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Der Abend brach an und ich freute mich irgendwie. Einfach reden. Mich ablenken. Es war immer so still ohne ihn. Ich bereitete schon einiges vor und versuchte wirklich diesmal keinen Gedanken an Mason zu verschwenden. Er ist weg und wird wohl nicht mehr wieder kommen. Und wenn, will ich das gar nicht. Ich würde Cody damit nur verletzen. Besser ich werde endlich glücklich mit ihm. Gebe ihn das, was er mir all die Zeit gab. Liebe. Vielleicht kann es das werden, wenn ich mich endlich auf ihn einlasse.

Es stand Wein auf dem Tisch und etwas zum Knabbern. Ich wollte es ruhig angehen. Er hatte mir immer noch nicht viel über seine Vergangenheit erzählt. Das wollte er ja mal tun. Heute wäre ein guter Zeitpunkt dafür. Natürlich würde ich ihn nie drängen. Aber es wäre schön, zu wissen, wie er war und was ihn zu dem machte, was er war. Seine Schwester und er. Dass er sich keine Sorgen machte, dass zwei Kerle bei ihr waren, die nicht gerade einfach waren und dazu noch Kaylin der nur scheiße baute. Als wäre ihm das egal. Und warum sind die beiden eigentlich bei ihr? Es muss da eine tiefe Verbindung geben. Man nimmt nicht einfach so zwei eigentlich fremde auf. Sie fragte sogar nach Mason, wo wir da waren. Das ließ mich dann etwas eifersüchtig werden.

"Wow! Sieht ja mal echt nach einem gemütlichen Abend aus." Cody schneite in die Wohnung. Habe ihn gar nicht gehört, dass er schon neben mir stand. War wieder zu sehr in Gedanken. Ich riss mich dann zusammen und zog ihn zu mir. Er stolperte über die Kante der Couch und fiel halb auf mich.

"Nicht so stürmisch. Auch dein Fliegengewicht kann einen ganz schön runterziehen." Grinste er. Er lag zwischen meinen Beinen, da ich sie automatisch für ihn öffnete, als er auf mich fiel. Drückte mich an ihn. Was ihn nicht kalt ließ.

"Erst entspannen, dann können wir ... gern noch etwas spielen." Dabei grinste er so sexy und fuhr über mein nacktes Bein. Ich hatte ein Rock an. Dieser war hochgerutscht und legte diese frei.

"Nur ein bisschen ... ich brauch dich." Ich war in dem Moment, extrem anhänglich wollte ihn spüren, schmecken und einfach nah bei mir. Kurz schaute er etwas unsicher und zögerte eine Antwort zu geben.

"Ich bin doch hier. Will aber die Zeit genießen mit dir und dann später vielleicht in dir." Dann küsste er mich. Ich krallte mich in seine Uniform und wollte diese loswerden. Das ließ er sich noch gefallen. Auch bis zum Hemd, aber an der Hose stoppte er mich.

"Ich bitte kein zweites Mal! Erst genießen wir das hier. Reden. Sei nicht so gierig. Was ist los auf ein Mal?" Er schien skeptisch. Da ich die ganze Zeit nicht so war. Und ich antwortete ehrlich.

"Ich will dir endlich geben, was dir zusteht. Mich. Mein Körper so wie Liebe. Möchte dir zeigen, wie sehr ich dich brauche ..." Dann hielt ich kurz inne und fuhr mit den Finger über seine Brust, ich grub mich kurz in seine Haut. Fuhr die Krallen aus.

"Wie sehr ich dich will." hauchte ich den letzten Satz. Er grinste so neckisch. Was er wohl wieder dachte?

"Dann musst du warten. Ist ja sonst langweilig." Dafür boxte ich ihn. So ein Arsch. Ich wollte ihn dann runter schieben.

"Du weißt, was ich sagte! Hör auf damit. Sonst muss ich doch mal etwas grober werden." Sein Blick war dominant. Er schien es wirklich zu hassen. Vielleicht eine Möglichkeit, ihn zu reizen. Aber leider wusste ich nicht, wie sehr ihm das reizt. Ob das eher ins Negative gehen würde, wenn ich es herausforderte?

"So. Jetzt komm wieder runter. Soll ich dich noch trocken wischen. Dabei hob er den, zeige und Mittelfinger hoch. So ein Arsch! Und dann noch solche Scherze mit seinem miesen Grinsen wieder.

Ich kippte mir ein Glas Wein ein und ignorierte ihn dann.

"Bist du zickig. Keine Zweisamkeit mehr? Soll ich dich alleine mit dieser Flasche lassen?"

"Ja, denn eine Flasche reicht mir." War meine Antwort. Er nahm mir das Glas weg und zog mich dann zu sich ran. Erfasste ziemlich grob mein Kinn.

"Sei jetzt brav!" Er schien tatsächlich genervt. Und bevor ich alles versaute, hörte ich auf ihn.

"Ok. Reden. Dann erzähl, was mit deiner Schwester ist. Du wolltest mir eh da noch antworten geben. Vor allem, warum die beiden da sein können, ohne das du was sagst. Keine Angst um sie?" Er nahm einen Schluck von meinem Glas und stellte es auf den Tisch. Dann schien er echt zu überlegen.

"Nein. Sie musste schon mal beide versorgen. Vor allem Mason, als Kaylin mal ne Zeit lang abhaute und sein Bruder auf der Straße sitzen ließ." Ich war nicht geschockt. Anders kenne ich Kaylin nicht.

"Und? Weiter? Wie stehen sie zu einander. Ich meine, sind sie Freunde?" Meine eifersüchtige Art konnte ich nicht zurückhalten und die Frage kam wie aus einer Pistole geschossen.

"Freunde ja." Er schien genervt. Ob er merkte, warum ich fragte.

"Sie ist eher Mutterersatz, könnte man sagen. Er ist ja einiges jünger als sie. Sie ist auch älter als ich. Fünf Jahre genau." Er ging dann kurz in die Küche, was mich verwunderte. Ich sagte aber nichts, als er aufstieg. Holte sich ein Bier. Ich musste grinsen. Typisch Mann.

"Was ist passiert? Und wann? Warum war Mason bei ihr?" Er setzte sich und öffnete das Bier. Dann lehnte er sich zurück und nahm einen kräftigen Schluck davon.

"Ich kannte ihn erst ein paar Wochen. Verstand mich auf Anhieb mit ihm. Wusste, dass er ein guter Mensch ist, bis ich die Wutanfälle das erste Mal sah. Es gab ein Problem mit Schlägerei und Drogen. Kaylin zog sich aus der Affäre und ließ Mason zurück, den ich dann zu meiner Schwester brachte. Dachte, dann wäre sie nicht allein. Er hätte auch jemanden, der auf ihn aufpassen könnte. Die beiden waren erst wie Hund und Katze, wurden aber dann doch Freunde. Sie ist halt selbst leicht ein dominanter Typ. Lässt sich von Männern nichts sagen. Das passte ihm nicht. Aber er versuchte, irgendwann, dies abzulegen. Etwas auch seine Gefühle zu unterdrücken. Und ... jetzt weißt du auch einen Grund, warum ich mit ihr nicht mehr ganz so klar komme. Sie meint, so hätte er es einfacher. Dass es ok sei. Sie wollte ihn verändern. Was ich nicht zu ließ. Und als er einmal in ihrer Nähe platzte durch dieses unterdrücken, bekam sie was ab. Dann sah sie, ein anderer Weg ist wichtiger als unterdrücken. Das hat auch sie geändert." Und dann lässt er ihn zu ihr? Sie ist doch dann gar keine Hilfe!

Er sah mein empörten und ziemlich bedrückenden Gesichtsausdruck.

Aber sagte erst nichts. Das Thema Mason ging ihn wohl eh auf den Sack.

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