A Letter for Christmas

Epilog

2 Jahre später

„Hey, Schatz. Auf der Arbeit hat es leider länger gedauert. Wartest du schon lange?" Liam gibt mir einen Kuss und setzt sich dann auf den freien Stuhl mir gegenüber. Wir haben uns in einem kleinen Café verabredet. Der zweite Advent steht kurz bevor und überall um uns herum ist es schon weihnachtlich dekoriert. Mittlerweile liebe ich diese Zeit wieder, wie es früher getan habe.

„Nein, alles gut. Ich bin auch gerade erst gekommen", antworte ich.
„Und?", fragt Liam und sieht mich erwartungsvoll an.
„Es ist fertig", grinse ich und kann meinem Freund ansehen, dass er vor Neugierde fast platzt.
„Jetzt komm schon. Spann mich nicht so auf die Folter", fordert er mich auf.
„Na gut", erwidere ich und greife in meine Tasche.

Ein gebundenes Buch kommt zum Vorschein, dass ich vor auf unseren Tisch lege.
„Das ist wirklich gut geworden." Liam nimmt das Buch und schaut es sich genau an.
„Ich bin so stolz auf dich, mein Schatz." Er beugt sich über den Tisch zu mir und küsst mich. Noch immer spüre ich dieses Kribbeln in meinem Bauch wie damals vor zwei Jahren bei unserem ersten Kuss.

„Ja, ich bin auch unglaublich glücklich darüber. Mit dem Buch „Intrigen und Liebe" gebe ich den Menschen die Chance die Wahrheit über Joshua zu erfahren und zu erkennen. Und zusätzlich bekommen sie eine tolle Weihnachtsliebesgeschichte", meine ich mit einem Strahlen in den Augen.

„Was alles mit einem Brief anfangen kann..." Liam grinst verschwörerisch ehe er einen Umschlag aus seiner Innentasche der Jacke befördert.
„Doch erst an Weihnachten", sage ich und sehe ihn böse an.
„Ach, komm schon. So lange möchte ich nicht warten", erwidert er und schiebt mir den Umschlag über den Tisch entgegen.

Da Liams und meine Geschichte mit einem Brief angefangen hat, haben wir angefangen eine Tradition einzuführen: Jedes Jahr zu Weihnachten schreiben wir uns gegenseitig einen Brief, in dem wir dem anderen alles Mögliche erzählen. Wie wir uns das Jahr über gefühlt haben, was toll war, was nicht so. Es ist unsere besondere Art der Wertschätzung und ein ganz persönliches Geschenk. Ich hatte ja gedacht, dass mein Brief vor zwei Jahren meiner letzter an ihn sein würde, aber da habe ich mich getäuscht.
Dieses Jahr kommt noch hinzu, dass mein Buch „Intrigen und Liebe" endlich fertig verlegt ist und schon in zwei Wochen in den Läden zu finden ist. Es ist meine Geschichte. Joshuas Verrat und Betrug werden darin genauso behandelt wie die Liebesgeschichte von Liam und mir zur Weihnachtszeit. Aus rechtlichen Gründen konnte ich Joshuas richtigen Namen genauso wenig wie den Buchtitel nennen, aber ich habe gewisse Parallelen und Hintergrundwissen eingebaut, was einigen merkwürdig vorkommen dürfte. Ich weiß nicht, ob ich dadurch Gerechtigkeit bekommen werde, aber wenigstens kann ich damit etwas gegen das Unrecht tun. Das gibt mir ein so viel besseres Gefühl als ich es zuvor hatte.

Ich widme mich wieder dem Hier und Jetzt und nehme den Brief entgegen.
„Na gut, aber ich öffne ihn erst an Weihnachten", meine ich.
„Lizzy, bitte. Ich möchte schon jetzt deine Reaktion darauf sehen. Bitte." Er setzt seinen Hundeblick auf und ich gebe schließlich auf.
„Okay, okay. Du hast gewonnen."

Vorsichtig öffne ich den Umschlag und ziehe den Brief heraus.
Als ich das Papier auseinander falte, fällt mir sofort auf, dass dort nur wenige Worte stehen. Ich lese sie und brauche einen Moment, um sie zu begreifen.

Willst du mich heiraten?

Mir bleibt der Mund offen stehen und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Dann bemerke ich Liam, der mit einem Mal vor mir kniet und einen Ring in seinen Händen hält.

„Lizzy, willst du mich heiraten?", wiederholt er die Frage.

Freudentränen schießen mir in die Augen und ich nicke heftig mit dem Kopf.
„Ja, ja. Natürlich will ich", antworte ich strahlend.

Liam steckt mir den Ring auf den Finger, steht dann auf und zieht mich an sich heran. Er küsst mich leidenschaftlich und hält mich dann in seinen starken Armen fest.
„Du machst mich damit zum glücklichsten Menschen", flüstert er und ich kann sein Lächeln in diesen Worten hören.

Ich schmiege mich noch mehr an ihn und lasse den Tränen freien Lauf. Aber dieses Mal vor Freude.