|29| I felt like I couldn't breathe

429 21 9
                                    

When you told me you'd leave
I felt like I couldn't breathe
My aching body fell to the floor

"Jacky! Jacky!" , schrie Paula nun schon fast der jungen Sanitäterin ins Gesicht. Sie zeigte jedoch keine Reaktion. Keine einzige. Nur ihr bebender Körper, die zitternden Händen, dass schnelle Heben und Senken ihres Brustkorbes verieten, dass sie sich noch unter den Lebenden befand.

Jackys Kopf war wie leer gefegt. Sie vernahm nichts mehr. Verschwommen sah sie Paula vor sich. Ihre Lippen bewegten sich, doch sie vernahm keinen Ton.
Kraftlos rutschte sie an der kalten Wand hinter ihr auf den Boden. Sie zog ihre Knie fest an ihren Körper, so als hätte sie Angst, jemand würde sie ihr gleich wegnehmen. Tränen strömten ihre Wangen hinunter.

Es war ein langer, schmerzhafter Kampf für ihre kleine Schwester gewesen. Vor ihrem Inneren Auge sah sie das fröhliche lachen von ihr. Yuna. Ihre blauen Augen strahlten mit ihrem breiten Grinsen um die Wette. Sie hatte nie Angst vor irgendwas, nicht vor der Dunkelheit, nicht vor dem Tod. Es war etwas normales für die Zwölfjährige sie wusste, dass jeder einmal sterben wird. Sie früher als andere und es war okay für sie. Sie lebte jeden Tag, als wäre es ihr letzter.

Jacky begann wieder stärker zu zittern. Zu dem glücklichen Momenten schoben sich nun Momente, die sie eigentlich verdrängt hatte. Wie dunkle Wolken zogen sie über, das Lächeln von Yuna. Die junge Sanitäterin wuschelte sich mit ihren zitternden Händen durch die Haare. Es war das, was sie immer bei ihr gemacht hat. Zum Spaß hatte sich Jacky aufgeregt und meinte immer das sie sofort damit aufhören solle, aber es war nur ein Spaß. Sie würde jetzt alles dafür geben Yuna noch ein letztes Mal in den Armen zu halten. Ihr Lachen noch einmal zu hören und dass sie ihr noch einmal sanft durch die Haare wuschelte.

Es war so plötzlich. Klar, sie wusste es war bald vorbei. Sie hatte es gespürt, aber sie wollte es nicht wahr haben.

Jackys Atmung war nicht mehr als ein nach Luft schnappen. Es fühlte sich so an, als würde eine unendlich große Last auf ihre Lunge liegen. Sie zerquetschen und zu verhindern, dass sie Atmen kann. Auch wenn sie nichts von dem was Paula sagte verstand, war das Rauschen in ihrem Kopf ohrenbetäubend laut. Am liebsten hätte sie ihre Hände auf die Ohren gepresst. Noch nie waren ihre Gedanken so laut und das Verlangen nach Stille so groß. Zitternd atmete sie stoßweiße den Sauerstoff ein. Es funktionierte nicht. Ihr Lungen wollten keinen Sauerstoff aufnehmen. Wie als würde man ertrinken, als würde das Wasser den ganzen Sauerstoff verdrängen.

Ein brennender Schmerz weckte sie auf. Das Rauschen wurde leiser, Paula's Stimme lauter. Endlich. Jacky merkte wie sie wieder das Gefühl bekam Atmen zu können, auch wenn nur ein wenig mehr.
"Jacky? Bist du wieder da", rief die Notärztin fast schon panisch.
Gedämpft hörte die junge Sanitäterin Paula's Worte. Sie versuchte die Worte zu ordnen, ihnen einen Sinn zu geben. Es dauerte, bis sie schließlich nickte.

Paula umschloss Jackys Handgelenke, um sie wieder auf die Beine zu ziehen. Als sie stand merkte sie, wie ihr ganzer Körper immernoch zitterte, sie hatte Angst, ihre Beine würden einfach wegknicken.
"Ich mache mir Sorgen, Jacqueline! Was ist los?"
Die Notärztin strich der jungen Sanitäterin sanft über ihren Oberarm, versuchte so irgendwie, die immernoch weinende Jacky zu beruhigen. Paula wusste nichts von Yuna, keiner ihrer Freunde und Kollegen wussten etwas von ihr.
"Es war besser so", redete sich die junge Sanitäterin immer wieder ein. Es sollte keiner erfahren. Niemals.

If we don't safe them, who will?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt