Kapitel 17

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Hermine schreckte auf als Draco sie wachrüttelte. „Ruhig. Ich glaube wir sind da." sagte er und Hermine streckte sich. Im Auto zu schlafen tat eindeutig nicht ihrem Rücken gut. Sie sah das es bereits vier Uhr nachmittags war und das es schon wieder regnete. Seit dem sie Amerikanischen Boden unter den Füßen hatte, schüttete es ohne Unterlass. Und gerade leichter wurde es dabei nicht. Zuerst hatten sie das Problem, dass sie keinen Wagen kaufen konnten solange sie keinen Führerschein hatten, also musste eine Fahrerlaubnis her. Hermine musste leider zugeben, dass Draco es besser konnte. Hinzu kam dann die lange Strecke in den Bundesstaat Vermont und die Suche nach dieser winzigen Stadt wo Smiths alter Bekannter lebte. Es gab zahllose kleine Städte. Einige hatten eine Einwohnerzahl von gerade mal dreihundert Leuten oder weniger. Andere waren größer.

Obwohl das Wetter mies war und die Fahrt lang, gefiel Hermine dieser Bundesstaat sehr gut. Es wirkte ländlich, beinahe idyllisch. Wer würde schon auf die Idee kommen, dass sie sich hier versteckten? Niemand. Zumindest hofften sie das. Sie wollte aussteigen als Draco sie zurückhielt: „Was tust du da?" „David Carter suchen. Wir brauchen ihn. Smith hat gesagt, wir sollen uns mit ihm in Verbindung setzen." Draco atmete langsam aus und Hermine sah ihn aufheiternd an: „Es wird schon alles gut gehen. Bleib du bei Scorpius und stell nichts an." Dracos schnaubte: „Was soll ich schon im Wagen anstellen?" Hermine erwiderte nichts und schlug die Tür zu. Links und rechts von der kleinen Straße befanden sich winzige unterschiedliche Läden und sie erkannte auch ein Postamt, weshalb sie dort hinüber lief.

Eine alte, sehr rundliche Frau mit kurzen grauen Locken sah auf als Hermine eintrat. „Guten Tag." begrüßte Hermine sie und die Frau lächelte: „Guten Tag. Was kann ich für sie tun Liebes?" „Ich suche eine gewissen David Carter. Ein... Bekannter hat uns gesagt, dass er in dieser Stadt zuhause ist und ich dachte ich frag einfach mal. Vielleicht kennt ihn ja jemand." Die Frau kniff etwas die Augen zusammen: „Sie sind aus England, richtig?" Hermine sah sie verdutzt an: „Ja. Woher wissen sie das?" Die Frau grinste noch breiter „Oh David hat erzählt, dass er Besuch aus England erwartet. Er hat eigentlich schon vor einigen Tagen mit ihnen gerechnet." Hermine strich sich eine Strähne nach hinten: „Ja wir wurden etwas aufgehalten."

„Verstehe. Nun David wird entweder drüben in der Wache sitzen oder er ist momentan noch unterwegs. Immer viel beschäftig dieser Mann." erklärte die Dame und Hermine biss sich auf die Lippe und die Frau fuhr fort: „Sie können auch gerne hier warten oder sie gehen rüber zu Susen. Sie betreibt das kleine Restaurant und die Pension." Hermine überlegte und fuhr sich fahrig über die Stirn. „Ich werde wohl erst mal sehen, ob Mr. Carter da ist. Wo ist die Wache?" Die Frau deutete nach draußen. „Gleich schräg gegenüber, sie können es gar nicht verfehlen." Hermine wollte sich gerade bedanken, als die Tür aufgerissen wurde und ein großer Mann mit grauem kurzen Haar und Schnauzer hereintrat. „Schlechter Wetter Ella. Oh Guten Tag." begrüßte der Mann die beiden und Ella deutete auf den Mann. „Das ist David Carter."

Hermine atmete erleichtert aus und reichte Carter die Hand. „Hallo. Mein Name ist Hermine Gra... Black." verbesserte sie sich selbst „Dr. Smith hat gesagt wir sollen uns mit ihnen in Verbindung setzten. Sie könnten uns helfen?" David Carter schüttelte ihre Hand. „Oh ja. Ich warte auf euch schon eine ganze Weile." „Ja das hab ich gehört. Wir hatten ein paar Startschwierigkeiten." erwiderte Hermine und hätte am liebsten losgelacht, als sie merkte das ein riesen großer Teil ihrer Bürde von ihr abfiel. Sie waren in Sicherheit. Sie hatten es geschafft. Carter wank der Dame zum Abschied und hielt Hermine die Tür auf. „Ich dachte schon die Todesser haben euch doch noch bekommen." „Nein wir sind gut weggekommen." „Nigel hat sich schon Sorgen gemacht. Er hat schon beinahe jeden Tag angerufen."

