehen. "Anfang des Jahres, da hat sie geheiratet..." "Lass gut sein, Benj. Ein weiterer guter Grund, in die Neue Welt zu reisen."

Pillcern kam herein, er hielt eine Akte in der Hand. Robert, Uma und Theta schauten ihn an. Er räusperte sich: "Herr Kenway fragte, ob wir eingrenzen können, wann der Fluch das letzte Mal zugeschlagen hat?", er formulierte es als Frage. "Hier, alles, was ich dazu gefunden habe. Wie der junge Herr sagte, haben bei einem Fall vor 39 Tagen Zeugen Nebel gesehen und einer behauptete, etwas gehört zu haben, was nicht da war." Robert nickte anerkennend. Theta nahm die Akte entgegen. "Ich hab keinen Grund, daran zu zweifeln. Es war genau, wie Sie es gesagt haben, Herr Kenway." "Warum helfen Sie uns, Pillcern?", fragte Uma. "Ihr Ernst?", Pillcern schaute kurz hoch, er hatte feuchte Augen, "ich lebe zwar in Crossed, aber ich habe drei Kinder. Unsere Jüngste lernt gerade das Laufen." Er hielt kurz inne, schaute zu Boden. "Wer Kindern, Menschen, die sich nicht wehren können, sowas antut, darf nicht in dieser Stadt herumlaufen." Er verließ nun den Raum, ohne noch etwas zu sagen. "In 21 Tagen, genau drei Wochen also, starten wir", sagte Uma. "Ja, die Daten sollten stimmen, demnach wäre dann der 60. Tag", ergänzte Theta. "Meine Jungs werden bereit sein. Ebenso werde ich Fayez' Bande scharf machen", sprach der Rote zuversichtlich. "Kenway, bist du sicher, dass er nicht vorher zuschlagen wird?", fragte Theta. "Ja, ziemlich sicher." "Uma fragte: "Wie kannst du so sicher sein?" "Wenn Jacks Aussagen stimmen, ist Williams ein Feigling. Er hat Angst erwischt zu werden. Außerdem ist er faul. Er wird erst handeln, wenn er wirklich muss. Er wird nicht früher als am 60. Tag handeln." Theta nickte. Uma sah nachdenklich aus. "Wir haben eh kaum eine andere Wahl, Uma", sagte Theta, "wir können nicht mehr als ein paar Tage rausholen, was Einsatzkräfte und alles drumrum angeht."

"Robert Kenway...", sagte Fayez langgezogen. Er hielt dem Roten eine Kippe hin. "Nein danke." "Zigarren lieber?", fragte er. "Auch nicht. Fayez, sag lieber, ob du dabei bist?" "Ein Mörder macht mir das Geschäft kaputt." "Ja und du hast ein Herz für Straßenkinder und die Menschen in der Gegend, auf deine Art und Weise. Auch wenn du das nicht zugeben darfst, weil du ein Verbrecher bist", ergänzte Robert. Fayez grinste nur vor sich hin. "Darf ich mir dann wenigstens den Ruhm einbehalten, den Typen zur Strecke gebracht zu haben?" Robert war ein wenig angesäuert über Fayez' Spielchen. Er war sich sicher, dass er helfen würde, wollte es aber nicht aus Gründen des Egos riskieren, ihn zu verärgern, bevor die Aktion stattfand. "Ist mir egal, Fayez, mach das mit den Regierungsfutzis aus. Ich mach den Drecksjob und hol mir den Mörder, der Rest ist mir - ehrlich - scheißegal."



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