Die Sonne strahlte schon am Morgen sehr hell. Es würde wieder ein wunderschöner Tag werden, sowie es schon den ganzen Juli jeden Tag war. Sie waren immer noch hier in Vermont und würden es wohl noch einige Zeit bleiben. Harry hatte schnell auf den Brief geantwortet und abgeraten zurückzukehren. Sie sollten warten bis sich einiges beruhigt hatte. Er würde sich nochmal melden. Allerdings hatte er nicht geschrieben was er davon hielt, dass Hermine ein Kind mit Draco hatte. Er musste es einfach akzeptieren. Nicht nur weil Hermine diese Freundschaft wichtig war oder weil Scorpius seinen Vater brauchte. Es ging hierbei auch um Hermine selbst.
Sie liebte diesen störrischen Kerl. Ein Leben ohne ihn, kam für sie nicht mehr in Frage. Manchmal machte er sie wahnsinnig und im nächsten Moment konnte er so sanft und liebevoll sein, dass sie ihm schon wieder nicht böse sein konnte. Sie wusste selbst wie verrückt das war. Wie unwirklich es klingen musste. Hermine Granger und Draco Malfoy. Sie schmunzelte bei dem Gedanken und goss dabei den kleinen Gemüsegarten. Sie wusste das Draco sie liebte, aber er hatte wohl ein Problem damit es auszusprechen. Beinahe so, als würde er sich davor fürchten. Zumindest umging er es jedes Mal sehr geschickt.
Hermine wollte gerade zu den sechs Hühnern gehen, die noch in ihrem Stall waren, als die friedliche Stille von einem anfahrenden Auto unterbrochen wurde. Sie erkannte das Auto, es gehörte David. Sie runzelte leicht die Stirn als er ausstieg: „Ist etwas passiert David?" Der Ältere schmunzelte: „Nicht direkt." Als sich die restlichen Türen des Wagens öffneten schrie Hermine vor Freude auf, bevor sie Harry um den Hals fiel. „Meine Güte, was machst du denn hier? Ich dachte du würdest nochmal schreiben?" „Ich muss doch nach meiner besten Freundin persönlich schauen, oder?" entgegnete Harry und erwiderte die Umarmung.
Sie ließ ihn los, als sie jemand an stupste und die beiden Gesichter von Ron und Ginny erkannte. „Ron. Ginny." Sie umarmte die beiden kurz. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht." meinte Ron. „Wohl unbegründet. Du siehst gut aus Hermine." fügte Ginny hinzu. Hermine lächelte: „Mir geht's auch gut Ginny. Sehr gut sogar. Aber bei Merlin, was stehen wir hier noch rum? Ihr müsst mir alles erzählen. Alles. Geht's euch allen gut? Was ist eigentlich alles passiert?" „Hol Luft Hermine." witzelte Ron und Ginny hakte sich bei ihr am Arm ein. „Erzähl uns du lieber, wann das zwischen dir und Malfoy passiert ist. Wir sind aus allen Wolken gefallen, als uns Harry das erzählt hat."
Hermines Wangen glühten: „Das ist eine komplizierte Geschichte." „Keine Angst, wir haben Zeit. Ich hab Harry dazu gezwungen mindestens vier Tage hierzubleiben. Es tut gut endlich von der ganzen Presse wegzukommen." meinte Ginny. Harry fuhr sich durch die Haare während sie auf das Haus zugingen: „Außerdem wollen wir deinen kleinen Sohn kennenlernen. Scorpius richtig?" Hermine nickte und Ron warf ein: „Seltsamer Name." „Nach einem Sternbild." erklärte Hermine und dachte daran zurück, wie sie über die Vornamen diskutiert hatten. „Deine Idee?" fragte Ginny. „Draco hat ihn vorgeschlagen. Ich hab ihn ausgewählt."
Sie sahen auf, als Draco aus dem Haus trat. Hermine merkte sofort die angespannte Stimmung die entstand. Sie befreite sich vorsichtig von Ginny und ging auf Draco zu. Ihre Hand schloss sich um seine und ihre Stimme war ruhig: „Sie wollen sehen wie es uns geht und Scorpius kennenlernen. Sei nett, ja?" Er lächelte sie milde an: „Bin ich nicht immer nett?" „Meistens." erwiderte sie. Harry war als erster bei ihnen. Er schien zu zögern. „Malfoy." Draco griff erst nach einigen Sekunden nach der hingestreckten Hand und Hermine kam es wie ewige Minuten vor: „Potter." Innerlich atmete Hermine erleichtert aus, der erst Schritt war gemacht.
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Hermine saß mit Ginny im Wohnzimmer und hatte ihr zugehört. Zugehört von Hogwarts, von der Schlacht und dem Tod ihres Bruders. Anschließend hatte Hermine erzählt und Ginny wollte alles wissen. Hermine hatte ihr von der Nacht in der Bibliothek erzählt, kurz vor Dumbledores Tod. Sie hatte ihr erzählt, wie Draco sie gerettet hatte und die Zeit in dem kleinen Haus an der Küste. Das Draco eigentlich Scorpius hergeben wollte, weil er der Ansicht war das ihr gemeinsamer Sohn weder bei ihm noch bei ihr in Sicherheit war und wie Smith ihnen geholfen hatte. Sie hatte von der Anfangszeit hier erzählt und wie sie ein Paar geworden waren.
Ginny hatte in Ruhe zugehört und Scorpius währenddessen auf ihrem Schoss gehalten. Als Hermine nun abschloss mit ihrer Erzählung, seufzte die Rothaarige leicht. „Eigentlich habe ich ja gedacht, dass du mal eine Weasley wirst. Aber ich werde mich wohl an den Gedanken gewöhnen, dass du jetzt mit Draco zusammen bist." Ginny drückte Hermines Sohn an sich und der kleine Junge lachte: „Was bei so einem Goldstück eine leichte Aufgabe wird. Hermine er ist so süß." Hermine grinste: „Ich bin so froh, dass du es verstehst. Ich hatte solche Angst, dass ihr alle mit mir nichts mehr zu tun haben wollt." „So ein Unsinn. Ich mag Draco nicht besonders, aber deiner Geschichte zu beurteilen, ist er ein Mensch der sein Herz am rechten Fleck hat und er scheint dich zu lieben. Das ist das wichtigste."
Hermine nickte und blickte kurz über die Schulter, ob die Jungs wieder auftauchten. Sie waren schon eine ganze Weile mit Draco im Esszimmer. Harry hatte verkündet, dass er mit Draco etwas klären müsse und dies keinen Aufschub gewährte. „Was besprechen sie nur solange? Sollen wir mal nachsehen?" Ginny wank mit der Hand ab: „Wahrscheinlich hat es mit Dracos Vater zu tun. Er ist immer noch in Untersuchungshaft, kommt allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Bewährung davon." „Was ist mit Draco?" hakte Hermine besorgt nach. Ginny zuckte leicht die Schultern: „Harry hat viel für Draco ausgesagt. Das Draco sich nicht freiwillig anschloss und das er es war, der sie aus Manor befreit hatte. Dad meint, dass die Anklage fallen gelassen wird und Draco als unfreiwilliger Mitläufer eingestuft werden wird."
Hermine atmete erleichtert aus und Ginny sah sich in dem hübschen hellen Wohnzimmer um. „Willst du hierbleiben?" Hermine sah sie verwundert an: „Meinst du... meinst du hier in Amerika?" Ginny nickte. „Ja. Immerhin habt ihr ein Haus gekauft und es wirklich sehr schön hier." „Ehrlich gesagt Ginny, war das mehr so eine Lösung für den Fall das der Krieg länger dauert." „Oder Voldemort gewinnt?" hakte ihre Freundin nach und Hermine nickte leicht. „Verstehe. Also willst du zurück?" Hermine zögerte, bevor sie antwortete: „Ich weiß es nicht. Ich... versteh mich nicht falsch. Ich vermisse euch. Schreckich sogar. Aber ich hab auch hier die Möglichkeit ganz von neuen anzufangen und ich muss das mit Draco besprechen. Wir haben jetzt ein gemeinsames Leben."
Die beiden lächelten sich an und schreckten zusammen, als die Esszimmertür knallte. Hermine konnte gerade noch erkennen wie ein aufgebrachter Draco aus dem Haus stürmte. „Draco?" rief sie ihm nach und wurde von Harry im Flur aufgehalten. „Lass ihn Hermine." „Was ist passiert? Was hast du gesagt?" „Es ging um Blaise." Hermine runzelte die Stirn und sah nun auch Ron an, der schlurfend bei ihnen stehen blieb. „Wieso Blaise? Was ist mit ihm? Er hat uns geholfen und..." „Er ist tot Hermine." unterbrach sie Harry ruhig und Hermine hielt für einen Augenblick die Luft an: „Was?" Harrys Blick wurde traurig: „Seine Leiche wurde gefunden, kurz nach der Schlacht in dessen Familienanwesen. Von einigen verhörten Todessern wissen wir, dass er von Bellatrix gefoltert wurde. Sie wollte wissen wo Draco hin ist. Natürlich hatte sie keine Ahnung, dass ihr beide mit eurem Sohn geflohen seid."
„Und wie es aussieht, hat Zabini kein Wort über dich oder Scorpius verloren." fügte Ron hinzu. Harry nickte ihm zustimmend: „Ja und er hat auch nichts gesagt, wo Draco hin ist." Hermine wollte rausrennen, doch Harry hielt sie erneut zurück: „Lass ihn, er ist jetzt wütend. Ich denke nicht, dass er dich sehen will." „Das denke ich schon. Du kennst ihn nicht Harry. Nicht so wie ich ihn kenne. Er braucht mich jetzt. Bitte." Harrys warme Hand ließ sie zögerlich los und Hermine sah ihn dafür dankend an, bevor sie Draco folgte. Sie ging zielsicher auf die Scheune zu und wusste das sie richtig war, als sie einen zertrümmerten Stuhl sah. Draco saß an seiner Werkbank, den Kopf in die Hände gestützt. Sein Körper zitterte, während er mit dem Rücken zum Scheunentor saß.
Hermine legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter und spürte wie er sich anspannte. Es war sehr still und seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern: „Er ist tot. Er ist tot Hermine." „Ich weiß. Harry hat es mir erzählt." hauchte sie zurück und legte ihre andere Hand auf seinen Rücken. Er schüttelte den Kopf und seine Stimme hörte sich brüchig an: „Es ist meine Schuld. Es ist allein meine Schuld. Ich hätte mit ihm mitgehen sollen und..." Hermine trat zu ihn ran und zog ihn zu sich. „Nein Draco. Das hätte Blaise nicht zugelassen. Das hätte er nicht getan. Weil er wollte das du in Sicherheit bist. Weil er wollte das du Glücklich wirst." „Er war wie ein Bruder für mich. Mein einziger wahrer Freund und jetzt... er ist einfach fort. Einfach so."
Hermine merkte ihre Tränen, als auch Draco leicht schluchzte. Sie verdankten Blaise so viel. Es war nicht gerecht, dass er sterben musste. Das er mit seinem Leben dafür bezahlen musste, weil er seinen besten Freund beschützte. Dracos Hände zitterten, als er Hermine an ihrer Taille umarmte und sein Gesicht an sie presste. Hermine umfasste ihn ebenfalls. Strich ihm durchs Haar und drückte ihre Lippen auf sein Haupt. „Es wird wieder besser werden Draco. Ich verspreche es. Glaub mir, es wird alles wieder gut."
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Forced luck
FanfictionEin zusammen eingebrocktes Problem lässt Draco Malfoy handeln. Hermine muss sich mehr oder weniger ihm fügen, um eine Lösung zu finden. Ob sie will oder nicht. (DMxHG) Erveröfentlichung auf FF.de am 23.06.2012 Beendet 23.08.2012