Hermine wollte gerade den Mund aufmachen als Lärm an ihre Ohren drang. Carters Augen verengten sich ein wenig. „Oh nein." sagte Hermine und der Mann neben ihr schüttelte zu ihrer Verwunderung den Kopf: „Nicht schon wieder." Konnte man Draco Malfoy nicht einmal fünf Minuten alleine lassen? „Was zum Teufel tust du da?!" schimpfte Hermine und rannte auf Draco zu, der sich anscheinend mit einem jungen Mann prügelte. Zumindest wich er der Faust aus, von dem jungen schwarzhaarigen Mann. „Ich hab nicht angefangen!" „Wieso bist du nicht im Auto geblieben?" „Ich bin nicht schuld!" presste Draco hervor und wich dem jungen Mann erneut aus. „Matthew!" rief Carter und der Mann wandte sich zu ihnen. Draco und Matthew rangen nach Luft.

„Was soll das werden Matt?" fragte David und Matt fuhr sich durch seine Haare: „Er ist ein Todesser und..." „Freunde von Nigel. Deinen Eifer in allen Ehren, denkst du manchmal auch nach bevor du Leute angreifst? Du weißt doch, dass wir sie erwartet haben." „Drei Leute." erwiderte Matt und David deutete auf Hermine die leicht die Hand hob. Matt seufzte und Carter schüttelte leicht den Kopf: „Was sagen wir jetzt?" „Es tut mir leid." murmelte Matt eher beleidigt als reuevoll und Dave nickte Richtung Postamt: „Frag doch Ella ob sie für heute Hilfe braucht. Wir sehen uns dann später zuhause." Sie sahen Matt nach und David seufzte: „Tut mir leid. Mein Enkel. Ein wenig zu eifrig bei der Sache." Carter reichte Draco die Hand: „Du musst Draco sein." „Ja. Hallo und sie sind dann wohl Mr. Carter." „Korrekt. Aber jemand fehlt, oder?" Hermine und Draco wandten sich zum Wagen und Hermine stellte fest, dass Scorpius noch seelenruhig vor sich hin schlief.

Carter tat es ihnen gleich und lächelte leicht: „Ich würde sagen wir gehen rüber zu Susen. Ich hab dort ein Zimmer für euch reserviert. Wir essen erst einmal etwas und besprechen dann die Einzelheiten, in Ordnung?" Die Beiden nickten und Carter ging voraus. Hermine nahm die Maxis-Cose mit ihrem Sohn heraus und sah Draco mit ernster Miene an: „Musste das sein?" „Hey, ich hab nicht angefangen. Was sollte ich den tun? Ihm einen Fluch aufhalsen?" „Nein, reden." antwortete Hermine und Draco nickte heftig: „Natürlich reden. Erst mit seiner linken oder seinen rechten Faust?" Sie verdrehte die Augen und Draco ging neben ihr her, während sie auf das kleine Restaurant zugingen. „Reden. Wirklich Hermine. Ich hab nicht angefangen." murmelte er wütend und Hermine seufzte: „Schon gut. Lass uns einfach das alles jetzt klären und dann ausschlafen, ja?"



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Das Gespräch schien Stunden zu dauern. Carter erzählte nicht wirklich viel. Etwas über die Stadt und das es ein ruhiger Ort war. Das überwiegend Hexen und Zauberer hier wohnten aber auch Muggel die Bescheid wussten. Für Draco war das immer noch eine komische Vorstellung, aber solange sein Sohn hier in Sicherheit war, störte ihn das nicht. Carter war hier praktisch so etwas wie Auror und Polizist zugleich. Der junge Mann in Dracos Alter war sein Enkel und fing momentan eine Lehre bei dem alten Herren an, daher auch sein Tatendrang Draco zur Strecke zu bringen. Carter erklärte auch, dass Draco nichts zu befürchten bräuchte. Es wäre mehr als deutlich, dass er nicht auf der Seite des dunklen Lords stand. Hatte er doch immerhin ein Kind mit einer Muggelgeborenen und versucht die Beiden zu beschützen. Während Hermine beim Essen kein anderes Thema hatte, als die Zukunft wollte Draco einfach nur seine Ruhe.

Er war erledigt und müde, ließ es sich aber nicht nehmen am Abend Scorpius das Fläschchen zu geben. Er mochte es seinen Sohn im Arm zu halten. Dieses kleine warme Wesen, sicher in seinen Armen zu wissen beruhigte ihn. Er sah auf als er bemerkte das Hermine immer noch stumm in dem grünen Sessel saß und ihm dabei zusah, während er auf dem Bett saß. „Was?" Sie schüttelte leicht den Kopf: „Nichts." Er wandte seinen Blick wieder auf seinen Sohn: „Alles klar. Ich kenne dich jetzt gut genug, was ist schon wieder los?" „Es ist nichts. Wirklich." beteuerte sie und zog die Beine auf den Sessel. „Ist es wegen dem Zimmer?" warf er ein und sah sich um. Viel zu viel Blumentapete und Spitze für seinen Geschmack. „Ich kann gerne für dich fragen ob sie noch ein zweites frei haben."

„Also das macht mir wirklich nichts aus Draco. Ich hab jetzt die ganze Zeit auf engsten Raum mit dir verbracht, da bringt mich eine weitere Nacht in einem gemeinsamen Zimmer mit dir nicht um." erwiderte sie und stand auf um ihn Scorpius abzunehmen und ihm ein Bäuerchen zu entlocken. Draco fuhr sich müde über die Augen: „Was ist es dann? Den irgendetwas beschäftigt dich." „Macht es dir nichts aus weiter mit falschen Nachnamen rumzulaufen?" „Oh bitte." entgegnete Draco amüsiert „Ist das alles? Bei Merlin das ist doch nur Tarnung." „Hast du dir schon mal überlegt was passiert wenn Harry nicht gewinnt? Dann können wir nicht zurück und müssen hier bleiben." „Sag mir bitte nicht, du störst dich daran auf ewig Black zu heißen. So toll ist dein Nachname nun auch nicht gerade." spottete Draco und Hermines Augen verengten sich. Ihre Stimme war wohl nur leise, weil Scorpius schon fast schlief. „Du verstehst doch gar nichts."

Draco lehnte sich zurück und sah sie erwartungsvoll an, während sie aufgebracht auf und ab ging: „Du hast recht, ich verstehe nur Bahnhof. Kläre mich auf." „Ach vergiss es." presste sie zähneknirschend hervor. Sie legte ihren gemeinsamen Sohn vorsichtig ins Bettchen und summte, wie so häufig ein Schlaflied. Draco kannte es vorher nicht, konnte es aber inzwischen ebenfalls schon summen. Er seufzte und überlegte ob er es ansprechen sollte oder nicht. „Hast du die Anzeige gesehen?" Granger sah auf: „Welche Anzeige?" „Die unten auf diesem Brett aushing." „Du meinst dieses Haus, oder?" Er nickte und sie nickte ebenfalls zur Antwort: „Ja habe ich. Was ist damit?" „Nun ja wir können nicht auf ewig hier in dieser Pension bleiben."

Draco sah direkt wie es bei Granger klick machte: „Das ist nicht dein ernst." „Wieso nicht? Es ist groß genug und kostet nicht viel." „Ja und weißt du warum? Weil sehr viel an dem Haus gemacht gehört." Er zuckte lässig mit den Schultern: „Na und? Das würden wir hinkriegen." Sie lachte: „Nie und nimmer. Du hast doch gar keine Ahnung vom Renovieren." „Na wenn du dich da mal nicht täuscht." „Ach ja?" „Ja." „Ach ja?" „Ja. Ich hab auch sehr viel an dem Haus in England gemacht." Hermine schüttelte den Kopf: „Ich glaub dir kein einziges Wort." „Ich schwöre es. Ich bin ein Meister im Handwerkern. Wieso glaubst du hatte ich eine Werkbank im Keller." „Vorbesitzer." entgegnete Hermine wie aus der Kanone geschossen.

„Nein, die hab ich benutzt." „Wieso solltest du wie ein Muggel arbeiten?" „Ehrliche Antwort. Es hat mich interessiert und es hat gut getan Ärger abzubauen." sagte Draco wahrheitsgemäß und Hermine presste die Lippen zusammen. „Also?" hakte er nach und sie stöhnte leicht. „Können wir das morgen früh besprechen." „Meinetwegen." „Und ich will mir das Haus erst ansehen. Es steht immerhin schon seit fünf Jahren leer." Draco nickte bestätigend, mehr konnte er wohl kaum erwarten. Wenn es nach ihm ginge würde er es sofort kaufen. Das Angebot hörte sich gut an und es war groß genug, aber Granger musste eben nun mal überzeugt werden und das würde er auch noch fertig bringen.

Forced luckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt