Kapitel 5

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Hermine fragte sich die letzten Stunden mehrere Dinge gleichzeitig. Die erste Frage war und das interessierte Hermine wirklich sehr, wieso sich Draco Malfoy ein Reinblüter, so gut mit dem Muggelverkehr auskannte. Wie konnte ein Zauberer, der auf die Muggel herabsah, sie verspottete und beschimpfte sich so gut und unauffällig in dieser Welt bewegen? Selbst Zauberer und Hexen wie die Weasleys hatten damit Probleme unauffällig zu bleiben und das obwohl sie Muggel auf gleicher Ebene mit sich selbst ansahen. Sie konnte sich kein Reim daraus machen und er antwortete nicht auf ihre Frage, ebenso wenig auf die dutzend anderen die sie stellte.

Die zweite Frage war eine Frage die sie persönlich interessierte. Wieso beschattete Malfoy sie seit Wochen? Warum tat er das? Welchen Nutzen schloss er daraus? Und wieso hatte er erst jetzt gehandelt? Er hätte sich doch schon längst bemerkbar machen können. Sie verstand es nicht. Sie verstand IHN nicht. Und eigentlich wollte sie das auch gar nicht. Sie wollte mit ihm nichts zu tun haben. Sie waren Feinde auch wenn sie damals miteinander geschlafen hatten. Es war eine einmalige Sache und wenn es nach Hermine ging, wäre sie nie passiert. Nie. Aber es war nun mal passiert und jetzt war sie schwanger. Schwanger von ihm, von Draco Malfoy. Es hörte sich immer noch so unglaubwürdig an und Hermine wünschte sich insgeheim es wäre wirklich ein Muggel von ihrer Nachbarschaft gewesen und nicht dieser verdammte blonde Zauberer.

Sie hasste seine Idee und sie würde irgendeinen Weg finden seinen Plan zu zerstören. Malfoy als Vater oder nicht. Das war ihr Baby und sie würde es sich nicht wegnehmen lassen. Nicht solange noch ein Funke Leben in ihr war. Sie würde darum kämpfen. Schon während der Zug- und kurzen Busfahrt, hatte sie ein paarmal versucht einen Fluchtweg zu finden. Doch es war wie verhext, als wüsste er jedes Mal, dass sie vorhatte abzuhauen. Weshalb sie es nach einiger Zeit ließ, sie traute ihm durchaus zu, dass er ihr einen Dauerklebefluch anhexte. Selbst als sie einen kleinen Lebensmittelladen betraten und Malfoy zielsicher Sachen aus einem Regal zog, überlegte Hermine ob sie nicht jemanden um Hilfe bitten sollte. Sie tat es nicht. Wer wusste schon, was Malfoy dann tun würde.

Missmutig ging sie neben ihn her, während sie einen kleinen Weg entlang schritten. Sie waren in einer kleinen ländlichen Stadt angekommen, die Hermine nicht kennte und die alles andere als magisch aussah. Zumindest waren ihr keine Zauberer oder Hexen aufgefallen.

„Was machen wir hier?", fragte sie und Malfoys Stimme war gelangweilt.

„Verstecken Granger. Wie oft den noch?"

Sie schnaubte verächtlich und blieb stehen, als sie das Wasser sah.

„Wir sind an der Küste?"

„Granger komm einfach." befahl Malfoy und sie folgte ihm schnauzend.

„Weißt du, du könntest mir wenigstens sagen was du vorhast." Er rollte genervt mit den Augen.

„Das habe ich bereits erklärt. DU wirst dich hier verstecken und keinen Unsinn treiben."


Sie blieb verwundert stehen, als sie etwas abseits von der Stadt, an einem kleinen Haus anhielten. Verdutzt sah sie zu, wie Malfoy das Gartentor des kleine dunklen Zauns öffnete und Granger dann ansah.

„Kommst du? Oder muss ich dich hier reinschleifen?" Sie spielte für einige Sekunden mit dem Gedanken sich einfach umzudrehen und wegzulaufen. „Tu's nicht." sagte Malfoy gelassen und sie trat ein.

Malfoy zog einen Schlüssel aus der Tasche und sperrte die dunkle Haustür auf um sie aufzumachen und mit einer lässigen Handbewegung Hermine hineinzubitten. Sie ging an ihm vorbei, ohne ihn aus den Augen zu lassen und hatte plötzlich das Gefühl durch eine Mauer aus kaltem Wasser zu gehen. So schnell das Gefühl gekommen war, war es auch schon wieder verschwunden.


Es war ein kleines Haus und vom Flur aus zu beurteilen war es schlicht eingerichtet.

„Wem gehört es?" fragte sie und Malfoy spazierte in die Küche.

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