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» Kapitel 9 «
Brianna
Die Gänge von Casterlystein erinnerten Brianna jeden Tag daran, dass sie gefangen war und nicht entkommen konnte. Diese Ungerechtigkeit, die ihr widerfahren war, hatte sie in der ersten Zeit jede Nacht in den Schlaf weinen lassen. Nun war es nur noch der kalte Hass auf ihren Großvater und die Lennisters im Allgemeinen, die ihr Jon genommen und sie zurück nach Casterlystein verfrachtet hatten. Doch war dieser kalte Hass auch eine Gleichgültigkeit, die sie tagtäglich gegenüber ihrem Großvater Tywin äußerte, der jedoch keinen Blick dafür hatte und sie dagegen ignorierte. Er war darin geübt, weswegen ihre Versuche ihn zu ärgern und zu verspotten allesamt aufs Neue fehlschlugen.
Ihn in dem Versammlungsraum laut poltern zu hören, in dem er wahrscheinlich alle Anwesenden zusammenfaltete, ließ Brianna anhalten und sich der Tür nähern. Amüsiert zog sie die Mundwinkel hoch, konnte ihren Großvater aber nicht verstehen. Es war bloß seine laute Stimme zu hören und kurz darauf, wie ein großer Gegenstand umgeworfen wurde. Brianna tippte auf den länglichen Tisch. Hoffentlich war dabei diese hässliche Vase von Tante Cersei kaputt gegangen.
Ein paar Schritte ging sie zurück, als sich die Tür wenig später öffnete und tat so, als hätte sie nicht bis eben gelauscht. Mehrere ihrer Verwandten kamen mit eingezogenen Köpfen heraus, auch ihr Onkel Tyrion, der ihr zunickte. „Nichte."
Wie alle anderen, ging auch er an ihr vorbei und Brianna entschied sich ihnen anzuschließen, jedoch warf sie vorher noch einen Blick in den Versammlungsraum hinein. Der Tisch war wirklich umgeworfen worden. Die hässliche Vase war in mehrere tausend Einzelteile zersprungen.
„Wenn du da schon so stehst, Enkelin, kannst du auch reinkommen", hörte sie ihren Großvater, was sie zusammenzucken ließ. Scheinbar hatte er sie, zu ihrem Pech, bemerkt. „Du erfährst es ja so oder so."
Nicht freiwillig in den Raum hineingehend, inspizierte Brianna eingehender das Desaster. Der Flieder, den ganz bestimmt ihre Mutter in den Raum hatte bringen lassen, war sauf dem Boden verteilt, den Brianna aufhob. Zögernd ordnete sie den Flieder in ihrer Hand, nur damit sie ihren Großvater nicht ansehen musste, dessen Blick spürbar auf ihr lag. „Was gibt es?"
„Dein Vater ist geflohen", waren seine Worte, die sie doch aufsehen ließen und ihre Augen weiteten sich. „Aber jetzt kommts: seit Wochen wissen diese 20.000 unterbelichteten Nordmänner davon. Und wer wusste das durch ein frisch beschlossenes Heiratsbündnis schon die ganze Zeit, und wir erst seit heute? Dreimal darfst du raten."
Ratlos schüttelte Brianna den Kopf. Ihr fiel niemand ein.
„Die Familie deines ehemaligen Liebhabers, der an die Mauer gegangen ist. Die Targaryens haben doch allen Ernstes eine Heirat zwischen ihrer Tochter und dem nunmehrigen Tully-Erben erfolgreich arrangiert. Diese Starks haben so gut wie Frieden mit den gottverdammten Targaryens, und wir sind wie von der Außenwelt abgeschnitten, weil keiner unserer Informanten Zugang zu Drachen mehr bekommt" Er seufzte und rieb sich das Kinn. „Außer ausgerechnet deine Mutter, weil ihr Bruder ihr von der Hochzeit seiner Tochter mit Robb Stark berichtet hat."
„Das ist...", wollte Brianna antworten, wurde aber jäh von ihm unterbrochen.
„Grauenvoll, erbärmlich, schlecht. Such dir was aus. Je mehr Tage vergehen, desto mehr verlieren wir Lennisters die Chance auf einen Sieg in diesem Krieg, wenn wir erst Wochen später wissen, wo dein Vater sich aufhält."
„Und wo ist mein Vater?"
„Gut, dass du fragst. Ich habe absolut keine Ahnung."
„Das ist..."
„Überhaupt nicht gut!"
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Hey,
Ein nicht wirklich langes Kapitel, ich weiß, deshalb kommt morgen ein recht langes dafür. Ich hoffe, es hat euch dennoch gefallen :) Wir sind nämlich auch nun zurück bei Brianna, die zurück in Casterlystein ist.
Liebe Grüße
Kate :)
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𝐅𝐄𝐔𝐄𝐑𝐏𝐑𝐈𝐍𝐙𝐄𝐒𝐒𝐈𝐍, maeribel & fionn
Fanfiction━ 𝑷𝒓𝒊𝒏𝒛𝒆𝒔𝒔𝒊𝒏 𝑴𝒂𝒆𝒓𝒊𝒃𝒆𝒍 𝑻𝒂𝒓𝒈𝒂𝒓𝒚𝒆𝒏 wird in die Flusslande geschickt, um dort den jungen gut aussehenden Fionn Tully zu heiraten. Als sie dort ankommt, ist ganz Schnellwasser in tiefe Trauer verfallen. Fionns Großvater Hoster...