Ezra und Morpheus

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Die Minuten vergehen in denen wirklich Ruhe herrscht, bis Moria ein paar Mal schnipst. „Kleine Idee, die wollte ich eigentlich schon durchziehen nachdem ich aus Deutschland wieder gekommen bin." Sie sieht zu den drei anwesenden, Hans hat sich glücklicherweise wieder aus dem Staub gemacht. „Wer hat Lust auf ein wenig... Vergangenheit und verstaubtes Wissen? Aufgrund der Situation und meiner aktuellen Lage wird es das einzige Mal sein dass ich euch alle drei einlade diese Hütte zu betreten, ihr solltet also annehmen." Seras ist sofort dabei, nickt ziemlich schnell vor sich hin. Alucard sieht zur Lady, die sich aber auch nonverbal einverstanden erklärt und Moria klatscht in die Hände. „Dann aufstehen, Leute! Muss noch jemand aufs Klo? Die nächsten Stunden wird das nämlich nichts mehr und da gibt es kein Klo. Oder... nur die Natur drumherum." Sie stehen gemeinsam auf und räumen auf Befehl der Lady erst einmal alles auf, Alucard ist extrem vorsichtig was seine neue Tasse angeht. Erst dann lässt Moria das Portal erscheinen und deutet darauf. Seras geht als erstes um alles zu sichern falls etwas sein sollte, Alucard geht als nächstes, Integra als drittes und Moria folgt als letztes, schließt das Portal auch und atmet die staubige und modrige Luft tief ein. „Nichts geht über das Zuhause.", murmelt sie und windet sich an den dreien vor sich vorbei um zu einem der Schreibtische zu gehen. Noch ist alles im Halbdunkel, erleuchtet nur durch die Abendsonne die durch ein paar Fenster am Dach hineinscheint. Moria geht an eine der Wände und legt ihre Hand in eine passende handförmige Vertiefung, ehe sie einen kleinen Schmerz spürt. Ein leises Lachen ihrerseits ist zu hören. „Hehe, tut immer noch so weh wie damals." Sie nimmt die Hand wieder weg und nur ein paar Sekunden später flammen im gesamten Raum Laternen auf und erhellen die Umgebung. Integra kann sich nun selbst endlich umsehen und weiß nicht was sie davon halten soll. Es ist an sich ein riesiges Haus, ja. Aber es gibt nichts außer Bücherregale die bis kurz unter die Deckenfenster reichen und vollgestopft mit irgendwelchen Büchern sind. Fingerdick liegt die Staubschicht auf allem herum und nur durch kleinere Bewegungen wirbelt man den Staub auf der sich glitzernd im Licht der Laternen widerspiegelt. Einige Holztische stehen ebenfalls herum, auf ihnen ausgerollt sind einige Papiere und auch sind einige noch zusammengerollt und durch Bänder oder Siegel verschlossen. „Ugh, dass das aber auch immer so schnell verstauben muss." Moria schüttelt den Kopf und aktiviert mit ihrem Blut etwas in dem sie einen Teil des Armreifs verflüssigt, es in eine kleine Mondsichel formt und es in die passende Vertiefung einsinken lässt. Im nächsten Moment geht eine Klappe nach unten und es flitzt nur etwas herum was den Staub aufwirbeln lässt. Die Lady hebt sich hustend den Unterarm vor die Nase um vielleicht zu verhindern dass sie zu viel davon einatmen muss, während Alucard und Seras versuchen auszumachen was da eigentlich gerade herumflitzt wie eine Maus auf Crack! Doch bevor sich das aufgewirbelte Glitzern wieder legt ist es verschwunden und sie staunen nicht schlecht. Die Staubschichten sind weg, alles sieht aus als hätte man es erst vor ein paar Minuten zurückgelassen. Moria summt leise vor sich hin und geht zu einem der Regale sucht etwas und zieht ein Buch nach dem anderen hervor um es sich anzusehen und kurz durchzublättern. Seras sieht unsicher zu ihrem Meister, der aber selbst von diesem Ort überrascht ist. Er gehört Moria und trotzdem herrscht hier Frieden und Ordnung, das hat er nicht wirklich erwartet. „Ezra? Mach bitte ein Feuer." Ein vogelähnlicher Schrei ist zu hören und aus einer der hinteren Ecken, die man noch nicht begutachtet hat, fliegt ein glühender Vogel durch den Raum, kreischt noch einmal und landet auf der Schulter der braunhaarigen. Moria streicht dem Vogel über das Gefieder und lächelt leicht, sie hat ihn schon lange nicht mehr gesehen. „Ich hab dich auch vermisst, kleiner Rabauke. Aber kannst du bitte in den Ofen?" Ein leises Gurren ist zu hören, ehe Ezra sich flatternd in die Luft begibt, eine kleine Runde mit skeptischen Blick um die drei Besucher fliegt und es sich dann im Ofen selbst gemütlich macht um das uralte Holz mit seinem Gefieder anzufachen. „Du- Du hast einen Phönix? Ich dachte die wären ausgestorben!" Moria sieht zu Alucard und nickt leicht. „Fast. Ezra ist einer der letzten die noch existieren. Ich war nicht mehr hier seit... seit dem großen Kampf zwischen uns. Ich bin froh dass es ihm gut geht, aber alle Tiere die ich hier habe sind darauf trainiert auch in der Wildnis zu jagen. Hier haben sie nur ein sicheres Zuhause und dafür revanchieren sie sich mit gewissen Diensten. Ezra macht Feuer, Morpheus hilft mir wegen dem Staub..."

Lost EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt