Kapitel 5

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Am nächsten Morgen wachte ich, in meiner Schuluniform, auf. Im ersten Moment dachte ich, ich wäre noch in diesem furchtbaren Keller. Als ich mich im Bett aufsetzte, sah ich wie Page nach wie vor tief und fest schlief. Ihre Orangen Haare lagen um sie herum, auf dem Kopfkissen, verteilt. Ich sah auf die Uhr, die über der Tür hing. 05.42 Uhr. Ich stöhnte auf und schleppte mich ins Badezimmer. Als ich nach, einer heißen Dusche, vor dem Spiegel stand, sah ich, dass ich überall blaue Flecken hatte. Widerwillig zog ich eine Jeans und eine rosa Bluse aus dem Schrank. Meine Haare ließ ich so wie sie waren und verzichtete auf Make-up. Um exakt 06.30 Uhr verließ ich den Raum und steuerte den Weg, zur Cafeteria an, um mir einen Kaffee zu holen. Denn anders würde ich den Tag wohl nicht überstehen.

Ich holte mir meinen Kaffee und setzte mich in den Garten, auch wenn es regnete. Die Rosen boten mir Schutz. Ich konnte mich seid gestern nicht richtig entspannen. Meine Augen hielt ich geschlossen, auch als ich merkte, wie sich mir jemand näherte. Ich öffnete die Augen. Jaiden.,, Hey, Heather ",, Hey",, Alles okay bei dir? "fragte er besorgt.,, Ich denke schon.Außer dass ich gestern entführt wurde und ich nicht weiß wer das war und woher sie meinen Vater und Page kennen"sagte ich ironisch.
,, Ich verspreche dir, dass ich es herausfinden finden werde" versuchte Jaiden mir Mut zu machen.,, Aber solange musst du mir einen Gefallen tun,
Heather ",, Und welchen?" Jaiden schwieg.,, Jetzt sag schon"drängte ich ihn.,, Komm mit mir "sagte er wie aus der Pistole geschossen.Ich starrte ihn an. Ich hatte ja mit allem gerechnet, aber nicht damit. Ich stockte.,, Ich soll mit dir gehen?" fragte ich verblüfft.,, Ja",, Nenne mir einen guten Grund, wieso ich mit dir gehen sollte. Und wo, um alles in der Welt, willst du mit mir hingehen?" Ich fing an schneller und hektischer zu atmen.,, Wenn du mit mir kommst, kann ich dich an einem sicheren Ort bringen. Jedenfalls solange bis wir wissen wer das war und was sie wollen. Ich könnte sicher gehen, dass dir das nicht nochmal passiert" Was denkt er, wer er ist? Er kennt mich nicht und will wissen, was das beste für mich. Das gefällt mir gar nicht. Ich kann es gar nicht leiden, wenn man mir sagt, was ich zu tun und zu lassen habe.,, Ein Blitz schlägt nicht zweimal am selben Ort ein. Von daher denke ich nicht, dass mir etwas passieren wird. Ich traue dir nicht." Er schwieg. Sein Blick schweife ab. Hatte ich mich zu direkt ausgedrückt?" Ich werde mit niemandem mit gehen, den ich nicht kenne. Außerdem kann ich dass meinen Eltern nicht an... "versuchte ich es nochmal, brach aber mitten im Satz ab.Ich legte den Kopf schief und meine Augen wurden größer. Ich musste einen desorientierten Eindruck machen, denn Jaiden berührte meine Schulter und fragte,, Alles okay? Du siehst aus als hättest du ein Geist gesehen" Ich war so naiv. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen vor den Augen.,, Meine Eltern. Ich... Ich... Ich muss los! Ich muss Page noch die... die Hausaufgaben geben"log ich, packte meinen Rucksack und rannte los. Meine Gedanken überschlugen sich. Mein Atem ging hektisch. Panik überkam mich. Meine Eltern. *Deine Große Klappe scheinst du von deinem Dad zu haben, hm?* hörte ich die Stimme vom Entführer ihn mir wiederhallen. Sie würden MIR nichts mehr tun. Aber meinen Eltern. Meine Beine trugen mich so schnell, wie noch nie. Kurz dachte ich, ich würde über meine eigenen Füße fallen. Ich sprintete zum Bus und stieg ein. Ich werde zu ihnen fahren. Nachhause. Ich werde nur nachsehen, ob es ihnen gut geht. Ich würde zwar Ärger bekommen, da ich das Gelände vom Internat, ohne Erlaubnis verlassen habe, aber dass war es wert. Ungeduldig zog die Landschaft von Cambridge an mir vorbei. Ich zog mein Handy raus und schrieb Page eine SMS : Mir geht's gut,bin was erledigen gegangen. Bis später. Kuss. Jetzt hieß es nur noch abwarten.

Ich fühlte mich wie in einem schwarz-weiß Film, der in Zeitlupe abgespielt wird. Der Bus fuhr so langsam. So würde es ewig dauern bis ich da bin. Ich rollte mit den Augen. Aber als der Bus, nach Stunden, hielt, stürmte ich aus dem Bus und lief ein paar Straßen weiter,bis ich es sah. Unser Haus. Mein Herz machte einen Sprung. Ob es aus Angst oder Erleichterung war, wusste ich nicht. Ich holte den Ersatzschlüssel, aus dem Blumentopf,stürmte ins Haus und warf meine Schultasche in die Ecke.,, Mom? "rief ich.,, Dad?!" Panik drohte mich zu ersticken. Ich gab nicht auf. Also durchsuchte ich das ganze Haus. Keine Spur. Vor meiner Zimmer Tür blieb ich aprubt stehen. Die Tür war angelehnt, also öffnete ich sie und warf einen Blick hinein. Es war alles noch genauso, wie an dem Tag, als ich es verließ. Mein Bett stand an der oberen Wand in der Mitte. Der weiße Kleiderschrank rechts daneben. In der Mitte, der langen Wand waren Balkontüren eingebaut. Und links davon der Schreibtisch. Es war so warm eingerichtet. Es fehlte mir. Hier habe ich damals Rund um die Uhr verbracht. Ich sah auf den Marmor weißen Teppich. Nein.
Das war nicht mehr mein Zuhause. Mit einem seufzen schloss ich die Tür wieder. Alles war so fremd. Es roch anders. So als wäre lange niemand mehr hier gewesen.,, Mom? Daaaad? " versuchte ich es noch einmal. Vergebens. Erneute Panik überkam mich. Kalt kroch sie mir in die Glieder. Alles fing an sich zu drehen. Schnell hielt ich mich an der Küchentheke fest. Nun realisierte ich es. Sie waren weg. Sie. Waren. Weg.

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