Bitter Planned Love

Teil 21: Wütend

Mit diesen Worten lasse ich sie stehen, drücke mich an ihnen vorbei und stapfe ebenfalls über sie enttäuscht die Treppen hinauf zu meinem Zimmer. Mit einem lauten Knall schmettere ich die Türe zu und werfe mich auf mein Bett.

Keine fünf Minuten später klopft es an meiner Tür und Abraham streckt seinen Kopf herein.

"Raus!" brülle ich ihn sofort an, worauf er erschreckt zusammen zuckt und Gott sei Dank gleich wieder verschwindet.

Auch wenn er meine Reaktion nicht verdient hat, möchte ich im Moment nicht von noch jemandem enttäuscht angesehen werden. Genug hässliche Gefühle, die ich für heute ertragen kann und Lilly's Geheimnis soll auch wirklich erstmal ein Geheimnis bleiben. Ich könnte nicht dafür garantieren dicht zu halten, sollte Abraham mich jetzt mit seinen großen Kleinerbruderaugen anschauen. Vor allem nicht in dem Wissen, dass er Vater wird...

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Korben

In aller Früh erscheine ich Monatmorgen wie gewohnt bei den Benks. Doch seltsamerweise ist heute eine gestresste Stimmung in Gange, die ich so nicht ganz zuordnen kann. Ich eile in das Büro in dem Markus bereits am Tisch sitzt und in seinen Computerbildschirm starrt.

"Was ist los?" falle ich gleich mit der Tür ins Haus, worauf er mich angespannt ansieht.

"Luzi's Datingpläne sind vorerst abgesagt."

"Was? Wieso?" frage ich ungläubig.

Markus wischt sich einmal übermüdet übers Gesicht und antwortet mir dann.

"Sie ist schwanger und solange wir nicht wissen von wem und wie sie damit umgehen wird, sind ihre Dates ausgesetzt."

Mir fällt die Kinnlade herunter.

"Sie ist was?"

"Schwanger", wiederholt er irritiert und lacht als er meinen Gesichtsausdruck sieht.

"Schau nicht so schockiert, sonst könnte man glatt meinen, dass du der Vater des Kindes bist."

Er schüttelt mit dem Kopf und sieht belustigt wieder auf seinen Bildschirm.
Wenn er nur wüsste wie sehr er damit ins Schwarze getroffen hat...
Ich hoffe, dass das alles nur ein schlechter Scherz ist.
Aber was wenn nicht?
Mir wird übel.
Scheiße!
Ich hätte darauf bestehen sollen, dass wir trotz ihrer hormonellen Verhütung noch zusätzlich ein Kondom verwenden.

"Weißt du etwas darüber? Oder eventuell mit wem Luzi Sex gehabt haben könnte?" fragt Markus unerwartet und ich fühle mich eiskalt erwischt.

Ahnt er etwa etwas?

"Immerhin hast du ihre Dates beaufsichtigt und solltest am ehesten etwas darüber wissen", fügt er klärend hinzu und ich schüttle erleichtert mit dem Kopf.

"Schade. Es wäre auch zu schön gewesen", seufzt er darauf und erhebt sich von seinem Platz.

"Nun gut. Lass uns zum Üblichen über gehen. Es gibt viel zu tun."

Er legt mir eine Hand auf die Schulter und führt mich aus dem Büro hinaus. Ich versuche dabei nicht zu angespannt zu wirken.

"In einer halben Stunde müssen mein Vater und ich los zu einem Meeting. Mach hierfür bitte meinen Wagen bereit. Wenn möglich vorher bitte noch einmal von innen auf Hochglanz polieren."

"Wird erledigt", antworte ich ihm so konzentriert ich kann, da alles in mir schreit sofort nach oben zu rennen und Luzi zu fragen, ob das wirklich wahr ist.

Ob es wirklich wahr ist, dass sie mein Kind in sich trägt...
Oder käme tatsächlich noch jemand anderes in Frage?

Als Markus sich von mir abwendet um zu seinem Vater zu gehen, laufe ich drei Schritte Richtung Garage, mache dann auf dem Absatz kehrt und düse so schnell ich kann die Treppe nach oben. Ich muss sofort mit Luzi darüber sprechen, ehe sich ein rießen Loch in meinen Magen frisst. Hoffentlich ist sie überhaupt zu Hause.