Kapitel 8

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Es war an einem verregneten Dienstagmorgen als Jaiden auf mich zugelaufen kam.,, Heather! Es ist soweit. Wir haben den perfekten Plan" Von da an ging alles sehr schnell. Wir sammelten alles zusammen, was wir brauchten. Ich zog mir einen Schwarzen Kapuzenpullover an.,, Meine Eltern und Nelio sind im Auto hinter uns. Sie haben das Werkzeug, was wir brauchen werden, dabei" erklärte Jaiden, als wir bereits im Auto saßen. Einen Tag den Unterricht zu schwänzen, würde sowieso nicht auffallen. Und das hier war eben wichtiger.,, Mit Werkzeug meinst du Waffen? " hakte ich vorsichtig nach.,, Ja",, Was sind das alles für Geländewagen, die vor uns fahren? ",, Das ist die Verstärkung" Als Jaiden das sagte, wusste ich, dass mit den Leuten nicht gut reden war und dass es eine Blutige Angelegenheit werden würde. Ich war nervös.,, Also, die Verstärkung geht zuerst rein, um die Typen am Eingang auszuschalten oder eben abzulenken. In der Zeit werden meine Eltern ins Verlies vordringen und deine Eltern nach draußen führen. Ab da kommen Nelio und ich ins Spiel. Wir sind dafür Verantwortlich, erst loszufahren, wenn alle wieder zurück sind. Und du" er sah mich an,, Du wartest hier. Egal, was passiert. Du bleibst im Auto. Und denk dran. Keine Alleingänge. " machte er mir klar. Ich nickte nur und sah den Regentropfen zu, wie sie die Fensterscheibe runter kullerten. Inständig hoffte ich, dass Jaiden wusste, was er tat. Aber als der Wagen in einer kleinen verlassenen Wohnsiedlung hielt, wusste ich, dass ich nicht einfach so im Auto sitzen bleiben würde. Nein. Das würde ich nicht.

Wir stiegen alle aus den Autos aus. Ich sah mich flüchtig um. Es sah nicht so aus, als würde hier jemand wohnen. Überall wo ich hin sah waren eingeschlagene Scheiben, Mauerreste und eingestürzte Häuser. Vermutlich würden hier nicht mal Ratten leben.,, Okay, verlieren wir keine Zeit "sagte Avery. Jeder nahm sich eine Waffe und gingen um ein paar Blocks herum.,, Heather, geh ins Auto" flüsterte Jaiden. Ich gehorchte. Nach wenigen Minuten war ich ganz alleine. Die Stille drohte mich zu ersticken. Also kurbelte ich das Fenster runter und atmete die frühe Morgenluft ein. Als ich zwischen die Blocks blickte, erkannte ich Nelio.
Er winkte mir fröhlich zu. Plötzlich sah ich wie Nelio, von irgendetwas, zu Boden gerissen wurde. Ich riss die Beifahrertür auf und stürmte zu der Stelle, wo Nelio eben noch stand. Er war weg. Ich sag zu Boden. Blut. Ich folgte der Spur, bis zu einem deutlich großen und heruntergekommenen Haus.
Das muss es sein.
Für einen Bruchteil einer Sekunde zögerte ich. Doch dann ging ich hinein. Es dauerte einen Moment, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dann lief ich einen Gang entlang und ging in den ersten und dann in den zweiten Stock. Als die Blutspur endete, stand ich vor einer offenen Tür. Ich ging hinein.
Hinter mir ging die Tür zu und der pummelige mit der Nickelbrille trat hervor und schaltete das Licht an. Auf dem Boden sitzend sah ich Nelio. Er lehnte an der Heizung. Ich rannte zu ihm und er stöhnte auf. Er hatte eine große Wunde am rechten Oberschenkel.
,,Endlich sind wir mal unter uns, Heather." Ich hörte das Laden einer Pistole.,, Schön. Was wollen Sie denn?" fragte ich an ihn gewandt.,,Das kann dir dein Freund besser beantworten. Wie hieß er doch gleich? Jaiden?"
,,Nun denn. Ich will ihm das nehmen, was mir genommen wurde" redete er weiter.,, Und was wäre das? "gab ich zurück. Er kam auf mich zu. Ich stand auf und drückte mich an die Wand.,, Das was ihm am wichtigsten ist" raunte er mir zu.
,,Dann lassen sie ihn gehen. Er hat damit doch nichts zu tun."Ich deutete auf Nelio, der langsam wegdämmerte.,, LA Rocca" flüsterte dieser.,, Wir werden niemanden Schaden zufügen. Ihr wisst das" Nelio klang müde und geschwächt.,, Das habt ihr aber bereits getan"zischte LA Rocca. Er nahm seine Hand und legte sie an meinem Hals und übte Druck darauf aus.Ich atmete scharf die Luft ein.,, Jetzt bin ich dran" Er drückte noch mehr zu,bis ich anfing Sterne zu sehen. Ich versuchte mich zu wehren, aber mein Gegner stemmte sich mit seinem Gewicht gegen mich. Ich röchelte. Plötzlich erklang ein Ohrenbetäubener Knall. Das was ich dann sah, werde ich wohl nicht so bald vergessen. LA Rocca lag in seiner eigenen Blutlarche am Boden. Aber da er versuchte sich zu bewegen, schätzte ich dass der Schuss ihn nur gestreift hatte.Als ich mich zu Nelio drehte, hatte er eine Waffe in seiner Hand. Er lächelte und und brachte ein,, Gern geschehen" zwischen den Lippen hervor. Ich nutze den Moment, lief zu ihm und half ihm sich hinzustellen. Er stöhnte vor Schmerzen auf. Ich legte seinen Arm auf meine Schulter und hielt ihn an der Hüfte fest, so dass er sich bei mir abstützen konnte.
Wir humpelten den Weg zurück, den ich gekommen war. Es war schwer, zwischen den beängten Gängen, das Gleichgewicht zu behalten.
Im Erdgeschoss sakten Nelio die Beine weg.,,Heather, du musst mich zurück lassen und Hilfe holen"er atmete schwer.,, Denk nicht mal dran"gab ich zurück und zerrte ihn wieder hoch. Als wir endlich im Freien waren, hörte ich wie drinnen mehrere Schüsse fielen. Ich kniff die Augen zusammen, um mich daran zu hindern reinzulaufen. Alles wird gut.,, Heather! "rief Avery und lief auf mich zu. Hätte sie mir Nelio nicht abgenommen, hätte ich ihn fallen lassen. Wir liefen ins Auto, wo ich, auf der Rückbank, damit beschäftigt war Nelio wach zu halten. Ich hatte absolut nicht gemerkt, wie Matthew sich hinters Steuer gesetzt hatte und den Motor startete.,, Was tun sie denn da?! Jaiden ist noch nicht zurück!" sagte ich mit erhobener Stimme.
,,Doch, er ist, mit deinen Eltern, im Wagen hinter uns" Mein Blick fiel auf seine Hände. Sie waren in Blut getränkt und sie zitterten unkontrollierbar.,, Wer wurde noch verletzt? "raunte ich ihm zu. Seine Hände umklammerten das Lenkrad, bis seine Knöchel weiß wurden.,, Jetzt sag schon!"
,, Jaiden" flüsterte Matthew und starrte auf die leer befahrene Straße.,, Wir müssen sie beide ins Krankenhaus bringen "
,, Ich bin auf dem Weg" Inzwischen war Nelio ohne Bewusstsein. Diese Familie hatte ihr Leben riskiert, um meine zu retten. Ich stand definitiv in ihrer Schuld. Und ich wollte Antworten haben. Und diese würde ich auch bekommen. Egal wie. Irgendwie würde ich sie schon bekommen. Aber nicht jetzt. Dass kann warten. Alles zu seiner Zeit.

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