7. Kapitel

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Joe by MusicalGirl200

Ich saß in einem Café in der Stadt Angel Lake und gönnte mir dort ein Frühstück. Von dort waren es nur noch dreißig Minuten mit dem Auto nach Broken Hills und ich musste sagen, dass mir Angel Lake wirklich gefiel. Hier gab es einen wunderschönen großen See und viel Natur. Der riesige Wald, den es hier gab, war die Verbindung zu der Nachbarstadt Broken Hills.

Ein paar Tage nach der Geburt meines Neffen hatte ich beschlossen mit dem Auto etwas durch England zu reisen. Ich wollte in Bewegung bleiben, denn jedes Mal, wenn ich an irgendeinem Ort zur Ruhe kam, holte mich dieser fürchterliche Schmerz ein. Auch wenn seit Akiras Tod schon Monate vergangen waren, war ich immer noch dabei es zu verarbeiten.

Noch nie hatte ich solch tiefe Gefühle verspürt wie mit ihr und gerade wo wir glücklich gewesen waren, wurde sie mir genommen. Das war nicht fair gewesen. Wir hatten doch noch so viel vor gehabt. Ich hatte sie über alles geliebt, meine wunderschöne und tapfere Akira. Meine Seelenverwandte. Ich wusste nicht, ob ich für jemanden jemals wieder so empfinden konnte.

Doch jetzt musste ich mich um Sam, Lexi und Nate kümmern. Ich hatte versprochen sie regelmäßig zu besuchen und daran hielt ich mich. Also trank ich meinen Kaffee aus und stieg ins Auto, um zum Schloss nach Broken Hills zu fahren. Ich freute mich wirklich sehr sie wieder zu sehen.

Kaum war ich durch die Eingangshalle gegangen, kam mir auch schon Lucas entgegen und lächelte mir zu. Er machte seine Sache als Anführer all dieser Wesen wirklich gut. „Hey Joe, schön das du wieder da bist. Falls du Sam, Lexi und den kleinen Nate suchst, sie sind in ihrem Zimmer. Sie würden sich wirklich freuen, wenn du fest hier bleiben würdest.

Wir müssen, dass du immer noch mit deinem Verlust kämpfst, aber da würde es dir gut tun, Menschen um dich herum zu haben, die dich lieben. Aber das ist ganz alleine deine Entscheidung und ich will mich da auch gar nicht einmischen. Du bist hier auf jeden Fall immer herzlich willkommen und hast hier immer ein Zimmer frei", sagte Lucas zu mir.

Das war wirklich nett von ihm und ich wollte mir sein Angebot durch den Kopf gehen lassen. Ich würde eigentlich schon gerne hier bleiben und meinen Neffen aufwachsen sehen. Vielleicht war es wirklich an der Zeit aufzuhören davon zu laufen und zu versuchen weiter zu leben. Immerhin brachte das Akira auch nicht zurück.

„Danke Lucas", bedankte ich mich bei ihm und er nickte. Er schien allerdings noch etwas loswerden zu wollen. „Ich wollte dich aber eigentlich noch was anderes fragen und es ist gut, dass ich dich dafür antreffe. In inzwischen schon fünf Tage ist ja mein Junggesellenabschied und ich würde mich sehr freuen, wenn du auch kommst", lud mich dann Lucas tatsächlich zu seinem Junggesellenabschied ein.

Das war wirklich nett von ihm und ich lächelte ihn an. Lucas und Serafina hatten Sam, Lexi, mich und nun auch Nate von Anfang an herzlich hier aufgenommen. Wie sollte ich da nein sagen? Endlich fanden Lexi und Sam hier Freunde und eine Familie. Wieso sollte ich das nicht auch können?

Ich nickte. „Ja klar, komm ich. Danke für die Einladung. Ich schau dann mal nach meinem Neffen", sagte ich und verabschiedet mich, um die Treppen nach oben zu Sams und Lexis Zimmer zu laufen. Ich klopfte an der Tür und trat dann grinsend ein. „Hallo ihr drei", begrüßte ich sie und Lexi wirkte völlig aus dem Häuschen.

"Joe!", rief Lexi glücklich, als sie sah, wie ich in ihr Zimmer kam und sprang sofort auf, um mich ganz fest zu umarmen. Sam räusperte sich daraufhin und wir lösten uns wieder voneinander. Lexi war wirklich allerliebst.

"Langsam glaube ich Joe ist dein Bruder, nicht meiner, jedes Mal wenn er kommt freust du dich als hättest du ihn zehn Jahre lang nicht gesehen", machte sich Sam etwas lustig und begrüßte mich dann auch noch selbst. Ich war eben zu einem sehr guten Freund für Lexi geworden und wir waren eine Familie. Ich wusste auch, dass sie mir immer noch dafür dankte, dass ich ihr als Baby praktisch das Leben gerettet hatte.

Ich lachte leicht und sah in Nates Bettchen, wo er friedlich schlief. Er war so ein süßer Junge und ich wollte ihn unbedingt groß werden sehen. „Wie lange hast du diesmal vor zu bleiben Bruder?", fragte mich dann Sam und legte seinen Arm um seine Ehefrau.

Ich lächelte die beiden an, da ich darüber gerade meine Entscheidung getroffen hatte. „Ich habe beschlossen endgültig zu bleiben. Ich möchte meinen Neffen aufwachsen sehen und bei meiner Familie sein", sagte ich. Sam und Lexi freute das wahnsinnig und als erstes umarmte mich überraschenderweise mein Bruder erneut.

„Das finde ich klasse. Nate braucht seinen Onkel und ich brauche meinen Bruder", entgegnete Sam erfreut. Auch Lexi war erneut völlig aus dem Häuschen. Ich würde mich hier schon gut einleben. Alle waren hier sehr nett und es gab hier auch noch Ruby. Sie gehörte ebenfalls zur Green Familie und bei ihrer Magie brauchte sie Sams und meine Hilfe.

"Das finde ich sehr schön. Jetzt können wir endlich eine richtige Familie sein", seufzte Lexi zufrieden. Ja, leider war aber immer noch Thomas da draußen, der Sam nach wie vor tot sehen wollte. Fast hätte er es sogar geschafft, aber nur fast. Aber hier in Broken Hills hatten wir genügend Leute um uns, die uns helfen würden gegen jede Art von Bedrohung.

Es macht mich wirklich glücklich zu sehen, dass sich die beiden so sehr darüber freuten, dass ich hierbleiben wollte. Ich konnte nicht länger davon laufen, was passiert war. Ich konnte nur versuchen nach vorne zu sehen und das konnte ich nur zusammen mit meiner Familie.

Dann hörten wir ein kleines Schmatzen. Nate war wach geworfen. Vorsichtig hob Sam ihn aus deinem Bettchen und kam zu uns. Ich strahlte meinen Neffen an und gab ihm liebevoll einen Kuss auf seinen kleinen Kopf. Mein Bruder und Lexi hatten so ein schönes Kind.

„Ihr macht euch wirklich gut als Eltern. Euer Sohn ist perfekt", schmeichelte ich ihnen und sie freuten sich sehr über meine Worte. Dann nahm ich meinen Neffen auf den Arm und konnte meinen Blick gar nicht mehr von ihm lösen. Endlich fühlte ich mich angekommen.

Cursed Beings -  Threatened love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt