I see your Fire

Vorsetze

Menschen hatten schon ein merkwürdiges Talent dafür, sich immer wieder in Situationen zu bringen, die einfach nur böse enden konnten.

Wir betreten Bereich, überschreiten Grenzen, die wir eigentlich nie überschreiten oder betreten wollten. Doch zurück können wir dann auch nicht mehr und wir denken uns, dass es schon klappen wird.

Freundschaft ist sehr wichtig.

Kameradschaft ist sehr wichtig.

Respekt ist sehr wichtig.

Besonders für jemanden in meiner Position. Ich würde nie etwas tun, was den Respekt meiner Kameraden mir gegenüber mildern könnte. Nie würde ich eine Freundschaft aufs Spiel setzten oder einen Kameraden im Stich lassen ...

Doch das sind alles nur Vorsetzte ...

Träge legte ich mir meine Hand auf den schmerzenden Kopf. Mit einem ächzenden Laut richtete ich mich schwerfällig auf und rieb mir über die Augen. „Das war zu viel gestern.", krächzte ich und merkte erst da, wie trocken mein Hals doch war. Doch all dies verschwand sofort im Hintergrund, als ich Ace neben mir liegen sah. Leise schnarchte er, drehte sich weg von mir und zog die Decke mit sich. „Oh Gott, bitte haben wir nicht ...", hektisch hob ich die Denke an, nur um sie schnell wieder runter zu drücken.

Was hatte ich gestern getan?

Ace und ich lagen nackt, ich betone, nackt neben einander im Bett. Ich konnte mich an so gut wie nichts mehr erinnern, was gestern passiert war. Das einzige was ich wusste war, dass wir einiges getrunken hatten.

Vorsichtig versuchte ich aus dem Bett zukommen, ohne Ace dabei aufzuwecken. Jetzt sah ich auch, dass unsere Klamotten überall im Zimmer zerstreut lagen. Ich sammelte sie auf und schmiss sie auf getrennte Haufen, dann zerwühlte ich das zweite Bett, damit es so aussah, als wenn es benutzt wurde. Zum Schluss griff ich mir meine Klamotten und ging ins Badezimmer. Ich hoffte Ace wachte nicht so schnell auf und kann sich hoffentlich genau wie ich, nicht an gestern erinnern.

Meine Klamotten schmiss ich achtlos auf irgendeine Art Kiste. Danach wollte ich schon nach meiner Unterhose greifen, um sie mir auszuziehen, aber da war ja keine mehr. Kopfschüttelnd verschwand ich nun in der Dusche und stellte das Wasser an. Als das kalte Nass meinen Rücken traf, spazierte ein Bild von gestern Abend an meinem inneren Auge vorbei. Ace stand an der Wand, an die ich ihn gedrückt hatte. Ich wusste nicht wo ich meine Hände hatte, aber sie lagen um etwas Warmes. Und meine Lippen lagen auf denen von Ace.

So fröhlich und unbekümmert tanzte dieses Bild in meinem Kopf herum und wusste gar nicht, was es bei mir anstellte. Ich geriet leicht ins Taumeln, musste mich sogar an der Wand festhalten, da mich ein Schwindelgefühl zu überrumpeln schien. Hitze stieg in mir auf und wanderte in Bereiche, die schon lange nicht mehr so intensiv pulsiert hatten.

Ich blickte an mir herunter ...

Mein Kopf wollte zwar noch nicht so ganz verstehen, aber mein Körper verstand sehr wohl. Mein kleiner Freund begann sich, trotz kaltem Wasser, aufzurichten. Hektisch stellte ich mich ganz unter den kalten Strahl, um jede weiter Reaktion meines Körpers zu unterbinden. Doch diese plötzliche Kälte auf meinem gesamten Körper regte ein weiteres Bild dazu an, einen Spaziergang vor meinem inneren Augen zu unternehmen.

Hitze wallte ein weiteres Mal in mir auf und dieses Mal konnte auch das kalte Wasser nicht verhindern, dass mein Körper auf dieses Bild reagierte. Ace Körper lag unter mir, es war heiß und wir schwitzten. Ein Arm lag über seine Augen, wo der andere war wusste ich nicht und auch wo meine Hände und Arme sich befanden konnte ich nicht sagen. Was ich aber klar und deutlich sah, spürte und auch hörte, war, wie Ace unter mir stöhnte und sich mir mit seiner Hüfte entgegen bewegte. Klar und deutlich spürte ich die Hitze und Enge, die meinen Schaft umschlossen. Mit einem unterdrückten Stöhnen stütze ich mich gegen die kalte Wand und legte meinen Kopf auf den Arm. Und auch als das Bild schon längst aus meinen Gedanken verschwunden war, blieben dennoch die Geräusche in meinen Ohren und das Gefühl der Hitze.