22.

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Ich blieb erst mal hinten. Ich wollte Mason nicht verärgern. Er ließ sie ja zum Glück abblitzen. Mich ärgerte aber ihre Hartnäckigkeit.

Nach dem ich ein paar Mal wütend auf und ab gelaufen bin und doch noch mal vor wollte, schnappte ich mir zwei Flaschen. Aber dann hörte ich etwas. Es schien Ärger zu geben. Ich rannte vor und sah, wie ein Kerl, Mason anmachte. Das Weib was mit Mason geflirtet hat, wurde von diesem hinter sich geschoben. Ich sah, wie sie dreckig grinste. Ich lief zu Mason, der vor der Bar stand und mit dem Kerl diskutierte, aber er streckte den Arm aus und deutete an, dass ich wegbleiben sollte. Als ich weiter vor trat, sah ich erst dann, dass der Kerl ein Messer in der Hand hielt, was von der Theke verdeckt wurde. Plötzlich kam auch Travis angerannt.

"Alles ok?" Fragte er mich und nickte Mason zu. Ich machte mir sorgen. Ich wollte nicht, das Mason was passiert.

"Dein dreckiger Barkeeper hat meine Freundin angemacht!" Sprach der Kerl, als er Travis erblickte. Er schien einen russischen Akzent zu haben. Er war ziemlich groß und kantig. Ein Berg von einem Mann. Mason wirkte klein gegen ihn und er war auch schon ziemlich kräftig gebaut. Und leider muss die Schlampe hinter diesem Berg gelogen haben. War wohl die Rache, da Mason nicht auf sie ansprang.

"Das ist eine Lüge! Diese elende Schlampe hat ihn angemacht, nicht umgekehrt!" Schrie ich und schaute sie dann an.

"Du Dreckstück!"

"Beruhig dich Sophie." Mason klang noch extrem ruhig. Ich merkte kaum eine Anspannung, obwohl er mit einem Messer bedroht wurde.

"Was soll ich mit so einem hässlichen Narbengesicht! Wenn ich so was hier haben kann." Erwiderte sie arrogant. Das machte mich noch wütender. Ich machte ein paar Schritte auf sie zu, dass sie wohl etwas erschrak. Travis hielt mich aber zurück.

"Der Kerl ist groß und wohl betrunken. Mit solchen Kerlen ist nicht zu spaßen."

"Aber ... Mason ..."

"Lass ihn machen. Und wenn, gehe ich vor. Du bleibst hier." Travis trat vor mich und versuchte dann auf den großen Koloss einzureden.

"Hi. Vielleicht liegt hier ein Missverständnis vor. Wir sind doch alles erwachsene Männer und können das anders klären. Und ich glaube gegen, vier hast auch du keine Chance." Vier? Kann er noch zählen? Aber plötzlich sah ich Mason sein Bruder und einen der Stammgäste Johnny. Wo kommen die beiden jetzt her?!

"Alles ok? Hast du irgendwelche Probleme?" Sprach Masons Bruder den Kerl an und kam näher. Dieser drehte sich zu ihm.

"Was willst du kleiner Wichser von mir?! Verpiss dich! Ich muss dem anderem zeigen, was passiert, wenn man einem Russen das Mädchen einspannen will!"

"Meinst du so, wie deine zwei Kollegen draußen? Die haben ja auch nicht viel ausgehalten." Der Typ schaute erst erschrocken dann wurde er noch wütender. Dann schrie er was auf Russisch und wollte auf Masons Bruder los. Das Weib wurde dabei seitlich weggestoßen und war davon wohl nicht sehr begeistert. Sie stolperte in Richtung Mason. Sie schaute ihn an. Voller Zorn. Dann hob sie die Hand und holte aus. Sie wollte ihn wohl schlagen, aber er hielt sie ab. Wortlos ließ er sie gehen. Aber dir Furie wusste nicht, wann Schluss ist. Ich rannte an Travis vorbei, der das gar nicht realisierte. Mit Schwung stieß ich sie mit beiden Händen von Mason weg. Sie stand schnell wieder auf und hielt sich ihr Kopf, auf den sie aufgeprallt sein musste.

"Nimm dein aggressiven Freund und verschwinde." Presste ich zornig hervor.

Aber sie schien nicht aufgeben zu wollen.

Leider verplapperte sie sich dabei.

"Kein Mann hat das Recht, so mit mir umzugehen! Wenn ich will, bekomme ich alles, auch deinen Scheiß Freund!"

"Was los? So wenig Selbstbewusstsein, dass du von jedem Mann nach Bestätigung betteln musst?"

"Ich bettel nie! Ich bekomme sie. Ich bekomme jeden!"

"Na ja ... wie man sieht nicht, Schlampe!" Ich verschränkte dabei die Arme und grinste ihr frech ins Gesicht.

"Weil dein Kerl kein richtiger Mann ist. Richtige Männer wissen eine gute Frau zu schätzen." Damit hat sie nicht nur ihn beleidigt und das brachte mich zum Kochen.

"Pass auf ..." Fing ich an und wollte wieder auf sie losgehen, aber Mason hielt mich am Arm fest. Ich schaute ihn an. Er lächelte.

"Mach dir nicht die Finger schmutzig. Das erledigt ihr Freund schon." Ich wusste erst nicht, was er meinte. Als ich aber den Russen sah, wie er wütend zu seiner Freundin stapfte, wusste ich, was er meinte. Der Russe holte einmal aus und pfefferte ihr die Rückhand ins Gesicht.

"Du kleine verlogene Fotze!" Dann zog er an ihren Arm. Masons Bruder ging dazwischen.

"Ja, sie ist verlogen, aber muss man eine Frau schlagen?"

"Kaylin, das ist nicht dein Problem!" Mason klang genervt. Der Russe schob Kaylin weg und zehrte seine Freundin aus der Bar. Sie war noch ziemlich benommen. Ich weiß nicht warum, aber da tat sie mir etwas leid.

Als die beiden weg waren. Kam dieser Kaylin näher auch Johnny.

"Zum Glück musste ich nicht eingreifen. Ich bin nicht so sportlich wie ihr." Lachte er.

Johnny war ein großer, aber nicht muskulöser Kerl. Er war sehr schlank. Nicht athletisch, eher dürr und sehnig.

"Dann mach etwas Sport Jungchen." Neckte Kaylin ihn.

"Danke." Sprach Mason leise und lief zu mir.

"Ach Bruder ... Ich helfe gern Jungfrauen in Not." Lachte er. Mir kam seine Stimme heute irgendwie bekannt vor. Ich konnte ihn aber nicht zu ordnen.

Mason schüttelte über diese Bemerkung nur den Kopf.

"Geht es dir gut?" Er erfasste mit einer Hand mein Gesicht und strich mit dem Daumen über meine Wange. Ich nickte lächelnd und hob mich an seinem Shirt fest.

"Ach wie süß!" Mason schaute ihn entnervt an. Kaylin grinste nur.

"Dann kann ich ja wieder nach hinten gehen. Hoffe, allen geht es gut." Dabei schaute Travis etwas eindringlicher mich an.

"Ja, dank euch Männern."

"Du warst aber auch nicht schlecht Mäuschen." Grinste Kaylin. Mason stellte sich vor mich, als er näher kommen wollte.

"Immer mit der Ruhe. Habs ja verstanden." Ich fragte mich, warum er mich so sehr vor seinem Bruder schützte?

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