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"Ok. Kommst du dann bitte wieder, wenn es geht? Ich will sie nicht den ganzen Abend geschlossen haben. Weißt du, wo sie wohnt?"

"Ja." Dann nahm er mich wieder hoch und trug mich tatsächlich bis nach Hause. Ich habe mich an ihm geschmiegt und genoss es, dass er mir so nah war.

"Gewöhn dich nicht dran." Kam es etwas genervt von ihm. Ich dachte erst, ich hätte es versaut und nie wieder eine Chance bei ihn. Der Gedanke brachte mich zum Weinen.

"Ich bin so blöd. Jetzt habe ich alles versaut." Kam es einfach über mich.

"Jetzt hasst du mich." Fügte ich weinend hinzu. Er setzte mich auf den Stufen vor der Haustür ab und kniete sich vor mich.

"Nein. Tu ich nicht." Sagte er und erhob meinen Kopf. Schluchzend wankte ich vor ihm hin und her.

"Doch. Das tust du. Hältst mich bestimmt für blöd. Und das bin ich auch."

"Ja, ein bisschen." Dabei grinste er.

"Vielen Dank. Du bist so gemein!"

"Wo sind deine Schlüssel."

"Such sie doch." Gab ich wieder und beugte mich vor. Was aber ein großer Fehler war.

"Ich würde nicht solche Angebote machen." Ich ging aber weiter. Ich ich lehnte mich wieder zurück, so das ich gegen die Tür lehnte, und öffnete meine Beine. Ich griff nach seinem Shirt, was ihm kurz aus dem Gleichgewicht brachte. Er fiel fast auf mich. Stützte sich aber noch schnell mit den Händen neben mir ab. Er war genau da, wo ich ihn haben wollte. Über mich und zwischen meinen Beinen. Sein Gesicht war direkt vor meinem. Er war so nah, ich konnte sein Atmen in meinem Gesicht spüren. Aber er beugte sich wieder grinsend zurück.

"Ich nutze so etwas nicht aus."

"Nicht mal ein bisschen? Ich will dich auch ohne Alk, nur würde ich mich das nie trauen zu sagen." Schmunzelte ich und zwinkerte ihm zu.

"Dann lerne es!" Die Antwort gefiel mir nicht.

"Hätte ich überhaupt eine Chance?" Normal war das nur ein Gedanke, aber er sprang einfach aus meiner Kehle. Ich klang auch ziemlich niedergeschlagen. So als ob ich eh schon die Antwort kenne, und wüsste, dass sie mir nicht gefallen würde.

"Das wirst du dann sehen."

Kam aber von ihn. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Aber genug war sie auf jeden Fall auch nicht.

"Hör auf damit! Ich will doch nur wissen, woran ich bin? So Männer wie du haben bestimmt viele Angebote."

"Meinst du?" Grinste er wieder. Verwirrt schaute ich ihn an. Dann verlor ich mich wieder in seinen Augen.

"Ja. Du bist so Perfekt." Sprach ich leise. Ich erfasste sein Gesicht. Und lächelte ihn an. Aber Tränen füllten wieder meine Augen.

"Zu perfekt für jemanden wie mich." Gab ich traurig wieder. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er mich mögen könnte.

"Ja, du bist blöd." Erwiderte er und schüttelte den Kopf. Ich wollte ihn wieder gegen die Brust boxen. Er fing mich aber ab. Ich richtete mich dann auf und lies mich nach vorne fallen. Er fing mich auf. Ich drückte mich an ihn.

"Komm, ich bring dich hoch, gib mir jetzt den Schlüssel." Ich legte meine Arme um ihn. Ich wollte nicht, dass es endet.

"Nein!" Protestiere ich kleinlaut. In dem Moment wurde ich immer müder.

"Ok. Dann nehme ich sie mir halt." Er fing an, mich zu durchsuchen ich nahm sie dabei schnell aus meiner Hosentasche und steckte sie in den BH. Ich war selbst überrascht, dass ich den traf.

"Bist du sicher?" Ich nickte nur und grinste leicht. Dann beugte er sich wieder über mich. Er fasste tatsächlich in den BH. Ich stoppte ihn und wollte ihn in eines der Körbchen führen. Aber er ließ es nicht zu.

"Ich sagte dir, ich nutze so etwas nicht aus."

Ich ging mit dem Gesicht näher. Ich wollte, dass er mich wenigstens küsst.

"Sophie." Irgendwie freute ich mich, dass er mich das erste Mal beim Namen nannte. Aber ließ von ihm ab, als ich sah, wie er mich anschaute.

"Lerne es im nüchternen Zustand." Dann nahm er den Schlüssel und brachte mich hoch. Ich bin fast eingeschlafen in seinen Armen. Ich fühlte mich mehr als wohl bei ihm.

"Mason. Sag ehrlich. Habe ich eine Chance."

"Was glaubst du? Denk noch mal nach. Dann kennst du die Antwort." Er strich mir über die Stirn, nachdem er mich in mein Bett legte.

"Überlegen. Schwer ..." Meine Augen konnte ich nicht mehr aufhalten und meine Worte nuschelte ich nur noch.

"Gute Nacht ... Prinzessin." Ich musste lächeln über diesen Kosenamen und schlief ein. Ich bemerkte nicht mehr, wie er gegangen ist.

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Am nächsten Morgen schreckte ich auf. Wo war ich? Zuhause? Und dann fiel mir es wieder ein. Mein Kopf brummte und mir war total übel, aber nach vier wodkahaltigen Getränken, kein Wunder. Ich schaute aufs Handy und sah, das Coby geschrieben hatte. Ein paar Mal. Ich hab ihn gestern voll vergessen.

Ich lief zur Box und hoffte, er sei da. Ich wollte ihm das erklären und hoffte, er sei nicht sauer, dass ich ihn versetzt habe.

Zum Glück war er wie wohl jeden Morgen on. Ich lud ihn ein und zu meinem Erstaunen kam er auch gleich.

"Bist du böse?" Ohne das er überhaupt was sagen konnte, platzte mir dies raus.

"Was? Nein. Nein, ich habe mir zwar Sorgen gemacht, aber dir geht es ja wohl gut, oder?"

"Na ja ... ja, geht. Hab gestern zu viel getrunken. Wollte eigentlich gar nicht so lange bleiben. Aber wurde leider abgelenkt." Das leider, klang nicht sehr überzeugend. Und machte auch Gänsefüßchen mit den Fingern, obwohl ich wusste, dass er das eh nicht sieht. Was vielleicht auch gut so war.

"Na wenn es nur das ist. Du hast halt auch ein Privatleben." Ich wusste nicht, was ich jetzt davon halten sollte. Da mir die Stimmenlage verändert vorkam.

"Bist du wirklich nicht böse? Im Realen vergesse ich selten Verabredungen. Da mich, wenn ich mal eine habe, meist dann unüberhörbar erinnert werde."

"Also muss man dich aus deiner Wohnung schmeißen, damit du das nicht vergisst. Handy bringt bei dir ja nichts." Dann schwieg er und murmelte kurz was.

"Wo wohnst du?"

"Äh! Ich ..."

"Ja, dumme Frage. Kennen uns ja kaum."

"Was willst du denn machen, wenn du es weißt?" Neugierig wartete ich auf eine Antwort.

"Dann können wir zusammen weggehen und du vergisst unsere Verabredungen nicht mehr. Wäre schön, dich Mal in real zu sehen oder überhaupt zu sehen." Ich stellte mir vor, wie unbeholfen ich bin, wenn ich ihn das erste Mal live sehe. Ich habe oft ein großes Mundwerk, bin aber gegenüber Männern, vor allem die mir gefallen, sehr schüchtern. Ob das gut gehen würde? Es reicht, wenn ich mich vor den Brüdern von nebenan blamiere.

"Würdest keine Freude dran haben." Ein unsicheres Lachen begleitete diese Worte.

"Meinst du? Ich denke, genau das Gegenteil wird der Fall sein." Wenn er wüsste.

Different Faces Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt