Gereizte Stimmung

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Die Blicke sind halb skeptisch und halb respektvoll mit einem Fünkchen Angst, denn wann sieht man die gesamte Truppe des Hauptstützpunktes live, in Farbe und vor sich? Das sind zumindest die Eindrücke der deutschen Kollegen, als sie mit ein paar Umwegen zum Sitz der Hellsingaußenstelle gelangt sind und nun dort drin auf jemanden warten. Alucard und Seras haben keine Ahnung wer das sein könnte, immerhin kennen sie nicht einmal einen Namen. Doch als die Tür aufgeht, kommt ihnen eine Person entgegen die viel zu gut gelaunt ist. „Kleische, so elegant wie eh und je." Diese schmunzelt und nickt Nisha zu. „Nisha, so respektvoll wie sonst auch und diesmal sogar mit noch mehr Begleitung!" Sie hält der Blutmagierin die Hand hin, die sie nimmt und schüttelt. „Ich dachte mir dass es mit Hans und mir langsam langweilig wird, außerdem haben wir ein paar Infos was das alles angeht." Kleische lacht kurz und winkt ab. „Langweilig? Ich möchte nur daran erinnern dass man gewisse Situationen nicht in einem Raum voller Personen ausleben sollte." Während Nisha peinlich berührt die Lippen aufeinanderpresst, sieht Alucard ganz genau wie rot ihr Gesicht und sogar ihre Ohrenspitzen werden. Wie gern würde er wissen von was gesprochen wird! Aber er kann kein Deutsch und Hans ist mit den Gedanken gerade komplett auf einem anderen Stern gewesen, ihn anzuzapfen bringt nichts. Kurz räuspert sie sich. „Und Sie wissen ganz genau dass das nicht so war wie Sie es aufgenommen haben. Ich kann doch auch nichts dafür dass ich mein Handy am Boden laden musste und dann ein Vogel gegen das Fenster geknallt ist! Aber Themenwechsel!" Nisha atmet noch einmal durch und versucht sich einfach nur abzulenken, peinlich dass es immer noch präsent ist! Und das obwohl sie sich nur vor einem Vogel erschreckt hatte, das kann man keinem erzählen. „Ah, stimmt, die Ghule. Ich habe schon gehört dass sie zerfallen sind, ihr seid wahre Lebensretter!" Einwandfreies Englisch von Kleische. „Mein Name ist Kleische, belassen wir es dabei. Frau oder Mann... das wird zu kompliziert." Hoffentlich hält er die Klappe was das andere angeht, ansonsten ist Nisha geliefert. Ihr Blick geht zu Hans, doch der ist die Ruhe selbst, wirkt sogar ein klein wenig abwesend. Sie stößt ihm leicht den Ellbogen in die Rippen, was ihn sofort zu ihr hinunterblicken lässt. Kurz sieht sie zu Kleische, dann wieder zu ihm. Er sollte aufpassen! Alucard mustert die Person vor ihm, verzieht leicht das Gesicht. „Mensch ist und bleibt Mensch." Ein leicht amüsiertes Schnauben. „Schön dass es ein mehrfacher Serienmörder selbst hinbekommt diesen Fakt zu verstehen und so manche Vollidioten nicht einmal ansatzweise versuchen zu akzeptieren." Nein, auf diese Diskussion hat er keine Lust. Stattdessen holt er eine der Münzen raus und hält sie hoch. „Das hier, Kleische, ist das Merkmal auf das wir ab jetzt aufpassen müssen. Diese Münze haben wir bei allen gefunden und das ist der Grund wieso die Vampire am Tag rumlaufen konnten." Irritiert runzelt sie die Stirn und betrachtet die Münze, findet aber nichts Besonderes. Sie sieht alt aus, das wars. Alucard schnipst sie hoch in die Luft, fängt sie auf und präsentiert die Rückseite, wobei bei Kleische die Augen groß werden. „Schwarze Magie..." Der Urvampir schließt die Hand um die Münze und steckt sie wieder weg. „Irgendjemand, und leider wissen wir noch nicht wer, verteilt diese Dinger großzügig an Arschgeigen wie diese Sandra die dachte, dass sie Millenium nacheifern könnte wenn sie Deutschland einnimmt. Wenn man die Münze sieht, gibt umgehend der Lady bescheid, verstanden?" Kleische nickt und sieht nachdenklich aus der Fensterfront nach draußen. „So eine Organisation kann gefährlich werden, aber was ist ihr wahres Ziel? Könnte es nur eine Ablenkung sein? Dass ihr euch alle auf andere Dinge konzentrieren müsst? Oder war das nur der Testlauf für etwas großes." Seras sieht unsicher zu ihrem Meister, die Optionen die Kleische ihnen offenlegt klingen alle mehr als nur furchteinflößend, denn es muss etwas noch viel Größeres geben als das was sie bis jetzt erlebt haben. Etwas viel Größeres. „Dann werden wir sehen was es ist, denn der Testlauf an sich hat funktioniert.", erwidert Alucard und erwidert den Blick seiner Schülerin und ‚Erstgeborenem'. Stell dich auf einiges ein, Seras. Diese schluckt und nickt, bevor sie zu Kleische sieht und dann zu Nisha und Hans. Doch beide wirken nicht sonderlich beunruhigt, was sie aber ein wenig nervöser macht. Wieso sind sie so ruhig? Wissen sie mehr? Verstecken sie etwas? Ein klein wenig umhüllt sie der Mantel der Paranoia, mal sehen wann der sie wieder loslässt. Die Draculina kaut sich auf der Unterlippe herum, wie das wohl nun weitergehen wird?

Lost EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt