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Wir liefen tatsächlich zu mir.

Oben holte ich einiges, zum sauber machen der Wunde und schaute wie schlimm es war. Er hatte leider eine Platzwunde erlitten, aber zum Glück nur oberflächlich. Ich wollte dann wissen, was das war. Warum Mason so reagierte?

"Cody ... sag mir jetzt, was das war!"

"Nichts, er hat dich nur beschützt."

"Cody, bitte!" Energisch und langsam echt sauer reagierte ich auf ihn. Ich tupfte auch einmal etwas doller über seine Wunde. Ich wollte ihn wehtun. Er sagt mir ja auch nichts. Aber er hielt mein Arm dann fest.

"Au! Du musst mur den Tupfer nicht durch den Kopf drücken. Ich kann ... ok." Dann schnaufte er etwas genervt. Dann überlegte er wohl, wie er es sagen sollte.

"Diese Ausbrüche kommen selten. Aber wenn er mal gereizt ist, dann sind sie kaum zu stoppen. Daher die Narben. Er hat viele. Hat sich auch oft geprügelt. Oft hat er sich von seinem Bruder reinziehen lassen. Aber keine Angst, bei Frauen passt er auf. Nur im Bett soll er sehr grob sein. Aber das willst du ja, oder?" Er versuchte abzulenken. Ich boxte ihn. Ich Unterschied nicht mehr ob er nun ein Mann ist, mein Freund, oder Daddy. Ich war einfach nur wütend und vergaß jegliche Manier und Respekt.

"Wie kannst du ...?" Fing ich an. Und Tränen liefen mir über das Gesicht.

"Das ist nicht witzig!"

"Nein. Sorry. Ich weiß nicht, wie weit die Aggressionen reichen. Aber ich weiß, er hat noch nie ein Mädchen aus Wut verletzt."

Dann zog er mich am Arm zu sich.

"Trotzdem, egal was ist. Keine Schläge von dir, wenn ich es nicht erlaube!" Es schien ihm tatsächlich zu stören, dass ich dies tat. Ich dachte, er ist nur Daddy. Zwar dominant aber auf liebevolle einfühlsame Weise. Dass er auch anders kann, war mir bis zu dem Augenblick nicht bewusst. Auch der Ton war anders als erwartet.

"Ja Daddy. Aber ..."

"Nein!" Ich schwieg. Denn mein Respekt kam wieder und ich wollte nicht widersprechen.

"Du ... warst ja ein richtiger Dom." Grinste ich verlegen.

"Was meinst du?"

"Eben. Anders als gewohnt."

"Ach ... Na ja. Klar ich bin immer noch ein Mann. Ein dominanter Mann. Ich bin zwar liebevoll und kein Dom, der die Frau ständig auf Knien sehen will, aber auch ich habe meine Grenzen und Regeln, die eine Sub einhalten muss. Ich kann auch etwas anders. So lange ich Dominieren darf! Nein, nicht darf, sie muss sich das gefallen lassen. Ohne Wenn und Aber." Ein Augenblick träumte ich vor mich hin. Da dies echt verführerisch klang. Musste aber dann wieder an Mason denken.

"Was machen wir jetzt? Er ist verletzt und ist einfach abgehauen."

"Wir können nichts machen. Ich könnte Kaylin anschreiben, ob sich Mason bei ihm gemeldet hat, aber ich glaube kaum. Der braucht erst mal Zeit für sich."

"Dann warten wir die Nacht ab."

Er stimmte mir zu. Denn er hatte eh recht. Wo sollten wir auch suchen?

"Sollen wir eine Filmnacht machen, oder bist du müde. Lenkt vielleicht etwas ab." Als ich auf die Uhr sah, war es ja schon bald vier Uhr. Aber ob ich schlafen könnte?

"Ich weiß nicht. Ich zieh dir erst mal die Couch aus. Du bist groß und passt hier sonst nicht rauf.

"Und wenn ich mich einfach zu dir lege?"

"Fängst du schon wieder an?" Ich wollte noch was sagen, aber Cody drückte mich auf die Couch. Er nahm meine Arme weg, die ich gegen ihn drückte.

"Als ob du das so schlimm findest." Ein neckisches Grinsen huschte über seine Lippen.

"Du weißt ja, du darfst nicht. Deswegen ist der Versuch noch gemeiner."

"Ich habe eine Erlaubnis."

"Noch keine Konkrete."

"Du willst also diskutieren? Das treib ich dir schnell aus." So näher er mit seinem Gesicht kam, umso nervöser wurde ich.

"Cody." Die Spannung war kaum auszuhalten. Ich wollte mich kurz wehren und bewegte meine Arme, aber sein Griff wurde dann noch fester. Ich zog kurz tief Luft durch meine Zähne ein und versuchte, mein Atmen unter Kontrolle zu bringen. Auch dieser wurde immer schneller und verriet, wie erregt ich war. Ich wollte das nicht. Dachte an Mason. Ihm ging es nicht gut, wie konnte Cody dann daran denken mich Vögeln zu wollen?

"Genau so will ich dich." Raunte er mit entgegen und küsste sanft meinen Hals. Dies ließ mich kurz den Atem stocken. Mein Kopf sagte Nein, aber mein Körper wollte mehr.

"Cody." Hauchte ich seinen Namen. Dabei schwang leichte Unsicherheit mit. Ich wusste nicht, ob das so gut ist, nachdem was passiert ist.

"Du denkst an ihn, stimmts?" Er schien enttäuscht. Natürlich. Was dachte er? Das ich alles vergesse und mich ficken lasse?

"Ja. Ich mache mir Sorgen. Ich bekomme das Bild nicht aus meinen Kopf."

"Kann dich das also diesmal nicht ablenken." Ich lächelte kurz.

"Ich denke nicht, aber ... Danke das du es versuchst." Er ließ mich dann aufstehen und sein Gesichtsausdruck wurde etwas ernster.

"Wenn ... ich meine. Du bist nicht abgeneigt. Möchtest du ein Safeword? Ich will keine Spielebeziehung, aber mehr ist wohl nicht drin. Für dich zumindest."

"Nein. Das ist kein Spiel zwischen uns. Und noch brauche ich keines."

"Bist du sicher? Ich bin ehrlich. Ich spiele auch gern. Möchte aber meine Beute auch Mal vernaschen dürfen."

"Aber noch sollten wir warten. Bitte. Es tut mir leid, dass ich dir das antun muss."

"Das ist ok. Ich denke, für dich lohnt sich das warten. Auch wenn ich nichts bekommen sollte."

"Doch. Auch wenn es gegen meine Prinzipien geht. Aber ..." Dann zog ich ihn wieder auf mich.

"Einmal möchte ich dich spüren." Das schien ihn vollkommen in Rasche zu bringen. Er umfasste mich mit einem Arm und drückte mich so an sich. Plötzlich küsste er mich. Es war Wild, heiß und leidenschaftlich. Aber er stoppte schwer atmend.

"Tu das nicht, wenn ich noch nicht darf!"

"Schach Matt." Ärgerte ich ihn dann.

Er lächelte. Zuerst etwas spitzbübisch, dann liebevoll.

"Ich liebe dich." Dass er mir das jetzt gestand, war für mich kaum zu glauben. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ob ich antworten sollte. Ich starrte ihn nur an. Ich konnte es leider nicht erwidern. Und wenn wäre es gelogen. Aber ich wollte ihn nicht Verletzten. Er sah wohl, wie ich mit mir haderte.

"Du musst nichts sagen. Ich wollte nur, dass du das nie vergisst." Dann küsste er mich nochmals. Und diesmal wollte ich das nicht, da es nicht richtig war, ihn gewähren zu lassen, warum ließ ich es dann zu? Ich wollte immer noch Mason nicht aufgeben und dieser Gedanke verdrängte alles andere. Deswegen stoppte ich ihn, was ihn kurz betrübte. Aber er verstand es wohl doch und ließ mich los.

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