Ein paar Tage waren es jetzt, wo wir jeden Morgen anfingen zu chatten. Das einzige, dass Cody wünschte, dass wir das Wochenende etwas Zeit zusammen verbringen. Aber so lange er eh Arbeiten muss, ist es gut, dass ich Zeit mit Mason habe, um uns wieder etwas anzunähen. Er erzählte mir auch dann noch, warum er das sagte zu Mason, wegen den, sonst wären wir beide für ihn gestorben.
Mason wollte, dass ich unbedingt bei Cody bleibe, dass er sich kümmert. Er meinte Nö! So nicht. Er will helfen, das geht aber nur, wenn er mitzieht. War ziemlich hart, das er ihn auch sagte, sonst gibt er auf und ihn wäre dann egal, was mit uns ist, aber irgendwie musste er Mason dazu bringen, sich mir wieder eine Chance zu geben.
Trotzdem stand ich morgens immer früher auf. Cody und ich schliefen immer noch in einem Bett. Irgendwie war das normal für uns, darüber müsste ich aber mit Mason reden. Auch das er mich nie anfasste. Das scheint er ihm nicht gesagt zu haben. Ich klingelte Mason an und er nahm den Chat entgegen.
"Guten Morgen. Ich mache für Cody Frühstück. Soll ich dich mitnehmen, oder willst du noch deine Ruhe?" Er lächelte süß und schüttelte den Kopf.
"Hatte lang genug eine Zwangspause. Ist ok." Ich lief mit ihm vom Wohnzimmer in die Küche, nachdem ich die Kabel abmachte.
"Du, Mason. Ich muss dir noch paar Sachen sagen, wo du jetzt auch mitentscheiden musst. Du bist ja ... ich meine, mein ... oder?" Ich konnte es nicht sagen und stotterte was zu recht. Aber zum Glück unterbrach er mich.
"Ich denke, als dein Freund sollte ich definitiv solch ein recht besitzen." Zwinkerte er. Ich konnte kaum an mich halten. Ich muss so dämlich ausgesehen haben, als ich mir das Grinsen verkniff. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
"Es geht um Cody und mich. Um Dinge, die irgendwie komisch sind, aber doch normal. Hat er erwähnt, dass er mich nie anfassen konnte?" Er schaute etwas verwirrt. Antwortete aber nicht.
"Natürlich hat er es versucht, beziehungsweise zum Schluss auch ich. Einfach, weil ich nie dachte, dich noch mal zu sehen, und ihn nicht länger abstoßen wollte, aber er konnte nicht. Empfand es als falsch. Trotzdem ... jetzt bräuchte ich deine Erlaubnis. Oder Entscheidung. Wir schlafen immer noch in einem Bett. Es ist für uns normal geworden. Es passierte ja nie was und ..."
"Belasst es dabei. Ich vertraue dir. Es ist Cody. Da geht es in Ordnung. Außer ich bin da, dann muss er weichen." Sprach er mit einem kleinen grinsen. Dieses wirkte etwas verführerisch. Woran er wohl dachte? Aber ich konnte es erahnen. Ich fand es nur erstaunlich, das er zu sagte.
"Du wirst dann gefälligst mir dein Ding irgendwo reinschieben, sonst garantiere ich für nichts." Gab ich frech wieder. Mit einem Mundwinkel keck nach oben gezogen.
"Kannst du das nicht anders ausdrücken?" Schmunzelte er. Ich konnte mir einen Konter natürlich nicht verkneifen.
"Füllen, Stopfen, oder Rohr verlegen? Mich Bügeln, Knattern oder ganz einfach ..." Aber Codys Stimme ließ mich stoppen. Ich lief dann rot an. Gott, musste er das jetzt hören?
"Was habe ich dir gesagt junge Dame? Drück dich bitte anders aus. Kannst du dich echt nicht einfach mal zusammenreißen? Das letzte Wort vergisst du ganz schnell." Oh Shit. Ich wusste dass das Ärger gibt. Er hasste es, wenn ich ungehobelt oder extrem vulgär rede.
"Sorry. Er hat mich aber herausgefordert!" Fing ich an, mich zu verteidigen. Mason musste sich das Lachen verkneifen. Er mochte diese Art ja an mir.
"Mir egal. Benimm dich!" Ich schaute Mason mit bösen Blick an und streckte ihm die Zunge raus.
"Isst du wenigstens heute was?" Lenkte ich dann ab.
"Wir können gern gemeinsam frühstücken." Dann schaute er auch zum Laptop. Es war komisch ihn nur auf einem Bildschirm zu sehen. Ich hätte ihn gerne neben mir. Ich will ihn anfassen können. Ihn fühlen. Umarmen. Küssen. Ich wurde dann wieder etwas betrübt und starrte ewig auf den Bildschirm.
"Sophie? Hallo?" Hörte ich dann. War wohl komplett abgedriftet.
"Sorry. Ja. Können wir machen." Aber plötzlich füllten sich meine Augen mit Tränen, die ich schnell stoppte. Wischte mir übers Gesicht und legte meine Haare zurück. Mason sah natürlich, was los war. Cody bekam es nicht ganz mit.
"Prinzessin ... bald. Geduld." Als ob er wüsste, was ich dachte. Wie schaffte er es immer wieder?
--------------
Als Cody ging, gab er mir einen leichten Kuss. Und das vor Mason. Irgendwie war es noch drin. Er entschuldigte sich für die Gewohnheit, aber Mason schien auch das locker zu sehen.
Als wir so da saßen und kurz schwiegen, wollte ich dann wissen, warum ihn nicht mal das stört.
"Ein Kuss. Und du sagst nichts? Wo ist deine eifersüchtige Art geblieben?"
"Bin ich noch immer. Keiner darf dich auch nur ansehen. Cody hatte meine Erlaubnis. Das habe ich nicht vergessen. Und es sind keine Küsse wie unter Paaren. So ... wie ich dich küssen würde. Verspielt, tief mit Zunge." Ich schluckte schwer, als er das so verführerisch aussprach. Das tat er mit Absicht. Sein Grinsen sagte viel aus.
"Es ist ein zarter Kuss. Der kaum von Bedeutung ist. Natürlich solltet ihr das nicht übertreiben. Ich will dir einfach vertrauen Prinzessin. Du tust das doch auch, oder?" Ich nickte zustimmend.
"Aber ich bin ehrlich gesagt etwas eifersüchtig auf Claire gewesen, als ich hörte, das ihr euch ziemlich gut kennt und du bei ihr bist." Gab ich dann zu.
"Keine Sorge, ist mir schon zu alt. Beziehungsweise, du musst dir gar keine Sorgen machen." Vom Hintergrund hörte ich dann Kaylin. Der Mason an weitere Worte hinderte.
"Sei mal nicht so ein Arsch! Die Frau ist im richtigen Alter! Besser geht es nicht. Eine Frau mit Erfahrung hat Stil." Verwunderung machte sich in mir breit. Hatte Kaylin gerade Claire auf eine merkwürdige Art verteidigt?
Ich machte eine Geste, die total fragend aussehen sollte. Er zuckte mit den Schultern. Ob Kaylin an Claire gefallen gefunden hatte? Hörte sich ganz danach an. Ob Cody das für gut heißen wird? Oder ihm das egal wäre? Da war ich mal gespannt, wenn er das rausfindet. Ich würde nichts sagen, da es nicht mein Problem ist. Bevor ich die Böse bin.

DU LIEST GERADE
Different Faces
RomanceLeseempfehlung ab 16! Sophie zieht mit ende zwanzig in eine Kleinstadt, weit weg von ihren Tyrannischen Eltern. Sie erbte das Vermögen ihres Großvaters, was ihre Eltern natürlich nicht für gut hießen. Eines Tages sieht sie im Haus gegenüber jemanden...