Wir setzten uns auf die Couch und ich spielte nervös an meinem Saum vom Shirt rum.
"Bist du bei Mason auch so?"
"Nicht mehr ganz so schlimm." Antwortete ich leise. Die letzten Worte waren eher mur noch gehaucht. Da mir die Stimme versagte.
"Dann hoffe ich, dass sich das bei mir auch legt. Was muss man tun, dass es klappt?" Grinste er und schien mich einfach ärgern zu wollen. Ich zuckte mit den Schultern. Ich weiß nicht Mal, was es bei Mason auslöste, dass ich so locker wurde.
Er beugte sich vor, um mir in die Augen sehen zu können. Aber ich wich den Blick aus.
"Nicht Mal angucken willst du mich?" Leise sprach er dies und erfasste dann mein Kinn. Er drehte mich zu sich, und somit wurde ich gezwungen ihn anzusehen. Ich wich ein Stück zurück, da ich es unangebracht fand.
"Ich beiße schon nicht. Zumindest darf ich das ja auch nicht." Er zwinkerte mir dabei zu. Das machte mich nur noch nervöser.
Ich stand kurz auf und ging einfach in die Küche. Ich nahm mir ein Glas, um etwas zu trinken. Irgendwie wollte ich mich ablenken. Ich stand da. Mit zitternden Händen. Ich schaffte es kaum, einen Schluck aus dem Glas zu nehmen.
Nein! Ich will Mason. Egal wie gut Cody aussieht. Ich will Mason! Musste ich mir immer wieder sagen. Bei Mason ist es mehr als das Körperliche, bei Cody ist es einfach nur Sex. Weil er so verdammt geil aussieht. Ich würde gern wissen, wie es ist mit einem Soldaten zu vögeln.
"Nein. Gibt es gar nicht. Hör auf, dran zu denken!" Schimpfte ich leise mit mir selbst.
"Mit wem redest du?" Cody stand direkt hinter mir. Ich lief dann ein Stück auf die andere Seite der Küchenzeile, wo der Kühlschrank stand.
"Willst du ... auch ... ich meine, was Trinken?" Versuchte ich abzulenken.
Dann schaute er kurz auf den Boden und musste wohl schmunzeln. Er strich sich über sein kurzes Haar und kam langsam näher. Er biss sich kurz grinsend auf die Unterlippe.
"Wenn du jetzt schon so nervös bist. Was machst du dann erst, wenn ich ..." Er sprach nicht zu Ende, sondern zog mich zu sich und sperrte mich zwischen seinen Armen ein.
".... das tu." Beendete er dann doch den Satz und grinste mir neckisch entgegen. Aber mehr als Schnappatmung konnte ich nicht als Antwort geben. Ich fand es von mir falsch, ihn so attraktiv zu finden. Da stand ich nun. Eingekesselt vor Cody. Und ich währte mich nicht Mal. Warum? Warum tu ich das nicht? So wie bei Kaylin. Vielleicht weil ich Cody mag und ihn nicht vor den Kopf stoßen will. Aber er würde es bestimmt verstehen.
"Coby ..." Hauchte ich ihn entgegen.
"Cody. Bitte." Er wollte, mit seinem richtigen Namen angesprochen werden. Das tat ich natürlich, da er es ja wollte.
"N-Natürlich."
"Weißt du, ich hätte nie gedacht, dass du schöner bist als meine Fantasie. Ich hab dich zwar auf einem Bild gesehen, aber da war nur dein hübsches Gesicht drauf. Du hast echt nicht gelogen. Mason hat da echt Glück."
"Danke." Dann schaute ich hoch. Direkt in seine Augen. Er lächelte unentwegt und schien echt begeistert von mir zu sein. Ich hoffte, dass dies nur die Anfangseuphorie ist und das sich wieder legt.
"Schade das ich nicht lange bleiben kann, würde dich echt gern mehr kennenlernen. Persönlich. Nicht über Headset. Natürlich auf freundschaftlicher Basis."
"Natürlich." Antwortete ich wieder und presste dies gerade so hervor. Er musste lachen, denn so kannte er mich noch nicht.
"Hey, ich bin es! Der Spaßvogel Cody. Du musst echt nicht nervös sein. Beziehungsweise woran liegt das? Sag nicht, du findest mich so anziehend, dass es dir die Sprache verschlägt."
Bitte, nicht der nächste, der aus mit liest, wie aus einem Buch. Da brauche ich echt nicht noch einen. Ich fragte mich aber, was er machen, oder sagen würde, wenn er wüsste, dass es tatsächlich daran liegt, dass ich ihn extrem heiß finde.
Er ging ein Schritt zurück und ließ mich wieder frei. Ich drehte mich um, und wagte es kaum noch zu atmen. Mein Herz schlug extrem schnell. Ich griff in die Kante an der Küchenzeile und versuchte normal zu wirken.
"Was ist ..." Fing ich an. Traute mich kaum weiter zu reden.
"Wenn ... wenn ich dich tatsächlich sehr ... attraktiv finde?"
"Mh? Sag bloß."
"Äh. Oh ja." Ich merkte dann, dass das, Oh ja, so nicht stehen bleiben konnte. Es klang falsch, wie es aus meiner Kehle kam.
"Ich meinte natürlich. Ja ... Äh ... du weißt schon. Ich meine heiß. Nein! Hört sich falsch an. Obwohl, stimmt ja schon fast, aber ... ich ..." Ich redete mich um Kopf um Kragen. Ich drehte mich dann zu ihn und sah ihn einfach nur grinsen. Er kam ein Stück näher und drückte mich an sich.
"So lange es nur das ist. Ich will nicht der Buhmann sein, wenn da mehr sein sollte."
"Nein! Ich gehöre Mason." Und das klang ziemlich überzeugend.
"Sorry. Ich wollte nicht, dass du dich unwohl fühlst." Er ging dann ein paar Schritte weg von mir, und schien sich etwas zu ärgern. Über sich selbst oder vielleicht sogar mich?
"Bist du böse?"
"Ach Kleines. Auf dich könnte ich nicht böse sein. Ich ärger mich gerade über mich. Die Nähe, die ich dir gebe. Das ganze Anfassen und necken. Ich sollte vielleicht langsam machen. Aber wenn ich jemanden mag, zeig ich das. Tut mir leid, wenn ich dich bedrängt habe." Ich wollte nicht, dass er denkt, er hätte was falsch gemacht. Ich hatte nie Freunde und wusste nicht wie Freunde mit einander umgehen können. Was zu weit geht und was erlaubt ist. Vor allem da er ein Kerl ist. Bei einer Frau wäre es einfacher. Und dazu ist er noch mein Typ, was alles noch schwerer machte.
"Ich weiß nicht, wie eine Freundschaft funktioniert." Gab ich beschämt wieder. Das schien ihm irgendwie leit zu tun und nah zu gehen. Ich hatte zwar Travis, aber das war was ganz anderes. Er war einiges älter und mein Chef. Als Freund habe ich ihn echt spät angesehen. Trotzdem ist er immer noch erster Linie mein Chef. Wir haben uns ja auch noch nie außerhalb der Arbeit getroffen oder mit einander geredet. Bin ich bei ihm im Laden, ist er auch nicht immer anwesend. Ich mag ihn, und hat mir oft geholfen, aber sind wir wirklich Freunde?
"Wirklich?"
"Ich denk schon." Gab ich wieder und erzählte ihn meine Gedanken mit Travis. Er meinte, es ist nur ein netter Chef, aber Freund, da wusste er auch nicht genau, ob man es Freundschaft nennen konnte. Er wollt auch nicht viel zu sagen, da er ihn ja nicht kennt und wie wir mit einander umgehen.
"Dann werde ich dir zeigen, was Freunde sind. Ich hoffe sogar, bald beste Freunde."
"Hast du sicher genug in der Armee."
"Nein. Wir sind Kameraden. Eine Einheit. Für den Kampf bereit uns zu opfern auch gegenseitig. Aber .... Freunde. Habe ich nicht wirklich. Freunde kann man einige haben. Gute Freunde wenige. Ein besten Freund hat man nur einen. Wie die wahre Liebe. Aber so denke ich nur ... Ich finde, ein bester Freund ist wie ein Bruder, oder Schwester, mit der du alles teilen kannst. Jedes Geheimnis. Es ist wie eine Partnerschaft, die ich Familie nenne. Nur ohne Sex. Seine Geschwister vögelt man nicht. Die beste Freundin ist deshalb tabu."
Hört sich schön an. Und ja, so könnte ich mir das Vorstellen. Aber ob das klappt? Ich muss ihn einfach anders sehen. Nicht das was vor mir steht, sondern das, was in ihm ist, was er mir bedeutet.
Ob ich das irgendwann kann?

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Different Faces
RomantikLeseempfehlung ab 16! Sophie zieht mit ende zwanzig in eine Kleinstadt, weit weg von ihren Tyrannischen Eltern. Sie erbte das Vermögen ihres Großvaters, was ihre Eltern natürlich nicht für gut hießen. Eines Tages sieht sie im Haus gegenüber jemanden...