Hans sieht zu der schlafenden Nisha, ehe sein Blick zu dem Setzling geht. Bis jetzt ist nichts passiert, aber woher wissen sie ob die Wurzeln sich endlich mit dem Knotenpunkt verbunden haben? Die roten Augen ruhen noch ein wenig müde auf dem Ding welches sie schützen sollen, bevor er sich erhebt und durch den Tunnel nach draußen geht um sich zu erleichtern. Es war ein Segen dass Moria sich um Decken und Lebensmittel gekümmert hat, selbst der deutsche Instantkaffee schmeckt gar nicht mal so schlecht! Trotzdem würde er gern wissen wie lange sie hier noch auszuharren haben. Diesen Tag plus zwei? Eine Woche plus die zwei Tage? Moria hat ihm ein wenig erklären können um was es sich handelt, aber so ins Detail gegangen ist sie nie. Er gibt der Lady per Whatsapp einen Statusreport der Sache und genießt die Sonne die zwischen den grünen Blättern des Waldes auf ihn herunterscheint. Kleine Tierchen springen in den Ästen herum oder tollen auf dem Waldboden, die Vögel zwitschern ihre Lieder und er fühlt sich verdammt friedlich. Wie es wohl den anderen geht? Er würde sie gern fragen, aber irgendwie hat er das Gefühl dass Seras im Moment auch nicht erreichbar ist und von Alucard darf er sich nur irgendetwas dummes anhören was Pilze oder so angeht. Der Werwolf streckt sich ein paar Mal und gähnt, bevor er sich aber nur zum Höhleneingang setzt und seinen Blick über die kleine Landschaft schweifen lässt. Schade dass es nicht überall so friedlich ist. Wenn sich das alles erledigt hat, dann muss er mit Nisha wieder zurück in das Anwesen, in ihre Zimmer, den Befehlen der Lady gehorchen, jederzeit abrufbereit sein... Es erinnert ihn fast ein wenig an den täglichen Ablauf bei Millenium, nur dass es da um einiges brutaler und auch intelligenzbeschränkter zuging. Ein paar Minuten lang lässt er es zu dass er über nichts nachdenkt, in seinem Hirn herrscht kein einziger Gedanke und die roten Augen starren ins Leere. Komplette Entspannung breitet sich aus, es gibt keinen Grund nervös oder sonst dergleichen zu sein. Irgendwann sieht er auf seine rechte Hand hinunter, legt den Kopf leicht schief. Die leichten Schwielen sind erkennbar, die Zeichen der harten Arbeit nach einigen Jahrzehnten und auch Jahrhunderten. Auf der einen Seite können diese Hände als tödliche Waffen fungieren, sie haben mehr Blut gesehen als so manch anderer in der gesamten Lebensspanne! Andererseits aber können sie sanft über die Haut streichen und eine andere Hand halten ohne dass er sie verletzt. Noch einmal sieht er auf und schnaubt, ehe er aufsteht und wieder in die Höhle zurückkehrt. Die Tierchen hier haben eindeutig mehr Angst vor ihm als vor sonst irgendetwas und verstecken sich sofort wenn er in ihrer Nähe ist. Zurück in der Höhle angekommen sieht er zu Nisha, die auf einer der Decken liegt, über sich selbst noch eine Decke und ihr Kopf ruht auf seinem Mantel den er als Kopfkissen angeboten hat. Ihr Atem geht ruhig und vor allem regelmäßig, das hatte er bei Alucard nicht als sie sich das Hotelzimmer teilen mussten. Stumm holt sich der Werwolf etwas zu futtern und macht die Plastikverpackung so leise auf wie es geht um sie nicht durch das Rascheln zu stören. Dann geht sein Blick zu dem Setzling, wie lange es wohl noch dauern wird bis dieses Land vorbei ist? Wo bringt Moria sie dann als nächstes hin, immerhin ist sie die einzige die die Standpunkte zu kennen scheint. Ein Flattern lässt ihn an die Decke blicken, doch es ist nur eines der Wesen welches die Stalaktiten neugierig betrachtet und um es herumflattert. Eigentlich wirklich süß das kleine Ding. Ein anderes Geräusch lässt ihn zum Tunneleingang sehen und er kneift leicht die Augen zusammen. Den Riegel isst er auf und geht zum Tunnel, was war das? Hans versucht das Geräusch noch einmal zu hören, aber er hört etwas anderes. Langsam geht er voran, blickt erst vorsichtig um jede Biegung bevor er sich aufmacht um bei der nächsten zu warten. Abrupt bleibt er stehen, die Eichhörnchen keckern nicht so aufgeregt wenn es um Nüsse oder Revierstreitigkeiten geht. Er ist noch nicht ganz draußen, dennoch hört er auch Vögel die von ihren Ästen wegflattern als würden sie fliehen. Die roten Augen gehen um die nächste Biegung, diese erblicken einige Menschen mit gewissen Ausrüstungen auf den Eingang zukommen. Er könnte Nisha wecken, oder er könnte das alles alleine regeln und sie ausruhen lassen! So wie sich das gestern alles angehört hatte, nachdem sie es gezwungenermaßen erklärt hat, hat sie sich die Ruhe redlich verdient. Oder besser gesagt der Körper, denn an sich hatte Moria alles übernommen. Dennoch entscheidet sich Hans dazu sie schlafen zu lassen, damit wird er schon allein klarkommen.
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Lost Enemy
Hayran KurguDas erste was die braunhaarige Frau mitbekommt als sie aufwacht ist der Fakt, dass es hell ist und sie angekettet auf einem Bett liegt - nach Sexabenteuer sieht das aber nicht aus. Nur nach und nach bekommt sie überhaupt mit dass sie Nisha heißen so...