Bitter Planned Love

Teil 25: Dankbar

Dann gießt er langsam ein und streckt Korben eines der Gläser entgegen.

"Danke", fügt er hinzu, worauf Korben ihn verwundert ansieht

"Danke, dass ihr das für uns auf euch genommen habt", erklärt er schnell und schenkt uns ein liebevolles Lächeln.

"Ihr hättet das nicht tun müssen."

"Doch, mussten wir. Mum und Dads Reaktion war einfach unter der Gürtellinie und das solltet ihr beide niemals abbekommen...das habt ihr definitiv nicht verdient", füge ich hinzu und schlucke schwer.

"Du aber auch nicht", entgegnet Abraham und sieht mich mitleidig an.

"Unabhängig von allen Dingen, die bisher auf dein Konto gingen, bist du kein schlechter Mensch, Luzi und wie Dad dich angesehen hat...ich kann es verstehen, wenn du nie wieder nach Hause zurück willst."

Er trinkt mit leeren Augen einen großen Schluck aus seinem Glas und starrt an die Wand.

"Und ihr beide seid jetzt ein Paar?" fragt er, während er seine Augen wieder auf uns richtet.

Korben und ich tauschen kurz einen verunsicherten Blick aus, bevor ich ehrlich antworte. Mein Bruder hat definitiv die Wahrheit verdient.

"Nein", seufze ich.

"Es ist eine Freundschaftplussache, die wir eigentlich gar nicht an die große Glocke hängen wollten."

"Damit ist es aber jetzt leider zu spät", seufzt Korben und lässt sich in das Sofakissen direkt hinter ihm fallen.

"Und wenn du mich dafür immer noch schlagen willst, dann nur zu. An deiner Stelle hätte ich mir schon längst ein blaues Auge verpasst."

Abraham lächelt amüsiert, schüttelt dann aber mit dem Kopf.

"Nein, denn ich bin euch wirklich dankbar, dass ihr eure heimliche Sache lieber auffliegen lasst, anstatt Lilly und mich Dad und Mum zum Fraß vorzuwerfen. Nicht auszudenken wie Markus erst reagieren wird, wenn er es erfährt...Also nochmal: Danke euch."

Ebenfalls dankbar sehe ich ihn an.

"Trotz allem herzlichen Glückwunsch, Bruder. Du wirst bald Vater", füge ich in seine Richtung gewant hinzu und sehe in seinen Augen wie er sich erst noch an diesen Gedanken gewöhnen muss.

"Danke...", seufzt er und trinkt sein Glas aus.

"Eigentlich sollte sich das Ganze doch total toll anfühlen. Ich liebe Lilly über alles und unser Kind werde ich wahrscheinlich noch viel mehr lieben, aber im Moment könnte ich mich einfach nur übergeben."

Erneut greift er zur Flasche und schenkt sich noch einmal nach.
Besorgt sehe ich zu Korben, der genauso besorgt zurück schaut. Dann erhebe ich mich von meinem Platz und quetsche mich, so gut es geht, neben Abraham in den Sessel um ihn ganz fest zu drücken.

"Alles wird gut, Bruderherz und wenn du willst, dann behalten wir es so lange wie es geht vor Mum und Dad geheim."

"Danke dir", seufzt er mit einem Haufen depressiver Emotionen in mein Ohr und drückt mich dann so fest er kann an sich.

****

Der Arzt fährt Lilly mit dem Ultraschallgerät über den Bauch und lässt uns beide auf den neben ihm stehenden Bildschirm schauen.

"Schauen sie, da ist es."

Ein heller Fleck an dem man ein Köpfchen erahnen kann, kommt zum Vorschein und zaubert Lilly ein Lächeln aufs Gesicht.

"Herzlichen Glückwunsch. Sie werden Mutter und können sich gleich nachher an der Rezeption ihren Mutterpass abholen."

Auch wenn Abraham das Privileg gehabt hätte heute dabei zu sein, wollte er lieber, dass ich mitkomme. Er weiß immer noch nicht wann und wie er es unseren Eltern sagen kann und solange unsere Maskerade aufrecht erhalten bleiben soll, werde ich sie zu den Terminen begleiten. Dafür erwartet er ganz viele Fotos und die wird er auf jeden Fall erhalten.
Neugierig betrachte ich das kleine Ding vor mir.
Ob man schon erkennen kann, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?