Teil 37: Bei Dark

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"Ka-kannst du mich abholen?" stottere ich und nenne ihm meinen genauen Standort.

"Klar, ich bin gleich bei dir", sagt er in einem Tonfall, der mich ein bisschen beruhigt und legt mit einem lauten Klicken auf.

****

"Hey, ich habe dir ein Badewasser eingelassen", probiert Dark zu mir druchzudringen.

Bis er bei mir war, war ich so schwach, dass ich nicht ein Wort über die Lippen bekommen habe. Trotzdem hat er mich behutsam in sein Auto getragen und zu sich nach Hause gebracht. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich nicht einmal richtig mitbekommen habe, dass er mich in sein Bett gelegt hat.

"Du liegst jetzt schon eine Stunde hier. Nimm bitte das heiße Bad, dann wird es dir bestimmt etwas besser gehen und du kannst mir erzählen was eigentlich mit dir los ist."

Ich nicke um ihn zufrieden zu stellen und erhebe mich sofort. Dann sehe ich wie er auf die Tür links von mir zeigt. Ich nehme die zugewiesene Klinge in die Hand und finde endlich meine Stimme wieder.

"Er hat mich mein Leben lang angelogen, denn..."

Ich schlucke laut.

"Denn er hat mich schon immer geliebt."

"Ouh, das ist hart", höre ich ihn verstehend sagen, obwohl ich nicht einmal einen Namen genannt habe.

"Sogar mehr als hart", entgegne ich ihm und verschwinde dann im Bad.

Das heiße Wasser tut tatsächlich so gut, wie Dark es mir angepriesen hat und damit ich mich auch wirklich wohl fühle, hat er extra viel Badezusatz mit Schaum hinein getan. Verspielt puste ich gegen den Schaum, damit er wild im Raum herum tanzt und beäuge dabei das Badezimmer. Es ist das erste Mal, dass ich bei Dark zu Hause bin und durch meinen Schockzustand, konnte ich bisher noch gar nicht viel davon wahr nehmen. Schlichte weiße Möbel sind stilvoll aneinander gereiht, während das große Badezimmer nichts prunkvolles enthält, außer die große Badewanne in der Mitte des Raumes. Ohne Probleme würden hier zwei Personen hinein passen und die Armaturen sind schwungvoll vergoldet.

Vorsichtig klopft es an der Tür.

"Darf ich rein kommen?" höre ich Dark's Stimme gedämpft und ich bejae seine Frage sofort.

"Ich wollte nur sicher gehen, ob du auch wirklich nicht vor hast, dich hier drin zu ertränken."

Er tritt in das Badezimmer und lehnt sich direkt an die Wand neben der Wanne.
Seine Besorgnis lässt meine Mundwinkel ein klein wenig in die Höhe schnalzen.

"Magst du nicht mit ins Wasser rein kommen? Dann könntest du noch sicherer sein, dass mir nichts passiert."

Ein breites Grinsen huscht ihm über die Lippen, doch dann schüttelt er mit dem Kopf.

"Nein, lieber nicht, denn sonst könnte ich nicht dafür garantieren die Finger von dir zu lassen."

Ich verdrehe meine Augen.
Wieso muss er ausgerechnet jetzt so vernünftig sein?
Ein paar körperliche Berührungen oder sogar Sex wären Momentan bestimmt das Beste um mich von allem abzulenken...

"Luzi, was genau ist passiert?" hakt er noch einmal nach und ein Blick zu ihm verrät mir, dass er es nicht noch länger aushalten kann einen stummen Stein direkt vor sich sitzen zu haben.

Ich nehme alle Kraft zusammen, die ich noch habe und berichte ihm von dem Vorfall.

Betroffen fährt er sich durch die Haare.

"Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich bei dir besorgt sein muss, dass du Suizid begehen könntest, aber jetzt habe ich tatsächlich viel mehr Angst um den armen Kerl."

Bitter Planned LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt