Kapitel 3

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Ich verbrachte die Zeit, bis ich Jaiden wiedersehen konnte, indem ich im Garten saß und den Duft von verschiedenen Blumen und Pflanzen inhalierte. Es hatte wirklich etwas beruhigendes an sich. Hier war ich alleine und ungestört. Für einen kurzen Moment, überlegte ich mir, in mein Zimmer zu gehen um mich umzuziehen. Aber ich entschied mich, meine Schuluniform anzubehalten. Allerdings ließ ich mich nicht davon abbringen meine Hose durch einen beigen Rock zu ersetzen. Und meine Haare band ich zu einem hohen Zopf zusammen. Da mir noch etwas Zeit blieb, bis ich in der Bibliothek sein sollte, entschied ich mich für einen Umweg. Ich ging um das Internat herum und hing meinen Gedanken nach. War ich nervös? Nein, aber ich hatte diese Vorfreude. Es fühlte sich, wie ein Kribbeln, an. Dabei kannte ich Jaiden nicht einmal. Ein knacken eines Astes ließ mich erschrocken zusammen zucken. Aber ich beruhigte mich wieder direkt. Es war ja nicht unwahrscheinlich, dass auf dem Gelände ein Reh oder ein Kaninchen umher läuft. Dennoch machte ich mich auf den direkten Weg zur Bibliothek. Aus einem unerklärlichen Grund, fühlte ich mich seltsam beobachtet. Als ich gerade die kleine Stahltür öffnete hörte ich ein räuspern hinter mir.,, Entschuldige bitte. Ich suche das Büro des Direktors und ich fürchte, dass ich wieder dran vorbei gelaufen bin. Könntest du mir behilflich sein? " Ein ungefähr 30-Jähriger, muskelbepackter, Mann starrte mich an. Ich wollte ihm gerade den Weg beschreiben, als ich stutze. Moment mal. Welcher Mensch, wollte am Nachmittag ins Büro gehen? Jeder hier wusste, dass das Büro Nachmittags bereits geschlossen hat.,, Also, um diese Uhrzeit... "setzte ich an, kam aber nicht weiter. Das letzte was ich spürte, war ein Schlag auf dem Kopf, der mich sofort ins schwarze katapultierte.

Als ich wach wurde, war um mich herum immernoch alles dunkel. Ich war mir nicht sicher, ob ich wach war oder immer noch ohne Bewusstsein war. Aber als ich gegen etwas hartes prallte, gab es mir die Bestätigung, dass ich wach war. Ich musste mich in einem riesigen Kofferraum, eines Vans befinden, denn ich nahm das Summen eines Motors wahr und prallte in regelmäßigen Abständen gegen die Innenwände eines Kofferraums. Ich stöhnte. Ich will gar nicht wissen wie viele Prellungen und blaue Flecken ich bereits hatte. Aber im Moment hatte ich ganz andere Sorgen, als mich mit blauen Flecken zu beschäftigen. Ich musste mich jetzt ganz genau konzentrieren. Als der Van langsamer fuhr, fand ich endlich wieder halt und lehnte mich mit dem Rücken an die Wand des Kofferraums. Ich kann nicht sagen, wie lange ich dort saß. Aber ich was ich wusste war, dass ich unkontrollierbar zitterte und Angst hatte. Ich muss schon zugeben, dass ich mehr als erleichtert war, als sich die Hintertür des Vans öffneten und die späte Nachmittagssonne mich blendete. Der Muskelöse Mann kam zu mir rein und richtete sich, in seiner vollen Größe vor mir auf. Er hatte ein riesiges Tattoo am Oberarm. Ich erkannte, dass es ein Hundekopf war.,, Steh auf! " knurrte er. Seine Stimme war sehr tief, was mich an die Schulglocke, des Internats erinnerte. Ach Mist! Jaiden war jetzt bestimmt in der Bibliothek und würde glauben, dass ich nicht komme. Er würde nicht wissen, wo ich bin. Ich wusste es ja selber nicht. Langsam erhob ich mich. Ich hatte das Gefühl, dass ich die Kontrolle über meinen Körper verloren hätte. Alles drehte sich, wie in einem Kettenkarussell. Ich strauchelte, aber eine kräftige Hand bot mit Halt. Ich atmete tief ein, als ich den festen Boden betrat. Wir befanden uns Mitten in einem Wald. Toll. Meine Hoffnung starb. Wie sollte mich denn hier jemand finden?,, Ich lege dir jetzt die Augenbinde um. Du solltest nicht wissen, wo sich der Eingang zum Quartier befindet " Quartier? Hulk, oder wer auch immer, holte eine schwarze Augenbinde raus und machte Anstalten sie mir umzubinden. Nichts da. Ich trat einen Schritt zurück.,, Bleib stehen und wehre dich nicht!" schnauze er mich an. Einen Schritt nach dem anderen wich ich vor ihm zurück. Plötzlich stieß ich gegen einen männlichen Oberkörper.,, Halt sie fest" flüsterte der Muskelklotz. Es bot sich nicht an, sich umzudrehen um zu sehen, wer hinter mit stand. Denn zwei Große Hände packten meine Oberarme und banden mir ein Seil um die Handgelenke. Und im nächsten Moment, hatte ich nichts als pure Dunkelheit vor Augen. Ich zappelte mit den Armen um mich zu wehren, aber die Hände, an meinem Oberarm, ließen nicht locker. Der unbekannte gab mir einen Ruck und schob mich nach vorn. Ich setzte mich in Bewegung. Wir gingen eine Weile vorwärts und Bogen ein paar Mal nach rechts und nach links ab. Ich versuchte mir zu merken, wo wir lang gingen. Das quietschen einer Tür ließ mich zusammen zucken. Auf einmal umfing mich eine eiserne Kälte und der Geruch von nassem Holz. Ich wurde zu einem Stuhl geführt, an dem meine Hände an der Lehne befestigt wurden. Meine Knöchel schmerzten, weil das Seil sehr stramm, für meine zierlichen, Hände war. Für einen Augenblick war es komplett still und ich hörte wie ich anfing hektisch zu atmen. Dann wurde mir die Augenbinde abgenommen und ich musste mich an das gelbliche Licht gewöhnen und blinzelte ein paar Mal.,, Na, Heather. Überrascht mich zu sehen? "

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