Am Abend wollte Cody alleine sein. Er war doch noch ziemlich niedergeschlagen wegen der Lüge und das ich ihm die drückte.
Ich ließ ihn natürlich. Mason wollte erst, das ich mit ihm rede. Dass er sich besser fühlt, aber dass hatte ich schon versucht. Hatte anfangs etwas gewirkt, aber irgendwann holte ihn das doch wieder ein. Diese eine Sache konnte er einfach nicht abschütteln. Die Schuldgefühle fraßen ihn auf. Und das war gar nicht gut. Aber bedrängen wollte ich ihn nicht. Dafür werde ich später mich um ihn kümmern. Jetzt war erst mal Mason dran.
"Bist du sicher, dass du ihn jetzt alleine lassen willst?" Fragte er noch mal nach.
"Was nützt es, ihn jetzt zu einem Gespräch zu zwingen? Leider ist er doch ein bisschen wie du. Er hat mir deutlich gemacht, dass ich mich erst mal nicht sorgen soll. Er will kurz mal alleine sein. Und das werde ich auch tun. Und er kann sogar noch etwas sturer als du sein." Dabei grinste ich frech und lehnte mich zurück. Sein Blick war plötzlich merkwürdig. Er schaute kurz weg. Fast schon verlegen. Dann räusperte er.
"Schöner Anblick." Bis mir in den Sinn kam, dass ich ja wieder einen Rock anhatte und er mir direkt auf die Mitte gucken konnte. Na ja, auf den Slip. Aber dieser war auch nicht gerade unauffällig. Ich wollte ihn dann etwas ärgern und reizen. Öffnete die Beine noch mehr. So tief blicken konnte er ja noch nicht. Beziehungsweise wollte ja auch nicht.
"Mach sie zusammen, dass ... ich meine, wenn das Kaylin sieht, würde ich nicht so gut finden."
"Will dir nur zeigen, was du verpasst." Dann wurde ich richtig frech und fuhr mit den Fingern über den dünnen Stoff meines Slips. Von unten nach oben. Ganz langsam. Ihm schien es sehr zu gefallen, aber wieder ließ er sich kaum was anmerken. Das Geheimnisvolle hatte er noch drauf. Dieser Blick der mich plötzlich nicht mehr so frech, sondern nervös werden ließ. Schnell waren die Beine wieder zu. Und er musste schmunzeln. Fand es wohl amüsant, wie sehr er auf mich wirkte. Einfach Augen zu, dann siehst du ihn nicht. Dachte ich mir. Aber ob das helfen würde?
"Du weißt, ich kann warten." Ich wollte erst die Augen rollen. Denn ja, leider war er zu geduldig.
"Aber langsam wird es schwer. Vor allem nach dem Anblick." Gab er schelmisch grinsend zu.
"Dann hol, was dir gehört. Du dürftest machen, was du willst." Er fuhr sich durchs Haar. Wieder diese sexy Geste. Dann dazu das grinsen.
"Alles? Klingt verlockend. Da wäre wichtig zu wissen, hast du Tabus. Absolute NoGo's?"
"Was aus deinem Körper rauskommt. Ich meine, wenn man auf Klo muss, dann ... nicht auf mich. Du weißt, was ich meine. Und nicht an oder in die Augen und Nase. Ab Mund abwärts alles erlaubt." Er schien erstaunt.
"Sicher? Ich kann ... gefährlich werden." Sagte er zwinkernd und ziemlich verführerisch. Er lehnte sich dabei ein Stück vor. Und als ob er vor mir stehen würde, ich mich zurück. Ich bekam immer mehr Gedanken. Aber das Wort, gefährlich ließ mich an den Kerl denken, denn er tötete. Ich hoffte, dass sie ihn nie rankriegen.
Plötzlich kam etwas Angst auf. Ich versuchte, diese runterzuschlucken. So blöd wie bei Cody will ich nicht sein. Ihm das drücken, was er tat. Er wehrte sich nur. Das taten wir alle. Aber ich denke, dass der Club da nicht lange nachgeforscht hat. Immerhin sollen solche News schnell vergessen sein. Und jetzt, nach über einem Monat müsste langsam Gras über die Sache gewachsen sein. Ich sollte mit Kaylin reden. Er weiß vielleicht, was da noch abging. Oder ob Google hilft? Vielleicht steht was im Internet.
"Hey? Alles ok. Du wirkst gerade anwesend. Woran denkst du?" War klar, das Mason das merkte. Was sollte ich jetzt sagen? Lügen direkt wollte ich nicht.
"Nichts Wichtiges. Habe einfach noch mal an das Vergangene gedacht.
Hoffe, dass wir endlich leben können. Ohne Sorgen ..." Das betrübte ihn auch. Hoffte, er würde nicht mehr fragen. Wissen wollen was.
"Lass es hinter dir. Ich bin der einzige, der sich vielleicht noch Sorgen müsste. Tu ich aber nicht, da ich weiß, wer hinter mir steht. Wer bei mir bleiben würde, egal was passiert." Ich lächelte. Wusste was und wem er meinte. Und da ich dachte, dass er tatsächlich das im Club meinte, sprach ich es an.
"Ob es schon vergessen ist? Habt ihr was gehört?" Kurz kam ein verwirrter Blick. Aber dann senkte er den Kopf kurz und lehnte sich dann wieder zurück.
"Kaylin hat es eine Weile verfolgt. Der Manager hat die Tatsachen so gedreht, dass er geschafft hat, dass alles eingestellt wurde. Er wollte wohl diesen Trubel um sich nicht. Zumindest so nicht. Wenn ich Glück haben, ist es schnell wieder vergessen."
"Tut ... Tut mir leid. Ich hätte nicht ..." Fing ich an. Hatte voll die Stimmung versaut.
"Nein. Alles gut. Es war klar, dass du irgendwann neugierig wirst. Ich habe keine Schuldgefühle. Ich habe nur mein Mädchen verteidigt. Na ja ... vielleicht etwas zu übertrieben. Aber ich würde es jederzeit tun. Also dich schützen." Ich sah, dass es ihn doch etwas störte. Darüber zu reden. Oder was er tat?
"Ich werde zu euch kommen. Ich muss. Es ist meine Aufgabe, dich zu schützen. Bei dir zu sein. Verantwortung zu übernehmen. Nicht Codys! Ich habe zu oft Dinge an andere abgeschoben. Und Menschen. Ich brauche nur Arbeit und Geld. Und dann komm ich. Irgendwie muss ich doch ..."
"Ich habe welches!" Platzte ich hervor. Fand einfach, es war an der Zeit ihn dass zu sagen. Irgendwie ohne Zweifel das zu bereuen. Aber was ist mit Cody? Ob er es auch wissen sollte? Ich fühlte mich so dumm dabei. Da ich die ganze Zeit hätte helfen können. Aber irgendwie war das Geld ein Fluch. Wie reagieren die beiden? Ob sie mich dann noch wollen? Mich vielleicht für geizig halten, weil ich nie was sagte? Ich musste jetzt aber, immerhin fing ich an und irgendwann wollte ich auch, dass mein Freund, der Mann den ich Liebe, endlich alles über mich weiß. Vielleicht hilft es. Ich kann freier sein. Da alles raus ist und helfen. Und vor allem Mason Geld geben, damit ich ihn endlich wieder bei mir habe.
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Different Faces
RomanceLeseempfehlung ab 16! Sophie zieht mit ende zwanzig in eine Kleinstadt, weit weg von ihren Tyrannischen Eltern. Sie erbte das Vermögen ihres Großvaters, was ihre Eltern natürlich nicht für gut hießen. Eines Tages sieht sie im Haus gegenüber jemanden...