Cursed Beings - Threatened love

20. Kapitel

Ruby by LuanaWhite

Wir alle hofften dass Sam Erfolg hatte bei dem Ritual und dass wir Liam zurück bekommen würden. In der Zwischenzeit war ich mit Lexi und dem kleinen Nate auf ihr Zimmer gegangen wo wir auf Sam warten wollten.

Ich nahm den kleinen Nate in meine Arme, welcher friedlich schlief. Vorsichtig streichelte ich ihm über seinen kleinen Kopf. Er war wirklich ein hübsches und süßes Baby. Doch ich beneidete den jüngsten Green auch ein wenig. Er würde von klein auf lernen mit seiner Macht zurecht zu kommen, was ich wegen des Fluchs verpasst hatte.

"Euer Sohn ist wirklich süß, Lexi." machte ich der Schneeleopardin ein Kompliment welche sich lächelnd bedankte und ihr Baby voller Stolz ansah.

"Wollen du und Noah auch mal Kinder bekommen?" fragte sie mich anschließend worüber ich nachdenken musste. Ja, ich würde gerne mit Noah Kinder bekommen, aber wenn unser Kind eine Hexe oder ein Hexer werden würde, würde es wie ich sein? Würde es auch von dem Fluch getroffen werden oder hätte es wie Nate von Anfang an seine Green-Magie? Doch ich kam nicht dazu zu antworten als Sam in das Zimmer kam. Sofort standen wir auf und sahen den Vampirhexer erwartungsvoll an, da wir wissen wollten wie es mit Liam ausgegangen war.

"Liam geht es wieder gut. Dom und Kat kümmern sich um ihn." sagte Sam ganz erstaunt nachdem er mich neben Lexi mit seinem Sohn erblickte.  Nate öffnete seine kleine Augen und sah zu seinen Vater.

Er nahm seinen Sohn in seine Arme und Lexi fiel daraufhin eine Brandwunde auf. Auch mir fiel sie sofort auf und ich fragte ihn gleich ob ich ihm nicht eine Heilpaste machen sollte, aber er verneinte und meinte dass es nicht lange dauern würde bis die Wunde verschwunden wäre. Dabei merkte ich auch dass mich Sam kaum ansah. Ich wollte doch nicht mit ihm streiten oder dergleichen. Mir tat mein Verhalten so leid.

Ich war froh, dass Liam wieder von der Macht dieser feindlichen Hexen befreit wurde, aber jetzt hieß es erstmal Schadensbegrenzung zu betreiben.
"Sam, es tut mir leid wie ich mich im Kerker unten verhalten habe. Wirklich. Ich würde dir aber auch gerne erklären warum ich das alles gesagt habe. Vielleicht kannst du mich ja dann auch besser verstehen." begann ich meine Entschuldigung, wobei Lexi etwas verwirrt zwischen uns beiden hin und her sah. Anscheinend wusste sie gar nichts von unserer Auseinandersetzung.

Sam seufzte etwas. Vermutlich wollte er jetzt nach dem Ritual nur etwas ruhige Zeit mit seiner Familie genießen, aber mir war es wichtig dass wir das zwischen uns klärten, sonst hätte ich einfach keine ruhige Minute mehr.
"Ich habe es nur gut gemeint. Allerdings solltest du dich lieber bei jemand anderen entschuldigen, als wie bei mir." antwortete er mir sanft und wiegte sein Baby in seinen Armen.

"Ich weiß, und das werde ich auch. Es ist nur so dass..." begann ich doch da stand Lexi auf und ging zu ihren Ehemann.

"Ich lasse euch kurz allein und hol mir was zu essen." meinte sie und küsste Sam kurz auf die Wange welcher nickte und dann ging sie auch schon aus dem Zimmer. Es war wirklich nett von ihr dass sie uns das unter vier Augen klären ließ.

"Sam, ich also... Weißt du mein ganzes Leben lang gab es nur meine Tante und mich. Als sich bei mir meine ersten Anzeichen von Magie gezeigt hatten, hatte mein Dad das Weite gesucht und Tante Aria hat mich aufgezogen. Meine Mutter war bei meiner Geburt gestorben.

Ich hatte mich immer von allen zurück gezogen und habe begonnen Esoterik zu studieren. Das einzige was ich immer wollte war eine ausgezeichnete Hexe zu werden. Doch dann war Noah in mein Leben getreten. Durch ihm habe ich ein völlig neues Leben kennengelernt, ein Leben wo ich gebraucht wurde, Freunde gefunden hatte. Dazu kam plötzlich diese Macht. Ich wusste, obwohl meine Tante stets anderes behauptet hat, dass diese Macht zu mir gehört und mir gefiel es die Hexe zu sein auf die alle hier bauten. Und ich habe wirklich vieles geschafft.

Doch jetzt... Jetzt habe ich irgendwie das Gefühl wieder unbedeutend zu werden. Niemand braucht mehr meine Hilfe. Ich werde wieder zu der kleinen, unsicheren Ruby. Eine Hexe die von nichts eine Ahnung hat. Bitte verstehe mich nicht falsch, ich bin so froh dass Joe und du hier seit. Ihr seit meine Familie und ich habe euch inzwischen wirklich sehr lieb, Sam. Aber vielleicht könntet ihr mich mehr mit einbeziehen, damit ich das Gefühl wieder habe helfen zu können. Und wenn es bloß Nachforschungen in den Büchern sind.

Ich will verstehen wie die Magie, die Flüche und Rituale funktionieren. Ich will nicht nur meine Magie kontrollieren, sondern ich will auch von euch lernen. Wieder das Gefühl haben, dazu zu gehören, verstehst du?" erklärte ich Sam ruhig. Ich hoffte er verstand mich jetzt besser. Ich wollte doch nur Teil der Familie sein und nicht ständig das Gefühl haben nichts mehr schaffen zu können. Tante Aria hatte mir immer die Liebe einer Mutter gegeben, aber sie konnte mich nicht zu der Hexe machen die ich sein sollte. Ich hoffte wenigstens, Sam und Joe würden mir eine Chance geben und dass ich ihnen eines Tages ebenbürtig sein konnte. Sah Sam überhaupt, dass ich zu ihm aufsah?

Erneut seufzte Sam aus und setzte sich mit mir und Nate in seinen Armen auf die Bettkante.
"Ruby, du wurdest hier nie nicht gebraucht. Du bist ein wichtiger Teil dieser Familie und von all deinen Freunden. Du wirst niemals unsichtbar sein. Alle lieben dich doch hier.

Und was andere betrifft. Du weißt genau, dass ich dir gerne bei deiner Magie helfe. Aber seit Nate auf der Welt ist, hast du dich immer mehr von mir zurückgezogen, was ich schade fand. Ich hätte doch immer Zeit für dich, Kleines. Und bitte versteh mich jetzt auch nicht falsch, aber ich habe wegen deiner Macht auch etwas Angst um dich.

Ich möchte nicht, dass deine Macht dich beherrscht. Du musst sie beherrschen. Viele Hexen haben schon ihrer Macht nachgegeben und sind immer hungriger nach Macht geworden. Damit will ich nicht sagen, dass dir das passiert. Du hast ein gutes Herz Ruby und ich weiß, dass dir das niemals passieren wird. Ich will einfach nur, dass du das weißt. Ich weiß, dass du mächtig bist, aber überschätze dich niemals.

Und auch wenn Nate jetzt auf der Welt ist, habe ich immer Zeit für dich, um dir mit der Magie zu helfen und dir was zu erklären. Und du kannst auch jederzeit zu Joe gehen. Aber denke bitte niemals mehr, dass du nicht mehr gebraucht wirst, ok? Das wirst du immer." erklärte Sam mir und nahm meine Hand und drückte sie.

Sam's Worte rührten mich zu Tränen. Ich nickte und begann ihn vorsichtig zu umarmen, natürlich passte ich dabei auch auf den kleinen Nate auf. Dieses Gespräch mit Sam hatte ich wirklich gebraucht und dadurch ging es mir auch wieder etwas besser. Wir unterhielten uns noch eine Weile ehe ich mich wieder von ihm und seinem kleinen Sohn verabschiedete und mich auf die Suche nach Liam, Kat und Dom machte.