Hermine schreckte auf als sie die schwere Bibliothekstür hörte und löschte eilig das Licht auf ihrem Platz. War Madame Pince vielleicht doch noch nicht zu Bett gegangen? Hermine war sich sichergewesen, dass sie ihren letzten Rundgang schon vor einer Stunde gemacht hatte. In Gedanken stellte sich die Gryffindorschülerin vor wie die wütende Schimpfpredigt von der Bibliothekarin auf sie niederrieselte. Was würde McGonagall sagen, wenn die sonst so Pflichtbewusste Hermine Granger außerhalb der Sperrzeit in der Bibliothek aufgegriffen wurde? Sie runzelte im Dunkeln die Stirn, als sie den blonden Schopf erkannte, der mit erleuchtetem Zauberstab durch die Regale schlich. Was zur Hölle trieb Draco Malfoy nachts in der Bibliothek?
Der Blonde Schüler war seit Jahresbeginn ständiges Thema unter ihren Freunden. Harrys irrwitzige Idee, Draco Malfoy, ein Schüler fast noch so was wie ein Kind, hätte den Platz seines in Askaban sitzenden Vater eingenommen. Egal wie oft Hermine mit Harry das Thema durchkaute, er ließ sich davon nicht abbringen. Zugegeben Malfoy hatte an Gehässigkeit und Gemeinheiten nachgelassen. Er wirkte in sich gekehrt und krank. Hermine hatte auch mitbekommen, dass er seine schulischen Leistungen nur noch, wenn überhaupt, dürftig erledigte. Aber das könnte auch daran liegen, dass sein Vater nun in Askaban war und das Ansehen der Familie litt. Ja ganz sicher hatte der Name Malfoy tiefe Kratzer abbekommen.
Sie schob die Gedanken beiseite und folgte mit einigem Abstand dem Slytherinschüler. Egal ob Todesser oder nicht, Hermine war neugierig was ihr Mitschüler hier trieb. Sie zog den Kopf ein als sich Malfoy hastig suchend umsah. Hatte er sie gehört? Oder gesehen? Sie rührte sich nicht und hielt die Luft an, während er ebenfalls sich nicht bewege. Sie atmete erleichtert aus, als er eine kleine Lichtkugel über sich heraufbeschwor. Sie hörte seine Schritte und bog in den Gang ein, in dem er zuvor war. Die Lichtkugel schwebte immer noch an der Stelle auf und ab und tauchte die Umgebung in ein kaltes Licht. Sie spähte um die nächste Ecke und sah ihn nicht mehr. Wo war er hin? Er war doch gerade eben noch dagewesen. Er konnte sich doch nicht in Luft auflösen.
„Kannst du mir sagen was du hier treibst Schlammblut?" fuhr sie eine eisige Stimme hinter ihr an und Hermine schrak zusammen. Sie griff sich an die Brust und atmete schwer aus. Ihr Herz schlug schnell vor Schreck. Wie konnte er sich so leise an sie ran schleichen? „Musst du mich so erschrecken Malfoy?" „Ich hab dich was gefragt Granger. Wieso schleichst du mir nach?" Sie ließ die Hand sinken und sah ihn gleichgültig an: „Ich hab mich nur gefragt was du um diese Zeit hier in der Bibliothek treibst?" Er zog eine Braue nach oben: „Das gleiche könnte ich dich fragen, wüsste ich nicht das deine Bücher die einzigen Freunde sind die du hast." Sie ballte ihre Hände: „Ich habe Freunde Malfoy. Im Gegensatz zu dir." Er lachte spottend: „Natürlich. Freunde. Wie man hört zieht Wiesel Brown vor, oder nicht? Hatte er keine Lust auf ein kleines Schlammblut?"
Es stach. Nicht die Beschimpfung, von Malfoy war sie nichts anderes gewöhnt. Seine Beleidigungen prallten an ihr ab wie an einer Mauer. Aber obwohl Ron mit Lavender nicht mehr zusammen war, stach es Hermine als sie an die Wochen vorher dachte. Wie sie andauernd knutschend zusammenhockten und jeden mit ihrer ach so großen Verliebtheit genervt hatten. Sie war immer noch nicht wirklich darüber hinweg, obwohl Lavender und Ron kein Paar mehr waren. Es hatte Hermine verletzt. „Was geht es dich an Malfoy?" sagte sie gleichgültig und wollte an ihm vorbeigehen, als er sie fest am Oberarm packte und Hermine leicht gegen ein Regal fiel.
„Lass mich los!" verlangte sie streng und Draco sah wütend auf sie herab: „Ich will wissen seit wann du mir folgst Granger? Ich kann es nicht leiden, wenn mir Leute nachspionieren." „Ich spionier nicht!" protestierte sie „Ich war schon längst hier, bevor du überhaupt aufgetaucht bist!" Seine Augen musterten sie misstrauisch und Hermine versuchte sich zu befreien. „Lass mich gehen. Verdammt Malfoy!" sie stieß ihn von sich und er wich ein wenig von ihr zurück. Sie atmete schwer und wollte aus dem Gang hervortreten, als er sich ihr in den Weg stellte. „Was soll das?" „Woher soll ich wissen ob du die Wahrheit sagst Schlammblut? Woher soll ich wissen, ob dich nicht doch Potter schickt?" „Mich schickt niemand!" erwiderte sie wütend und wollte weiter, doch Malfoy stellte sich ihr wieder in den Weg. „Malfoy, lass mich gehen oder ich melde dich."
Er grinste spottend: „Dafür müsstest du erst einmal hier raus kommen." Instinktiv zog sie ihren Zauberstab. Sie entwaffneten sich gleichzeitig. Hermines Augen und auch die grauen von Draco blieben an den liegenden Stäben liegen. Sie wollte danach sprinten und merkte wie Malfoy sie erneut festhielt. Sie schlug gegen ihn und keuchte schwer auf, als sie eine unsanfte Bekanntschaft mit dem Regal machte. Hermine war sich sicher, dass das einen blauen Fleck geben würde. Sie blinzelte schwerfällig zu Malfoy auf. Sie beide atmeten schwer. Seine grauen Augen schienen sie aufmerksam zu mustern. Es war seltsam von ihm so angestarrt zu werden, aber sie traute sich nicht etwas zu sagen. Sie schrak zusammen als sein Daumen plötzlich über ihre Unterlippe fuhr.
Die Lichtkugel flackerte und als Hermine merkte wie Malfoy näher kam, sirrten in ihr alle Alarmglocken. Sie drückte mit aller Kraft gegen seine Brust und versuchte sich zu winden. „Nein. Lass mich!" schnaufte Hermine und Draco nahm mit Leichtigkeit ihre Hände in seine Gewalt. „Sag bloß du hast Angst Granger?" Sie erwiderte nichts und erschauderte als er sich zu ihrem Ohr beugte: „Ich bin mir sicher, dich hat noch kein Junge richtig geküsst." Sie wollte ihn anfahren. Ihn anschreien, dass sie schon genügend Jungs geküsst hatte und sich bestimmt nicht von ihm küssen ließ. Einem eingebildeten, verzogenen, Reinblutzauberer. Doch noch bevor sie ein Wort herausbrachte, lagen seine Lippen auf ihren. Es war purer Schock der Hermine erstarren ließ. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie begriff was hier geschah und sie ihm eine kleben wollte.
Doch Malfoy ließ ihre Hände nicht los und bevor Hermine noch richtig realisierte was sie tat erwiderte sie den Kuss zaghaft. Wie konnten seine Lippen so warm und sanft sein? Wie konnte er mit so viel Gefühl küssen? Er ließ ihre Hände los und umfasste ihr Gesicht, bevor er mit seiner Zunge sich vortastet und Hermine ihn gewähren ließ. Der Kuss wurde sinnlicher und Hermine seufzte leicht. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken als er sie wieder küsste und seine Lippen von ihrem Hals, zu ihrer Wange und anschließend wieder ihren Lippen wanderten. Zwischen ihnen breitete sich eine unbekannte Hitze aus, die Hermine nicht zuordnen konnte. Aber ihr gleichzeitig Angst machte. Das hier war Draco Malfoy. Sie sollten gar nicht hier sein. Sie nicht und er nicht.
Beide keuchten und schnappten nach Luft, während Draco sie näher an sich zog und die beiden unbeholfen wieder gegen das Regal fielen. Er dirigierte sie regelrecht zu einen der kleinen Tische, während Hermine an seiner grünen Krawatte zerrte. Sie spürte das kühle, polierte Holz als er sie auf den Tisch schob und nahm seinen erhitzten Atem an ihrem Ohr war. Ein Schauer lief ihr über den Rücken als er sich zwischen ihre Beine stellte und ihre Lippen wieder in Beschlag nahm. Was zur Hölle tat sie hier eigentlich? Sie machte hier gerade mit ihrem Feind rum. Mit Harry und Rons Feind. Ihr Verstand schaltete sich wieder ein als sie seine Hände merkte, die langsam ihr Beine raufstrichen und sich unter ihren Rock schoben um an ihren Oberschenkel liegen zu bleiben.
Sie löste sich schweratmend von ihm und legte abwehrend ihre Hand auf seine Brust, die sich ebenfalls schnell hob und senkte. „Nein. Lass mich gehen. Ich..." Er fasste ihr unters Kinn und sie verstummte. Sie zog ihren Kopf ein klein wenig zurück, als er sich quälend langsam zu ihr runter beugte um sie intensiv zu küssen. Während Malfoy ungeduldig an ihren Kleidern zerrte und sich ebenfalls nur kurz löste um sich selbst von dem lästigen Stoff zu befreien, breitete sich in Hermine eine Hitze, ein Glühen in ihrem Leib aus, die sie zuvor noch nie verspürt hatte. Es schien sich auszudehnen bis zu ihrer Brust, dass sie am Atmen hinderte und ihr das Blut in den Ohren zu rauschen brachte. Nur kurz blieben ihre Augen auf dem eingebundenen Unterarm hängen. Was hatte er angestellt?
Sie zuckte erschrocken zusammen als er gekonnt ihr Unterwäsche runterzog. Malfoy schien ihre Furcht zu bemerken und sagte sanft. „Hab keine Angst." Er küsste sie auf sie Schulter und die Kehle „Ich werde vorsichtig sein." Sie stöhnte gegen seine Lippen als seine Finger sie zärtlich berührten. Es dauerte nicht lange und Hermine wurde von einer Woge sinnlichen Vergnügens überrollt. Sie atmete schwer und merkte die Hitze in ihrem Gesicht als Draco sie näher zu sich zog. Das war verrückt. Das war hirnrissig und falsch. Sie kam nicht dazu darüber lange nachzudenken als ein reißender Schmerz durch ihren Unterleib zog. Hermine hätte fast aufgeschrien, verhinderte es aber in dem sie ihre Faust auf ihre Lippen drückte, während sie sich an Dracos Schultern klammerte.
Sie kämpfte gegen diesen Schmerz an und hob sich ihm leicht entgegen während er nochmal zustieß und dann keuchend innehielt. Sie atmeten beide heftig und unregelmäßig. Sie merkte leichte Tränen an ihren Wangen und anscheinend auch Draco. Seine Stimme war zart an ihrem Ohr: „Hermine." Sie löste sich schwer von ihm und ihre Gesichter berührten sich fast. Hatte er sie je Hermine genannt? Mit einer Hand strich er leicht eine Träne weg und zog ihr Gesicht zu sich um sie zu küssen. Ihre Finger krallten sich wieder tief in Dracos Schultern als er sich in ihr bewegte und sie sich mit ihm. Das Verlangen das in ihr wuchs, wurde von Moment zu Moment stärker und raubte ihr eindeutig den Verstand. Die beiden sahen sich an und Hermine hatte noch nie so einem instinktiven Blick von Malfoy gesehen. Er küsste sie sinnlich, bevor sie ihn ein letztes Mal vorstoßen spürte und dann war bis auf ihr beider Keuchen alles still. Er schmiegte seine Stirn an ihre, während er immer noch in ihr war. Minuten strichen dahin und keiner von ihnen sagte oder tat etwas.
Als er sich zurückzog ließ er nicht nur ein brennen zwischen den Beinen zurück, sondern auch eine Leere, die Hermine jetzt zu überwältigen schien. Erst jetzt nahm sie die kalte Luft in der Bibliothek war und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Ein eisiger Schauer. Ihre Augen brannten und sie schloss sie, während sie nach ihrer Kleidung tastete und es Malfoy gleich tat und sich anzog. Schweigsam und still. Sie wollte weinen, aber nicht wegen dem Schmerz sondern vor allem aus Angst und Enttäuschung. Angst davor was Malfoy jetzt tun würde. Würde er davon der ganzen Schuler erzählen? Was würden Ron und Harry sagen? Himmel was hatte sie nur getan? Wie konnte sie Draco nur so eine Macht über sich geben?
Und Enttäuschung darüber mit wem es passiert war. Es ging nicht darum ob es gut oder schlecht war, aber sie wollte diesen Augenblick mit einem besonderen Menschen erleben. Jemand der ihr wichtig war. Der es wertschätzen würde und nun war dieser Augenblick vertan. Malfoy hatte mit ihr geschlafen aber sie waren nicht eins. Nichts verband sie. Hermine merkte ein Zittern und musste sich eingestehen, dass sie sich noch nie im Leben so alleine gefühlt hatte. Das stechende Gefühl in ihrer Brust, ließ sie den heißen und feuchten Eindruck zwischen ihren Beinen vergessen. Schweigsam gingen sie zum Ausgang der Bibliothek.
Hermine schreckte zusammen als er sie am Handgelenk zurückhielt und nochmal eng zu sich zog. Seine Stimme war beinahe bedrohlich und leise. „Vergiss nicht Schlammblut, mit wem du das erste Mal geschlafen hast. Es war nicht dein Wieselfreund." Hermine unterdrückte die Tränen mit aller Macht. Diesen gefallen würde sie Malfoy nicht auch noch tun. Sie hielt die Luft an als er ihr beinahe einen groben Kuss auf die Stirn drückte und mit erhobenem Haupt an ihr vorbeiging Richtung Kerker. Hermine sah ihm nach, bevor ihre Beine sie in die nächste Mädchentoilette trugen und sie dort schluchzend eine Kabine aufsuchte. Wieso schmerzte sie es so sehr? Wieso tat es so weh? Es war doch nur Draco Malfoy...
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Forced luck
FanfictionEin zusammen eingebrocktes Problem lässt Draco Malfoy handeln. Hermine muss sich mehr oder weniger ihm fügen, um eine Lösung zu finden. Ob sie will oder nicht. (DMxHG) Erveröfentlichung auf FF.de am 23.06.2012 Beendet 23.08.2012