Kapitel 18

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Das Haus lag leicht außerhalb der Stadt. Es war eines dieser typisch amerikanischen Häuser auf dem Lande oder zumindest wie man sie sich vorstellte. Ein weißes Haus mit heller Veranda an der eine Sitzschaukel befestigt war. Zu dem Haus gehörte ein großes Grundstück. Es gab einen Obstgarten und sogar einen kleinen Stall und eine Scheune. Ja es war im Großen und Ganzen ein schöner Flecken Erde. Doch Tatsache war trotz des billigen Preises, dass eine Menge gemacht gehörte. Eine ganze Menge. Hermine hatte keine Ahnung wieso sie sich von Draco dazu überreden ließ. Das war doch verrückt. Verrückt und Dumm. Sie wussten nicht was die Zukunft brachte. Selbst wenn sie nie wieder nach England zurück konnten, wusste Hermine nicht was das für sie bedeuten würde.

Sie wagte es nicht zu fragen wie Draco sich die Zukunft vorstellte. Denn er war euphorisch bei der Arbeit. Wenn sie ehrlich war hatte sie Draco Malfoy noch nie so gut gelaunt erlebt. Es war ungewohnt aber nicht mehr wirklich überraschend. Sie hatte vieles von Draco kennengelernt, dass sie vorher nicht gewusst beziehungsweise nicht geglaubt hatte. Es war ein Wagnis, ein Experiment das irgendwo hinführte. Wo genau konnte keiner sagen. Wieso zum Teufel hatte sie hierzu zugestimmt? Die ersten Wochen hatte Hermine das Gefühl, dass gar nichts voran ging, trotz Dracos Eifer.

Jetzt langsam nahm es Gestalt an. Die meisten Böden in den Zimmern waren gemacht. In den oberen Stockwerken war bereits gestrichen und Draco hatte Dank Hilfe einiger Einwohner sogar das Dach ausbessern können. Hermine verstand zu Beginn nicht, weshalb sie nicht einfach Magie für alles benutzten bis David Carter ihr erklärte, dass Magie nachlassen konnte. Oder sich aufhob wenn der ausführende Magier starb. Also wurde das meiste ohne Magie gemacht. Hermine hatte auch versuchte einige Pinsel dazu zu bringen die Wände zu streichen und war dabei kläglich gescheitert. Es endete in einer reinen Katastrophe, viel Farbe auf den Kleidern und in den Haaren und einen lachenden Draco der sich fast eine Stunde nicht mehr eingekriegt hatte.

Inzwischen hasste sie streichen. Wenn sie fertig damit war, würde sie die nächsten zehn Jahre nie wieder einen Pinsel anrühren. Nie mehr in ihrem Leben. Sie würde sich eher die Hand abhacken als noch einmal zu streichen. Auch heute war streichen angesagt und zwar die Fenster, die Draco mit Matt zuvor ausbaute und schleifte. Dies war auch so ein seltsames Phänomen das Hermine nicht verstand. Erst schlugen sich die Beiden fast die Köpfe ein, wenige Tage nachdem sie das Haus gekauft hatten tauchte Matt hier auf und bot an Draco zu helfen. Jetzt verstanden sich die Beiden prächtig. Waren fast so etwas wie gute Freunde. Verstehe einer Männer. Sie hatte Harry und Ron schon oft nicht verstanden und würde wohl auch nicht die neue Erscheinung Draco und Matt durchblicken.

„Hey Hermine wir könnten das Haus doch gelb streichen. Wie findest du gelb?" fragte Draco indem er aus dem inneren des Wohnzimmers nach draußen rief. Sie hörte Matt lachen und Hermine biss sich auf die Zunge um ihn nicht entgegen zuschreien was sie von Gelb an dem Haus halten würde. Sie war nämlich gerade dabei die Fenster zu streichen die bereits geschliffen waren. Sie standen auf Böcken draußen vor dem Haus. „Von mir aus streichst du es gelb-schwarz gestreift." murmelte sie leise und sah zu Scorpius der lachte. Merlin er wuchs so schnell. Er strampelte jetzt schon immer eifriger mit seinen Beinchen, wank etwas wackelig mit seinen Armen und lachte wenn er Draco oder Hermine erkannte. Er krähte sogar manchmal nach ihnen, wenn er nicht die Aufmerksam bekam die er wollte. Es war unglaublich.

Auch jetzt saß er in seinem Babysitz und sah Hermine interessiert zu. Es war heute für April sehr warm und deshalb hatte Hermine ihn mit nach draußen genommen. Sie sah ihn grinsend an: „Werde ja nicht wie dein Vater." Scorpius grinste noch mehr und Hermine konnte es nicht leugnen, dass er dabei Draco sehr ähnlich sah. „Das ist mein ernst. Werde nicht so ein Idiot. Zwei von so einer Sorte ertrag ich nicht." „Versucht du Schadensbegrenzung zu machen?" fragte eine Stimme, die ihr bereits bekannt war. Kelly Stone, Matts hübsche Blonde Verlobte. „Hey Kelly." Kelly grinste breit: „Ich dachte ich komm rüber und helfe dir wieder ein wenig. Ich kann dich doch nicht mit den beiden Idioten alleine lassen."

Hermine grinste leicht und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. „Danke." Kelly packte sich einen Pinsel und strich das nächste Fenster: „Du bist bestimmt froh wenn das alles fertig ist." „Ehrlich gesagt kann ich keine Farbe mehr sehen. Nie wieder." Kelly lachte: „So ging es mir auch." Hermine runzelte die Stirn und Kelly wank leicht mit der Hand ab. „Naja als Matt und ich das Haus gestrichen haben." „Ihr wohnt zusammen in einem Haus?" fragte Hermine und Kelly nickte: „Ja. Seit letzten Frühjahr. Matt hat von seinen Vater das Grundstück am See bekommen und hat dort ein Haus gebaut." „Du meinst das rote Haus?" Kelly nickte und Hermine strich weiter. „Seit wann wohnt ihr den zusammen?" fragte plötzlich die Blondine und Hermine sah sie verwirrt an: „Was?"

„Na du und Draco?" „Ähm..." fing Hermine an und ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Was sollte sie dazu sagen? Das es zu Beginn nicht gerade freiwillig war? „Kurz nachdem ich wusste das Scorpius unterwegs ist." Kelly nickte verständlich und Hermine ärgerte sich darüber, dass hier nur Carter wusste das Draco und sie nicht zusammen waren. Carter hielt es für das Beste, noch nicht die Leute aufzuklären. „Und wann habt ihr geheiratet?" hakte Kelly nach und Hermine runzelte die Stirn: „Wie kommst du darauf das wir verheiratet sind?" „Nun ihr habt den gleichen Familiennamen." erwiderte Kelly verwundert und Hermine merkte wie ihre Wangen zu glühen anfingen. „Weißt du..."

„Wir haben den gleichen Familiennamen schon immer." riss die beiden Draco aus dem Gespräch. „Oh." sagte Kelly „Was für ein Zufall." „Ja Zufall. Aber Black ist ja kein seltener Name." erwiderte Hermine und Draco rollte leicht mit den Augen. Er nahm Scorpius hoch der sofort zu lachen begann. „Bist du fertig?" fragte Hermine und er sah sie grinsend an: „Bist du den fertig?" Ihre Augen verengten sich ein klein wenig und Draco grinste noch breiter bevor er Scorpius an sich drückte: „Ich glaube ich darf deine Mama die nächsten Tage nicht mehr ärgern." „Ja das solltest du lassen." bestätigte Hermine und Kelly kicherte: „Ihr beide seid echt so witzig."

„Tja an Draco ist seit neuestem ein Komiker verloren gegangen." erwiderte Hermine und rieb sich ihre Hände an ihrer Hose sauber. „Sei nicht zu streng zu ihm." warf Matt ein und stellte ein weiteres Fenster zu den nicht Lackierten. „Ich versteh mich zu gut mit dem Kerl." „Und das ist schon eine Seltenheit." grinste Kelly und fügt hinzu: „Matt kann keine anderen Kerle ausstehen. Er ist eher der Einzelgänger. Menschen machen ihm Angst." Matthew ging gar nicht darauf ein, sondern wandte sich an Draco. „Ich denke wir werden nächste Woche damit fertig werden. Aber am Wochenende müsst ihr zu dem Fest kommen. Das ist mein ernst."

„Welches Fest?" fragte Hermine verwirrt. Kelly fuhr sich durch die Haare: „Oh das ist so eine Art Frühlingsfest. Solche Feste gibt es andauernd." „Immer." fügte Matt hinzu. „Zu jedem dummen Anlassen." meinte Kelly und Hermine lächelte leicht. Sie fand eher die beiden witzig. Matt klopfte Draco auf die Schulter: „Überlegt es euch einfach. Ist ja noch ein wenig Zeit. Ich sehe euch morgen." Hermine sah ihn nach wie er zum Wagen ging und Kelly zwinkerte ihr aufheiternd zu. „Bis morgen." „Ja bis morgen." entgegnete Hermine. Draco schüttelte den Kopf als ihr Wagen sich entfernte: „Sie ist eine Plappertasche." „Rede nicht so von ihr. Sie ist sehr nett. Sie alle sind hier nett." „Ich behaupte ja nicht das Gegenteil. Ich sag nur das sie gerne plappert."

Hermine schüttelte den Kopf und tunkte den Pinsel erneut in Farbe um mit ihrer Arbeit fortzufahren. „Danke." Er sah sie verwirrt an. „Danke, dass du mir aus der Patsche geholfen hast." „Schon gut." „Aber ich mag es nicht, dass wir hier neue Freundschaften aufbauen und die Leute dabei anlügen." fügte Hermine hinzu. „Das muss sein Hermine. Wir wissen nicht, wie sich der Krieg in England entwickelt. Tarnung ist alles." „Ja ich weiß. Es gefällt mir trotzdem nicht." Draco seufzte und Hermine räusperte sich: „Also seit ihr weit gekommen, ja?" „Die Böden sind jetzt überall fertig." Sie schwiegen eine Weile bis er fragte: „Willst du für heute nicht Schluss machen?" „Es sind nur noch fünf Fenster zu streichen. Die mache ich auf jeden Fall fertig." „Nun gut wie du meinst. Dann mach ich aber dafür das Abendessen."



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Draco blickte bei Hermine manchmal nicht durch. Natürlich verstand er, dass sie ein ehrlicher Mensch war. Aber dämmerte es ihr nicht, wie wichtig es war das sie nicht auffielen? Sie war am Abendessen ziemlich schweigsam gewesen. In letzter Zeit war sie generell sehr einsilbig. Sie verbesserte ihn momentan auch immer seltener und sie sah ein wenig kränklich aus. Blass und unausgeschlafen. Auch Matt war es aufgefallen, er hatte sich heute nach Hermines Befinden erkundigt. Also bildete es sich Draco nicht nur ein. Etwas was er nicht wirklich verstand. Scorpius schlief so gut wie durch. Nur noch selten wachte er vor morgens auf und wenn doch, war meistens Draco an erster Stelle. So wie auch heute Nacht.

Er hang diesen Gedanken nach als er Scorpius Zimmer leise verließ und zurück in sein eigenes wollte. Er war auch schon fast bei seiner Zimmertür als er Hermine jammern hörte. Draco zögerte einen Moment, bevor er sich doch eines besseren besann und zaghaft an ihre Tür klopfte. Eine Antwort bekam Draco nicht aber er hörte sie schluchzen. Leise betrat er das Zimmer und stellte fest das Granger zusammengerollt in ihrem Bett schluchzte. Sie träumte anscheinend wieder. Er schaltete die Nachttischlampe ein und setzte sich zu ihr ans Bett. „Hey Granger." versuchte er es, doch sie wachte nicht auf.

Als er sie leicht am Arm berührte zuckte sie im Schlaf heftig zurück. Weshalb er sie fester an der Schulter packte und sie wachrüttelte. „Hermine. Hey, wach auf." Ihr Atem ging stockend als sie die Augen aufschlug und sie schien einen Moment orientierungslos zu sein. „Du hast nur geträumt." versucht Draco sie zu beruhigen und sie fuhr sich durch ihre Haare. Er strich ihr behutsam einige Strähnen hinters Ohr und wisperte: „Du hast nur schlecht geträumt." „Es war so echt." flüsterte sie zurück und er sah sie forschend an: „Was träumst du und wie lange schon?" „Seit ein paar Tagen." sagte sie schwerfällig und drehte sich auf den Rücken. „Wieso hast du nichts gesagt?" Ihr Blick war unergründlich: „Das mich deine Tante in meine Träumen quält?" Er versteifte sich: „Bellatrix?" Sie nickte: „Ja. Sie findet uns und dann... ich muss nach Scorpius sehen."

Sie wollte aufstehen, doch Draco hielt sie mit leichter Gewalt zurück: „Ihm geht es gut. Ich war gerade bei ihm. Es war nur ein Traum Hermine. Nur ein Traum." Sie legte ihre Hände auf ihr Gesicht: „Ich würde es nicht überleben, wenn ihm etwas zustoßen würde." „Ihm wird nichts passieren. Er ist in Sicherheit und du auch. Ich hab doch versprochen, dass euch nichts passieren wird. Ich schwör es Hermine." „Was wenn sie uns doch findet?" Er lächelte sie milde an: „Sie findet uns nicht. Wir sind in Sicherheit. Niemanden wird etwas geschehen. Glaub mir. Du hast nur geträumt." Sie setzte sich leicht auf. „Außerdem wird sie mich wohl eher in Frankreich vermuten, statt hier in einer Stadt im Nirgendwo mit dir und einem kleinen Baby." Hermine schmunzelte leicht: „Ja in düsteren Gassen in Frankreich wo du dein restliches Geld auf den Kopf stellst."

„Natürlich. Was sollte ich den sonst machen?" witzelte er und Hermine grinste. „Geht's dir jetzt besser?" hakte er nach und sie nickte leicht. „Du musst aufhören dir so viele Sorgen zu machen Hermine. Das tut dir nicht gut. Ich weiß, dass das schwer ist aber du musst es versuchen." Sie nickte erneut und er sah wie sie zögerlich aufsah. „Soll ich wieder hierbleiben?" „Nur wenn es dir nichts ausmacht." sagte sie und er rollte leicht mit den Augen. „Hermine, ich hab jetzt die ganze Zeit auf engsten Raum mit dir verbracht, da bringt mich eine weitere Nacht in einem gemeinsamen Zimmer mit dir nicht um" sagte er und Hermine schmunzelte über die Antwort die sie ihm vor kurzen erst gegeben hatte.

Forced luckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt