Kapitel 28: Die beste Crew der Welt

3 0 0
                                    

"Ich kann doch nicht einfach abhauen, Roter", sagte Yasopp. "Warum?", fragte Robert. Yasopp schwieg. "Du hast selbst gesagt, du willst was Großes machen. Das hier ist das Größte, was du finden wirst." Yasopp überlegte und zog an seiner Kippe: "Was ist mit meinen Eltern?" "Was soll mit ihnen sein? Brauchst du ihre Erlaubnis." "Nein brauch ich nicht." "Willst du den Rest deines Lebens für Lise und dich Müll im Whiteout fischen und aus Schrott Sachen schrauben? Willst du beim alten Carrington die Werkstatt übernehmen?" "Leck mich, Robert", sagte Yasper, warf die Kippe weg und ging. 

Robert ging die Straße zum Haus der Laigtes. Lou kam raus und umarmte seinen Kumpel. Er rauchte eine Sumpfkrautzigarette und bot Robert einen Zug an, dieser verneinte. "Ey Louis, du kommst doch mit auf die Fahrt, oder? In die Neue Welt?" "Lou hustete: "Dreckszeug, kratzt die Scheiße." Beide liefen ein Stück in Richtung der Höfe in Reddingplus. "Alter, ich soll hier einfach so abdampfen, oder was?", fragte Lou. "Ja", erwiderte Robert. Lou lachte. "Ey, ich hab 'n Job." "Ja, du kochst für Arschlöcher." "Für reiche Arschlöcher", ergänzte Louis. "Dann werbe ich dich ab, du bist mein Koch." "Dein Ernst, Robert?", fragte er, obwohl er wusste, wie ernst der Rote es meinte. "Du selbst hast mal gesagt, du glaubst, hier nie mal raus zu kommen." "Dorthin, wo's nicht alle scheiß zwei Stunden regnet?", fragte Louis scherzhaft. "Genau, die Überfahrt, direkt in den Allblue, mein Freund." "Ey, meine Eltern, mein Job. Ich denke, das ist nicht mein Ding." "Überlegs dir, oder koch weiter Garnelen, die du nicht selber isst, um die Sumpfkraut zu kaufen, damit du abends pennen kannst, um morgens wieder um 6 aufzustehen." Lou winkte ab. "Lass uns lieber noch ein Bier zischen."

Robert schlurfte wie früher durch Whiteground. An der Hafenpromenade traf er auf Ben. "Ey Alter", sagte er, "siehst du das Schiff da? Eins von denen hat die neue Lieferung. Ich hol mit den Jungs die Scheiße nachher rein." "Benj, willst du das den Rest deines Lebens machen oder kommst du mit in die Neue Welt?" "Ach man, spinn doch nicht wieder rum, Robert", sagte Ben. "Du weißt, dass das mein Ernst ist." "Ja, man, natürlich." "Also, was ist?" "Nein, Robert, man, wir können hier bleiben, es ist nicht mehr wie früher. Wir machen hier genug Kohle. Die Geschäfte laufen bei mir." "Ja, hab ich gesehen. Whiteout ist genau so beschissen wie immer." "Absolut", lachte Ben, hielt dann aber inne. "Du willst also diesen Dreck für Fayez als sein Lakai weiter machen? Das Gift an die Menschen verteilen? Nur um ein paar Gehaltsnummern aufsteigen?" "Was ist dagegen zu sagen, du Arschloch", schnauzte Ben, "das ist sicherlich weit besser, als man es erwarten kann und als es viele der Jungs hier gebracht haben." "Sicher", sagte Robert ernst. "Du kannst es zu noch viel mehr bringen. Du bist besser als all diese Leute, mit denen du Geschäfte machst und die hier arbeiten." "Nein, im Ernst, Robert, was ist falsch daran?", Ben war sichtlich wütend, "Diese Menschen machen ihr Geld, versuchen über die Runden zu kommen, versuchen ihre Kinder und sich selber durch zu bringen!" "Daran ist nichts falsch, Ben", rief der Rote, "Aber im Gegensatz zu vielen hast du mehr drauf. Wer nicht mehr kann, als Dreck im Whiteout zu sammeln, den werde ich nicht verurteilen, aber du bist der klügste und fähigste Typ, der mir je begegnet ist. Du bist mein Vize, ich kann mir keinen anderen vorstellen." "Ich weiß nicht, wann du so arrogant und ätzend geworden bist, Robert", schnauzte Ben. "Schön", sagte Robert, "du warst es aber, der mir diese Idee in den Kopf gesetzt hat." "War ich nicht", sagte Ben, wieder auf normaler Lautstärke. "Dann erlebe ich die Geschichten in der Neuen Welt, die du nur aus Büchern kennst."

