Am nächsten Tag, wachte ich so um zehn Uhr auf. Ich bin in der Nacht nicht ins Bett.
Cosys Reaktion blieb mir auch im Gedächtnis. Wir sprachen auch nicht mehr lange mit einander. Er wollte Fit sein für heute. Ich bin gespannt, ob er wirklich auftaucht.
Dann klingelte es an der Tür. Ich wusste in dem Augenblick, nicht wer da ist. Bis mir einfiel, dass mich Mason wieder zum Frühstück abholen wollte. Und das so früh. Ich wäre noch im Bett, beziehungsweise auf der Couch geblieben, denn nicht mal sieben Stunden ging die Nacht. Sie war kurz, zu kurz.
Ich ging zur Tür und öffnete sie. Aber diesmal sah ich vorher, dass ich schon wieder vergaß mich an zu ziehen. Ich ließ einfach die Tür auf und zog mich an.
Aber das war ein großer Fehler. Denn nicht Mason stand vor mir, sondern Kaylin. Er spazierte einfach in die Wohnung.
"Guten Morgen Mäuschen." Er kam Stück für Stück näher und ich wich immer mehr zurück.
"Nun hau doch nicht ab. Ich muss eh gleich wieder los, aber ich dachte, schau ich Mal bei der Dame vorbei, die mich immer wieder herausfordert."
"Geh bitte! Du hast hier nichts verloren!"
"Mein Bruder darf doch auch hier rein." Grinste er und ich stolperte über meine Schuhe, die neben dem Tisch lagen.
"Ja, das ist auch was anderes! Jetzt geh!"
"Warum? Sei froh, dass ich deine Spielchen mit spiele. Bei Mason ist es schwerer, zu bekommen, was du brauchst. Und ich weiß genau, was du brauchst." Sein dreckiges Grinsen machte mich wütend. Ich lief gegen die Vitrine, die an der Wand neben dem Fernseher stand. Dort nagelte er mich fest. Er stützte sich an dieser ab und hielt mich so mit gefangen.
"Von dir brauche ich rein gar nichts." Presste ich zwischen den Zähnen hervor. Ich wollte, dass er mich in Ruhe lässt. Er sollte es ja nicht wagen, mich anzufassen.
"Oh doch. Glaub mir, es wird dir gefallen." Als er mich am Kinn packte und mit dem Kopf gegen das Glas drückte, ergriff ich sein Arm und wollte ihn mit der anderen Hand wegdrücken, aber er war zu stark.
"Lass mich los!" Als er näher kam, um mich zu küssen, presste ich meine Lippen zusammen.
"Ja, wehre dich ruhig. Das macht es interessanter." Unsanft drückte er mein Kopf zur Seite und küsste meinen Hals. Ich wollte nicht mehr so ruhig bleiben, auch wenn ich es bereuen würde. Ich holte mit dem Knie aus und traf ihn im Schritt. Er sank kurz zusammen. Als ich aber an ihn vorbei wollte, hielt er mich am Bein fest, so das ich umfiel. Ich klatschte voll aufs Gesicht.
"Du musst lernen, mehr Respekt vor einem Mann zu haben!" Ich war benommen und währte mich nicht mehr, da ich Schmerzen hatte. Als er mich aufheben wollte, riss ihn jemand von mir weg.
"Vor dir sollte gar keiner Respekt haben! Jetzt bist du zu weit gegangen!" Der Schlag von Mason saß. Kaylin fiel um wie ein nasser Sack.
"Es tut mir so leid. Ich hätte dich mehr schützen müssen."
"Hey. Du bist doch da. Es ist ok." Die Antwort schien ihn aber nicht glücklicher zu machen.
"Ich hätte wissen müssen, warum er mich ablenken wollte."
"Was meinst du?"
"Komm, ich helf dir erst mal hoch."
Er legte einen meiner Arme um seinen Hals und hievte mich an den der Taille hoch. Er setzte mich auf die Couch und hockte sich vor mich.
"Gestern hat er dich wohl noch beobachtet. Er hat sich eingebildet, du flirtest mit ihm. Bist mir nur wegen ihm, so nah. Das du ihn herrausforderst. Er mag es, wenn sie frech sind. Sich wehren. Er steht auf Rape Spiele. Was ja ok ist, aber nicht so." Ich lächelte einfach nur, als er vor mir saß und ich ihm zuhörte. Ich war so froh, dass er da war. Das verdutzte ihn aber. Ich umarmte ihn einfach, was ihn noch mehr verwunderte.
"Alles ok?"
"Ja natürlich. Wenn du da bist immer."
"So natürlich ist das nicht. Du hast ne blutende Nase. Warte ich hole Mal ein paar Eiswürfel, oder so. Ist das deine Küche?" Er zeigte in die richtige Richtung dieser, deswegen nickte ich zustimmend. Und er lief dann auch gleich in rein. Ich hörte, wie er im Kühlfach rum kramte und dann mit einer Packung gefrorenen Bohnen wiederkam.
"Eiswürfel hast du keine. Das sollte aber auch helfen." Dann schaute er zu Kaylin.
"War er schon immer so?" Er nickte und schaute dann wieder zu mir.
"Leider hat er es nicht anders gelernt."
"Was meinst du?"
"Vater. Für ihn waren Frauen nur Spielzeuge. Wir sind Halbbrüder. Er lebte lange bei unserem Vater, da seine Mutter früh verstarb. Meine Mutter will nichts mit ihm zu tun haben."
"Tut mir leid."
"Ach, was den? Ich hätte mit ihn auch nichts zu tun haben müssen. Wollte ihn aber irgendwie helfen. Er hat ja niemanden und ist vorbestraft. Alleine würde er es eh nie schaffen." Es war toll, wie er sich um sein Bruder kümmert, obwohl er so ein Arsch war.
"Deswegen ließest du ihn nie nah an mich ran. Weil du Angst hattest, er würde mir was tun?"
"Nicht nur. Ich ..."
Ich wartete darauf, dass er weiter spricht. Denn warum sollte er mich sonst noch fernhalten?
"Ich ... Na ja. Er war gut darin, mir die Frauen abzunehmen. Viele, weil sie kaum warten konnten. Oder er gut auf sie einreden konnte. Meist aber, weil er ihnen gab, was sie wollten. Ich war immer der ruhige, angeblich Schüchterne und langweilige. Das kam anfangs süß, aber schnell wollten sie mehr. Geduld ist bei vielen keine Tugend."
"Ich würde mein ganzes Leben auf dich warten." Dabei strich ich ihn übers Gesicht. Ich legte seine Haare zurück und somit sein ganzes Gesicht frei.
"Das werden wir sehen." Diese Antwort zerstörte die ganze Atmosphäre. Ich nahm auch schnell die Hand weg und war irgendwie beleidigt.
"Tut mir leid." Entschuldigte er sich.
"Vertrauen ... mh?" Gab ich mit hochgezogener Augenbraue wieder.
"Ja. Du hast recht. Ich verlange dies und vertrau selbst nicht genug um dies von dir fordern zu dürfen."
Ich nickte und war etwas genervt. Und deswegen entschuldigte er sich nochmals.
Ich konnte ihn nicht lange böse sein. Denn ich wusste, was ich fühlte. Ich muss ihn nur noch beweisen, dass er es mir glauben kann.

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Different Faces
RomansaLeseempfehlung ab 16! Sophie zieht mit ende zwanzig in eine Kleinstadt, weit weg von ihren Tyrannischen Eltern. Sie erbte das Vermögen ihres Großvaters, was ihre Eltern natürlich nicht für gut hießen. Eines Tages sieht sie im Haus gegenüber jemanden...