Draußen stand Cody da und schaute mich einfach nur an. Ich lief schnell zu ihm, nachdem ich kurz zögerte.
"Er ist einfach abgehauen. Warum kann ich ihn nicht helfen?"
"Du musst ihn aber gehen lassen. Ich weiß, wo er ist. Da hat er ruhe und alles, was er braucht. Ist für sich und kann abschalten."
"Braucht er Geld? Ich kann ihm was geben? Er muss doch von was Leben?"
Er schaute mich etwas verwirrt an.
"Wo nimmst du das alles her? Du sollst dir keine Schulden machen wegen den beiden. Die kommen schon klar." Ich wollte gerade protestieren. Wegen denen beiden? Er redet von Mason, nicht von irgendjemanden! Aber er stoppte mich.
"Wir lassen beide erst mal gehen. Und du machst dir keine Gedanken."
"Mäuschen?" Ich schlug Kaylin noch mal gegen die Brust. Er stolperte leicht rückwärts und ich schaute ihn dabei direkt in die Augen.
"Ich Wahne dich ..." Presste ich wütend zwischen den Zähnen hervor.
"Versprochen." Er lief dann fort. Blieb aber kurz stehen, um noch mal zu uns zu blicken.
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Bei mir zu Hause überlegten wir, was wir nun machen. Sollte mich Cody alleine lassen, oder sollte ich mit nach New York. Er fragte mich und ich sollte in ruhe überlegen. Aber da gab es nichts zu überlegen.
"Ich bin, da wo du bist! Ich gehöre zu dir Cody." Ich sagte dies eher widerwillig. Aber das schien er zu überhören. Er freute sich darüber und das war es wert. Ich wollte ihn nicht weiter hinhalten.
"Das war das Go, worauf ich so lange gewartet habe. Aber ..." Er ließ mich wieder runter und schaute mich kurz etwas stutzig an.
"Ist das wirklich ok für dich?"
"Ja! Jetzt hör auf zu fragen! Mason hat mir auch sein Ok gegeben. Und er schien sich entschieden zu haben ... Ich bin froh, da es einfacher für mich war. Ich weiß nicht was ich hätte tun sollen. Ich wollte ihn nicht verletzten." Er lächelte.
"Das könntest du nicht. Er hätte es sicher verstanden."
"Er sagte, er liebe mich. Aber könnte nicht ..." Dies sagte ich mehr zu mir. Da ich das nicht ganz verstand.
"Vielleicht war er sich immer noch nicht sicher. Oder er war es, wusste aber nicht mit umzugehen. Lass es hinter dir. Vertraust du mir?"
"Ja. Aber ich vertrau Kaylin nicht."
"Dann glaube mir, ihm geht es gut. Und da wo sie sind, weiß man, wie man mit jemanden, wie Kaylin, umzugehen hat." Dabei strich er über meine Wange und lächelte. Dann wurde dieses gütige und liebevolle Lächeln zu einem frechen Schmunzeln.
"Da du jetzt dein Ok gegeben hast ..." Dann packte er mich am Arsch, drückte mich an sich.
"...Dann kann ich ja jetzt tun mit dir, was ich will." Ich riss vor Schreck die Augen auf. Mit Schwung beförderte er mich hoch, so das ich meine Beine reflexartig um seinen Körper wickelte. Dabei ließ ich ein kleinen schrei von mir, denn ich aber versuchte zu unterdrücken. Er drückte mich gegen die Tür der Küche, an der wir standen.
"Wie willst du es? An der Tür, oder soll ich mir die Mühe machen, zum Bett zu laufen?"
Ich dachte, ich spinne. Kaum das Ja, schon werde ich verführt?
"Cody?!" Er lachte nur. Nachdem ich ihn etwas flehend ansprach. Mir war nicht danach zumute.
"Was darf ich meine Freundin nicht mal zeigen, wie begehrenswert ich sie finde?"
"Ich will hier weg!" Sein Lächeln verschwand. Er wusste warum. Es erinnert mich hier alles an Mason. An das was war. Ich sagte dies auch ziemlich traurig. Ich wollte das nicht, aber es kam über mich. Ich musste erst mal alles verarbeiten. Ich war nicht wie er, der alles schnell hinter sich lassen konnte. Ich brauchte meine Zeit.
"Sorry. Ich ... Aber ..."
"Pst. Ist ok. Das versteh ich. Wir fahren gleich, wenn du willst. Lass uns verschwinden." Ich umarmte ihn. Es ging mir einfach so nah. Die Angst um Mason. Das er verletzt war. Das er so viel Schmerz erleiden musste. Ich fühlte mich verantwortlich für das alles.
"Ich bin Schuld. Es wäre nie so weit gekommen, hätte ich nicht angefangen. Und hätte ich ..."
"Hör auf! Du bist an nichts Schuld. Durch dich lernte er wieder zu kämpfen für jemanden was zu empfinden. Er will für dich kämpfen! Glaube an ihn. An euch. Vielleicht wird er wieder in dein Leben treten. Als Freund. Frei. Versuch positiv zu denken. Dann wird alles gut."
"Danke. Danke das du es verstehst." Dann umarmte ich ihn. Ich war so froh, das er nicht sauer war, dass ich so viel an Mason dachte, aber ich hatte ihn so gern und das wird sich nie ändern.
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Wir packten alles zusammen, was ging. Cody wollte, das ich die restlichen Sachen nachliefern lasse. Es war meine Idee, dass ich ganz zu ihm ziehe, was ihn sehr erfreute. Und sein Vorschlag war, nach diesem Jahr aufzuhören und zu seiner Schwester zu ziehen. Oder sie vielleicht mit zur Küste zu nehmen. Er wollte auch Mason mit einplanen, denn er gehörte immer noch in unser Leben. Er war Familie für ihn. Ich hingegen wollte ihn vergessen.
Wir verabschiedeten uns auch noch von Travis. Er fragte eh, warum Mason heute nicht zur Arbeit erschien. Wir tischten ihn eine andere Story auf, als das, was wirklich passierte. Er musste nicht alles wissen. Als das mit Travis geklärt war und das Auto voll meiner Sachen, stiegen wir ohne weiteres Zögern ein. Denn Sachen, wie Wohnung kündigen und Ummelden war uns erst mal unwichtig. Wir wollten einfach nur weg.
Ein letzter Blick schweifte bei der Fahrt über die Straßen. Straßen, wo so viel passierte. Und ich hoffte, diese nie wiedersehen zu müssen.

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Different Faces
RomantikLeseempfehlung ab 16! Sophie zieht mit ende zwanzig in eine Kleinstadt, weit weg von ihren Tyrannischen Eltern. Sie erbte das Vermögen ihres Großvaters, was ihre Eltern natürlich nicht für gut hießen. Eines Tages sieht sie im Haus gegenüber jemanden...