Robert lief zur alten Stadtmauer, die Lebensader der Dealer, Straßenkinder, Schmuggler und Diebe des Whiteground und ganz Lodeas - ein Schandfleck aus alten Zeiten, aus rauem Stein und immer bereit, dich zig Meter in die Tiefe stürzen zu lassen. "Robert sprang, wie von selbst kannte er die sichersten Steine, mit dem besten Halt für die Füße und als Griffe für die Hände. Am Haus der Bayers-Familie blieb er in sicherer Entfernung auf einem Vorsprung der Stadtmauer sitzen. Als es dämmerte und man in die erleuchteten Fenster sehen konnte, sah er Mai noch ein letztes Mal durch den Korridor gehen, als sie die Fenster verhing. Einige Sekunden schaute sie aus dem Fenster, das den besten Blick auf die alte Stadtmauser bot, als würde sie auf Robert oder die anderen Jungs warten. Robert hatte seine Besitztümer, die er zu Geld machen konnte, verkauft. Er hatte sich unter anderem eine Uhr gekauft, die nicht dauernd stehen blieb und von Yasopp repariert werden musste. Er nahm seine alte Uhr und brachte sie zu dem Fenster hinter der Backstube, die damals immer als Treffpunkt genutzt wurde. Er hinterließ sie dort. Er würde sich nicht persönlich verabschieden, das wäre nicht angebracht, nicht mal für einen Chaoten wie ihn. Er ging zufrieden die Straße entlang direkt durch Whiteground, durch den Dreck, vorbei an den ersten Betrunkenen des Abends, den letzten Geschäftstriebigen des Tages und dem Geruch von Brot aus der Backstube und vom Fischhandel.

Robert übernachtete auf den Klippen über dem Hafen. Er lief durch das Hafenviertel und kaufte sich ein Fischbrötchen, so dick belegt, wie es nur ging, und dazu einen Garnelenspieß. Er lief auf Bonnets Schiff zu, setzte sich auf die Reling und wartete. Kaum waren 20 Minuten vergangen, schlurfte Lou auf das Pier. Robert winkte: "Mein Schädel man, ich hab gestern einen kleinen Umtrunk abgehalten. Und mit klein meine ich groß. Und mit Umtrunk Saufen." "Danke, ich hab's verstanden", sagte Robert. Ein wenig später rannte eine dünne Gestalt mit einem riesigen Lederkoffer den Pier entlang. "Wo sind die anderen?", schrie Yasopp. "Entspannt bleiben, komm an Bord, wir warten noch auf Ben." "Ich dachte, Lou kommt nicht", sagte Yasopp. "Halts Maul, Yasopp", erwiderte er. "Warum ist es eigentlich schon wieder so beschissen kalt?", fragte er beiläufig. Einige Stunden vergingen. Bonnet und seine Leute waren auf dem Schiff am Werkeln. Der Rote starrte versteinert auf den Hafen. Lou stellte sich neben ihn. "Er kommt schon", sagte er. "Ich weiß", sagte Robert. Alles war bereits fertig zum Ablegen. "So, ihr Seebären", lachte Bonnet mit seiner gewohnt piepsigen Stimme, "von mir aus geht's los." "Wir warten nur noch auf Benjamin", sagte Robert. "Junge", sagte Bonnet, "vielleicht ist ihm ja was dazwi..." "Er kommt Captain Bonnet", sagte Robert. "Okay, Captain Kenway, wir warten." "Bis zum Mittagessen warten wir", grummelte Lou. Nur wenige Minuten später kam ein Mann mit langen schwarzen Haaren, einem grauen Mantel, einem Gürtel und einem großen Koffer den Pier entlang. "Sollen wir die Neue Welt erobern, Captain Kenway?" "Ben", rief Robert, "Captain Bonnet, auf geht's, Ziel ist die Neue Welt!" "Ayyyyee!", rief Bonnet und ebenso einige Crewmitglieder.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 16 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

One Piece - Golden AgeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt