Mitten in der Nacht, sie mussten länger warten da es sonst zu auffällig geworden wäre, öffnet Hans das Fenster und gemeinsam springen sie auf die Plattform die Nisha erscheinen lässt, bevor sie über der Stadt schweben und sich aus dieser entfernen um zu ländlicheren Gegenden zu kommen. Lange gleiten sie durch die kalte Nachtluft, diesmal hat Nisha sogar eine lange Hose und eine Jacke an um nicht den Kältetod zu sterben. So lange, bis Hans nach unten deutet, auf einen Bach hinunter. Ohne zu hinterfragen lässt sie das alles nach unten sinken, in die tiefste Dunkelheit für sie. Es ist Nacht, der Mond erhellt hier überhaupt nichts, sie kann nur Umrisse erkennen. Vorsichtig landet sie und lässt das Blut wieder in den Armreif zurückkehren, bevor sie die Stirn runzelt. Es fühlt sich komisch an. Sie hat das Gefühl Magie zu spüren, aber es ist nicht ihre! Hans nimmt ihre Hand und führt sie den Fluss entlang, seine Augen erkennen jeden einzelnen Stein der hier herumliegt. Es ist nicht seine Heimat, die ist oben im Norden, in der Nähe eines Ortes welcher sich heute ‚Neuss' nennt. Aber er war oft genug hier unten um zu wissen wonach er suchen muss und dieses prickelnde Gefühl auf seiner Haut ist unverwechselbar. An sich folgt er weder Nase, Ohren noch Augen, er folgt seinem Gespür. Nishas Hand ist kalt, weswegen er sie ein wenig mehr mit seinen Fingern umfasst um sie eventuell ein wenig aufzuwärmen. Grillen zirpen vor sich hin, verstummen nur wenn sie ihnen zu nahe kommen. Ein Waldkauzpärchen unterhält sich, erkennbar an den verschiedenen Rufen. Es ist friedlich, nichts würde darauf hindeuten dass man hier versucht hatte alles mit Ghulen auszulöschen. Das Wasser plätschert ruhig den Bach und dessen Verlauf entlang, kein Wind stört die Nachtruhe in dem die Blätter rascheln würden, ein paar Insekten summen vor sich hin... Im nächsten Moment fühlt es sich an als würde man durch einen dieser Perlenvorhänge gehen und abrupt bleibt Nisha stehen, sieht sich in der Dunkelheit um und weiß nicht was genau das war. Sind sie in Gefahr? „Alles gut.", gibt Hans von sich und sieht dabei zu wie sie sich mit der freien Hand immer wieder über die Augen streicht als könnte sie nicht glauben was passiert. Die Umrisse werden für sie klarer, sie fängt an Details an Baumrinden zu sehen, die Blätter hoch oben und kleinere Tierchen wie Eichhörnchen, die durch die Äste und Zweige hüpfen. Sie sieht. „Hans...?" Hat sie jetzt einen Schlaganfall? Träumt sie? Der Werwolf räuspert sich, jetzt wird es wieder Zeit fürs reden, aber für sie macht er das schon. „Magie, das kann dir Moria bestätigen, verläuft oftmals unterirdisch und ist überall auf der Welt zu finden. Manchmal kreuzen sich ein paar dieser Linien und manchmal gibt es sogar einen großen Knotenpunkt wie hier." Er zieht sie leicht mit sich, wobei sie nicht weiß was sie davon halten soll. Hans führt sie tief in den Wald hinein und schlussendlich in eine Höhle, beziehungsweise vor diese. „Die glüht bläulich von innen, vergiss es. Ich geh da nicht rein. Nope. Niemals." Der weißhaarige zieht eine Augenbraue hoch, sieht wieder in die Höhle, dann zu ihr zurück. Wenn sie nicht will... dann muss er eben nachhelfen! „Hey! Lass mich runter!" Unbeeindruckt von ihrem Gezeter und der Wehr hebt er sie einfach hoch, schmeißt sie sich über die Schulter und geht rein. Schnell gibt Nisha auf, das bringt bei dem eh nichts. Also hängt sie dort herum und sieht nach unten. Dann auf die Seite, dann wieder nach unten. Ihre Mundwinkel gehen hoch. „Vergiss es.", brummt Hans und sie versucht sich ein wenig aufzurichten. „Huh? Was meinst du?" Leicht dreht er den Kopf. „Du weißt genau was ich meine." Ihr hämisches Gekicher lässt ihn eine Augenbraue hochziehen, sie kann es gern probieren. Stumm lässt sie sich hängen und seufzt, ist nicht gerade angenehm so herumzuhängen. Wieder geht ihr Blick nach unten und sie presst grinsend die Lippen aufeinander. Das Klatschen hallt sogar in der Höhle wieder und Hans bleibt abrupt stehen, starrt gerade aus, dreht dann leicht seinen Kopf und blinzelt ein paar Mal. Sie hat es trotz der Warnung gemacht. „Uh, der hat gezogen!" Lachend schüttelt Nisha ihre Hände, denn die Handinnenflächen britzeln ein wenig. Mit einem Mal spürt sie wie eine Hand ihre Beine loslässt und das Lachen verstummt abrupt, die Augen werden groß. „Hans... nein. Dir tut das nicht so weh wie mir!" Ein zweites Klatschen ist zu hören, gefolgt von einem leisen Winseln, bevor Nisha runtergelassen wird. „Fuck...", wimmert sie und reibt sich ihren Hintern, bevor sie zu ihm hochsieht. „Das war die Rache dafür dass du mich hochgehoben und hier reingeschleppt hast, ich kann die nächsten Tage nicht mehr sitzen." Hans schnaubt amüsiert. „Konnte Moria auch nicht." Nishas Mund geht auf. „Warte... ihr zwei habt- Oh mein Gott..." Mit großen Augen sieht sie auf die Seite, er war der Grund wieso Moria zwei Tage lang- Ach du scheiße! „Nein, du Vollidiot! Ich kann dir die Details dazu erzählen, aber es war nicht Hans. Sein Name war Tristan und er war Spanier.", Morias Stimme wird anzüglich. „Und was für einer." Als Nisha wieder hervorkommt ist sie still, presst die Lippen aufeinander und dreht sich nur um. „Wo wolltest du hin, Hans?"
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Lost Enemy
FanfictionDas erste was die braunhaarige Frau mitbekommt als sie aufwacht ist der Fakt, dass es hell ist und sie angekettet auf einem Bett liegt - nach Sexabenteuer sieht das aber nicht aus. Nur nach und nach bekommt sie überhaupt mit dass sie Nisha heißen so...