Teil 22: Erwischt

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"Du hast also nicht die leiseste Ahnung und somit auch keinen Grund so rasch in ihrem Zimmer zu verschwinden, nicht wahr?" erklingt Markus tiefe Stimme, während eine seiner Augenbrauen missbilligend in die Höhe schnalzt.

Ich schlucke schwer und versuche gleich mich zu rechtfertigen.

"Jetzt habe ich jedenfalls einen Verdacht, aber wenn deine Schwester es dir nicht erzählen möchte, dann wird sie ihre Gründe dafür haben."

Ich hoffe, dass ich Markus damit abwimmeln kann, jedoch sehe ich wie sein Hals unverzüglich krebsrot wird. Bedrohlich kommt er auf mich zu.

"Glaub ja nicht, dass ich nicht bemerkt haben sollte, dass ihr miteinander vögelt und komm mir jetzt bloß nicht mit so etwas Dämlichem wie: Es ist nicht so wie du denkst."

"Es ist aber wirklich nicht so wie du denkst", rutscht es mir schneller über die Lippen, als ich darüber nachdenken kann und ernte dafür ein wütendes Schnauben von ihm.

Hastig wendet er sich von mir ab und eilt schnellen Schrittes zurück zu seinem Büro. Ich sprinte so schnell ich kann hinterher, da ich Angst habe, dass er in seiner Wut etwas unkluges tun wird, dass Luzi und mir schaden könnte.

"Wie lange weißt du es schon?" möchte ich mit schlechtem Gewissen wissen, als ich ihn eingeholt habe und hoffe gleichzeitig, dass er es bisher für sich behalten hat.

"Lange genug um eins und eins zusammenzählen zu können. Ich hatte nur gehofft, dass ich mich irre und ihr nicht zu dumm seid um ausreichend zu verhüten."

Seine Worte klingen dabei zutiefst enttäuscht.
Schockiert starre ich ihn an.
Zu dumm um ausreichend zu verhüten.
-
Und auf einmal verstehe ich genaustens wie Luzi sich gestern gefühlt haben muss, als ihr das unterstellt wurde. Ich balle meine Fäuste und würde ihm zu gerne ins Gesicht schleudern, dass nicht seine Schwester, sondern sein Bruder wohl zu dumm dazu war. Alles in mir zieht sich erbost zusammen, doch ich beiße mir auf die Zunge und versuche meine Wut so weit es geht herunter zu schlucken.

"Du solltest über deine Schwester und mich nicht so reden", zische ich und spüre wie mein Kiefer gefährlich knackt.

"Ach ja?" keift Markus und bleibt abrupt stehen.

Wütend funkelt er mich an.

"Und du solltest froh sein, dass ich mein Wissen nicht gleich an meine Eltern oder deine Eltern weiter gegeben habe."

Er ballt ebenfalls kurz seine Fäuste und kommt mir bedrohlich Nahe. Seine Augen durchbohren mich gefährlich, als in mir eine Frage aufkeimt.

"Wieso hast du es ihnen bisher nicht gesagt?"

Sofort wird sein Blick wieder etwas sanfter und er geht einen Schritt zurück.

"Weil ich weiß wie viel dir Luzi bedeutet."

Ich schüttle verächtlich mit dem Kopf.

"Du weißt, dass ich mit ihr abgeschlossen habe."

"Wirklich?" wirft er mir lachend entgegen.

"Dann ist mit ihr zu schlafen bestimmt ein unglaublich kluger Plan von dir."

"Es war nicht mein Plan", füge ich mit klopfendem Herzen hinzu und spüre wie mir gekonnt alles zu entgleiten droht, dass ich mir in den letzten Wochen erfolgreich versucht habe einzureden.

"Dann hör endlich auf dich selbst zu belügen, steh zu deinen Gefühlen und dem wie es jetzt ist!"

Er schreit mich so würdelos an, dass mir der Kragen nun endgültig platzt.

Bitter Planned LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt