"Bleibst du trotzdem?" Fragte ich vorsichtig an.
"Ja. Natürlich. Ganz ohne mich kommt ihr noch gar nicht klar." Zwinkerte er und drückte mich liebevoll an sich. Mason sah das und diesmal lächelte er. Seine Eifersucht muss komplett verflogen sein. Ich hätte das nicht gedacht.
"Ja manchmal braucht man ein Bruder, der einen Arschtritt verteilt." Scherzte Mason, als er eilig vorbei lief.
"Gern geschehen." Mit erhobenem Kopf voller Stolz sprach Cody dies. Ich fand es schön, dass wohl auch die beiden ihre Probleme geklärt hatten.
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Nach Feierabend wollten wir nicht gleich nach Hause. Unsere neuen Erfahrungen beziehungsweise, Erkenntnisse mussten gefeiert werden. Aber nicht da wo wir Arbeiten. Außerdem schließt der Laden eh kurz, nachdem die Bar schließt. Da wäre es angebrachter, wenn wir in eine Lokalität gehen, die länger auf hat. Und wo man sich auch noch ohne Alkohol amüsieren konnte.
Keiner von uns kannte sich hier hundertprozentig aus. Selbst ich nicht. Da ich nie wirklich raus ging, außer bis zur Arbeit.
Wir schlenderten ohne Ziel durch die dunklen Straßen. Die Nacht machte uns wild und die sanfte Brise der Luft erfüllte unser Herz mit Freiheit. Momentan war genau das, dass Gefühl was mich durchströmte. Freiheit! Auch wenn ein oder zwei Gedanken zwischendurch dieses Gefühl trübten. Aber diese verdrängte ich schnell und ohne auch nur eine Sekunde es mir anmerken zu lassen.
Mason und ich trödelten meist vor Cody rum und ärgerten ihn ein bisschen. Ich auf meine kindliche Weise, Mason eher auf seine ruhige Art.
"Komm schon alter Mann. Irgendwann ist auch die Nacht vorbei!" Ärgerte ich ihn und sprang dabei umher.
"Im Alter lernt man, jede Sekunde mit Ruhe zu genießen. Das Leben ist hektisch genug junges Fräulein."
"Was für eine Lahme Ausrede." Stichelte Mason als Antwort. Cody grinste ihn nur an und erhob seinen Blick.
"Lernt, die schönen Dinge zu schätzen und das mit Ruhe. Genießt diese Dinge. Sie sind so einfach und doch schöner als ein Haufen Geld." Dabei schaute er in den Sternenhimmel. Ich drehte mich im Kreis dabei und schaute auch nach oben, dabei lief ich kurz an Mason der mich beobachtete.
"Richtig, diese Dinge sollte man genießen." Sprach er leise, als ich ihm direkt anblickte. Ich stoppte augenblicklich mit dem Rumblödeln und senkte den Blick. Er machte mich ganz verlegen.
"Dann genieße sie." Dabei lief Cody an uns vorbei. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und wollte ablenken.
"Ach ... Hört auf! Dachte, wir wollten Spaß haben?" Grinste ich. Diesmal versuchte ich, Masons blicke auszuweichen, und wollte meine Verlegenheit verbergen, aber es klappte nicht.
"Denn haben wir doch." Erwiderte Cody.
"Oh Ja." Gab auch Mason wieder. Aber wie, war die reinste Folter. Das machte er wieder mit Absicht. Diese Blicke. Wie er sprach. Seine zufälligen Berührungen. Alles war geplant, um wieder zu spielen.
"Herausforderung angenommen." Flüsterte ich ihm zu. Dabei drückte ich mich fest an ihn. Ich hauchte ihm die Worte förmlich entgegen. Und dies schien ihn kurz zu reizen. Sein Atem stockte für Sekunden, als ich ihn dies zuflüsterte und sein Blick sprach Bände.
Ich lief vor ihm und legte einen extravaganten und sexy Gang auf. Kurz blickte ich nach hinten. Ich lächelte verführerisch und zog meine Unterlippe ein, die ich wieder langsam zwischen meinen Zähnen raus gleiten ließ. Natürlich ging der Blick wieder auf Po und Beine. Und genau das wollte ich auch. Und wie aus dem nichts kam ein kleiner Windstoß, der meine Haare verführerisch durch mein Gesicht wehen ließ.
Wir standen irgendwann vor einer Halle wo man Billard, Dart und andere Sachen spielen konnte. Und Cody schien begeistert von meiner Idee, dort mal reinzuschauen.
"Ich habe das noch nie gespielt? Also Billard. Ihr müsst mir das erst Zeigen, wie das geht. Mason?" Dabei sprach ich ihn mit Absicht an. Ich weiß ungefähr wie es geht, ganz gelogen ist es nicht, aber da kann ich ihm sehr nah sein. Und einfach das wiedergeben, was er immer macht. Mit ihm spielen.
Die Halle war ziemlich voll für die Zeit. Leider zu voll. Ich dachte da, ist kaum noch was los, damit man gechillt sich amüsieren konnte. Am Eingang stand man in einer Riesen Halle, die zu kleineren Hallen führte. Es war eine Bar, die mittig von der Riesen Halle gebaut wurde. Außenrum viele kleine Tische und ein paar Séparée. Von drei großen Türen kam man zu den Bowlingbahnen, Spielautomatenzimmer und im anderen gab es wohl Billard, Dart und Tische für Kartenspiele und andere Dinge. Und genau in den Raum wollten wir eigentlich. Aber irgendwie gefiel mir die Idee nicht mehr. Aus Reflex ergriff ich Masons Hand, da er neben mir stand.
"Was ist los? Stört dich was?"
"Zu viele Menschen." Dabei drückte ich mich seitlich gegen ihn. Mason ließ meine Hand los, um den Arm um mich zu legen.
"Wir müssen nicht rein." Bemerkte dann Cody noch. Aber ich wollte kein Spielverderber sein.
"Wollt ihr? Dann pass ich mich an, wenn es sein muss." Gab ich resignierend wieder.
"Müssen tust du gar nichts. Aber wir passen schon auf dich auf." Dabei tätschelte Cody meinen Kopf, wie bei einem kleinen Mädchen. Ich nickte und stimmte zu.
"Bleib einfach bei Mason." Beruhigte mich Cody und blieb vor mir. Mason schob mich vor sich, so das ich zwischen beiden lief. Mason musste mich immer wieder leicht anschieben, da ich mich etwas wehrte und nicht wirklich rein wollte.
"Bleib locker. Oder soll ich nachhelfen?"
Oh Gott! Nicht hier. Wieder diese Sprüche. Die er in der bestimmten Art aussprach. Nicht jeder muss sehen, wie peinlich ich sein kann. Dabei wollte ich ihn verführen und nicht umgekehrt. Aber in so einer vollen Halle wird das wohl nichts. Denn so dumm ich mich bestimmt anstelle, trau ich mir das nicht. Es kostet mir schon Mut, wenn er alleine ist. Das wird sicher lustig und ein peinlicher Abend. Aber wieder musste ich da durch.
"Da ist ein freier Tisch, wo es auch ruhig zu sein scheint." Cody lief vor und wollte, dass wir weiter folgen. Da war eine Gruppe, die mich doof anstarrten, das fand ich recht nervig und drückte mich auf Masons Seite, so das sie mich nicht mehr direkt sahen.
Sie sahen auch ziemlich nach Ärger aus. Schauten sich genau um. Lauter Bierflaschen an und um ihren Tisch, als ob die Bedingungen versagt hätte.
"Lass sie gaffen. Dir wird nichts passieren." Er nahm einen Queue und schmiss Cody lässig einen zu.
"Dann zeig ich dir mal, wie viel Spaß es macht, was in einem Loch zu versenken." Dabei presste er mich mit seinem Unterkörper an den Tisch und raunte mir die Worte von hinten ins Ohr. Ich warf meine Haare auf eine Seite und spürte sein Atem auf meinem Hals.
Er nahm den Queue und legte ihn in meine Hand, die er dann führte. Ich streckte ihm dabei den Hintern entgegen, an dem er sich drückte.
"Nimm ihn fest in die Hand. Visier das Loch an und kräftig stoßen." Seine Zweideutigkeit machte mich heiß. Gegen ihn habe ich einfach keine Chance.
Aber Cody warf uns zurück in die Realität.
"Das Anvisieren und stoßen ist deine Aufgabe. Sie muss ihn nur fest im Griff haben." Dabei schaute er mich an. Keck zog er einen Mundwinkel in die Höhe und sein Blick verriet, ihm ließ es auch nicht ganz kalt. Dann fing er auch wieder an Mason zu sticheln.
"Wenn du es nicht alleine packst, zeig ich ihr, wie ein Mann das macht. Sie sollte nur auf Knien danach betteln."
"Wenn ihr so weiter macht, gibt es ein dreier!" Frech und mit viel Mut brachte ich dies hervor. Beide schauten sich erschrocken an. Sie waren von meiner wiedergefunden Schlagfertigkeit überrascht und das in solch einer Situation. Aber ich habe erreicht, was ich wollte, dass sie ruhig sind. Denn das zweideutige Gerede machte mich fertig. Und bevor ich mich gar nicht mehr beherrschen konnte, musste ich sie stoppen.

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Different Faces
RomanceLeseempfehlung ab 16! Sophie zieht mit ende zwanzig in eine Kleinstadt, weit weg von ihren Tyrannischen Eltern. Sie erbte das Vermögen ihres Großvaters, was ihre Eltern natürlich nicht für gut hießen. Eines Tages sieht sie im Haus gegenüber jemanden...