|34| The devil doesn't bargain

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"Es-es tut mir Leid", flüsterte Jacky, währenddessen sie ihre Hände schützend über sich erhob.
"Du machst das nie wieder hast du mich verstanden?"
"Aber Franco ist doch nur ein Kollege und ein Freund."
Die Augen von Jackys Freund funkelten Böse und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wütend packte er sie kurz darauf am Handgelenk.
"Du. Machst. Das. Nie. Wieder."
"Ja. Bitte hör auf. Du tust mir weh", schluchzte die junge Sanitäterin. Tränen strömten ihre Wangen hinunter.
"Hör auf. Sonst gebe ich dir einen Grund zum heulen."
Er ließ von ihr ab, bevor er durch die Haustür verschwand.

Jacky rieb sich das schmerzende Handgelenk. Es war rot und sie konnte sich gut vorstellen, dass es irgendwann blau wurde. Sie hoffte einfach, dass es bereits wieder weg ging.

Mit einem Blick auf die Uhr wusste sie, dass sie nun los musste. Sie schaute auf den Dienstplan, um festzustellen, dass sie mit Paula eingeteilt war.
"Morgen", rief sie als sie den Aufenthaltsraum betrat. Schnurtracks lief sie zu der Kaffeemaschine, um sich erstmal einen Kaffe zu holen. Dabei blickte sie aus dem Fenster dem strahlend blauen Himmel entgegen.

Es war Anfang Juli und dem entsprechend auch schon ordentlich warm. Sie machte sich ein wenig Sorgen darüber wie sie das blaue Handgelenk verheimlichen soll. Es sah bestimmt schlimm aus, aber er meinte es nicht so. Er hat seine Ausraster, aber jeder Mensch hat doch seine Macken oder? Außerdem sah Jacky ein, dass sie nicht soviel Kontakt zu Männern haven sollte. Es war ihre Schuld das er manchmal ausrastete.

Ihr Melder riss sie aus den Gedanken. Sie lief zu dem NEF, wo Paula bereits wartete.
"Hi Paula", begrüßte Jacky die Notärztin.
"Was haben wir?"
"Verbrennungen an der Hand", antwortete Paula.
Jacky nickte nur.

Am Haus angekommen hörten sie erstmal nichts.
"Hallo Rettungsdienst!"
Ein Mann, Mitte 40, öffnete die Haustür.
"Endlich, meine Frau hat sich an der Hand verbrannt."
Er führte Jacky und Paula in das Haus. Es sah sehr verwüstet aus. Überall lagen Klamotten und andere Dinge, als hätte es hier den Streit des Jahrtausends gegeben.
Am Küchentish saß die Frau sichtlich eingeschüchtert.
"Hallo, ich bin Jacqueline Wendt, wer sind Sie?"
Jacky hockte sich vor die Frau, damit sie ihr in die Augen schauen musste.
"Kiara, Kiara Beck", murmelte die Frau.
"Und wie ist das passiert an Ihrer Hand?"
Besorgt musterte die Rettungssanitäterin die junge Frau. Irgendwas lief hier ganz und garnicht richtig.

"Sie hat sich am Backblech verbrannt", antwortete ihr Mann für sie und warf der Frau einen warnenden Blick zu. So empfand es Jacky aufjedenfall. Schon wieder hatte sie ein ungute Gefühl.
"Mit der Verbrennung müssen Sie ins Krankenhaus Frau Beck", meinte nun Paula, die sich währenddessen mit dem Mann von ihr unterhalten hatte.

"Nein, das kriegen wir doch bestimmt auch so hin. Oder Kiara?"
"Ja", sagte sie anteilnahmslos. So als wäre ihr es egal, als hätte sie schon verloren.
"Die Kollegen kommen gleich", meinte Paula nur, bevor es auch schon klingelte.

Einige lief Jacky zu Tür, um Marion und Franco zu empfangen.
"Hier ist irgendwas ganz komisch", flüsterte Jacky und nahm die Sachen aus dem NEF wieder mit. Zum Glück konnte sie mit Paula wieder gehen.

Auf der Rückfahrt zur Wache klingelte plötzlich Jackys Handy. Es war ihr Freund. Neben ihr saß Paula, sie würde alles mitbekommen. Wenn sie nicht dran gehen würde, würde das wieder Ärger geben. Aber er konnte kurz warten. Sie parkte das NEF in der Fahrzeughalle, bevor sie ihn zurück rief.

"Hallo? Was gibt es denn?"
"Wo bist du?"
"Ich bin arbeiten Schatz, dass habe ich dir aber auch gestern schon gesagt."
"Bestimmt schon wieder mit diesem Franco. Du bist immer nur auf der Arbeit und nie zu Hause. Ich hole dich gleich ab."
"Das geht nicht, ich habe Dienst", erwiderte Jacky beinahe empört.
"Und wie das geht."
Er legte auf.

Und er hatte Recht. Jacky arbeitete viel zu viel in letzter Zeit sie sollte sich mal eine Auszeit gönnen, um für ihren Freund da zu sein.
Mit einem schlechten Gewissen ging sie zum DGL, um im mittzuteilen, dass sie Bauchschmerzen hatte und deswegen nicht mehr arbeiten konnte.
Er nickte verständnisvoll und Jacky war erleichtert nun etwas mehr Zeit mit ihrem Freund verbringen zu können.

Vor der Wache stand er schon. Sie lächelte ihn an.
"Ich habe jetzt ein paar Tage frei genommen nur für uns", meinte sie. Das sie einen auf krank gemacht hatte musste ja keiner erfahren.
"Also bedeutet ich dir doch noch etwas."
Zufrieden lächelte ihr Freund.

"Wir können ja gemeinsam auf die große Grillparty von meiner Wache gehen?" schlug Jacky vor.
"Jetzt fängst du schon wieder mit deiner dämlichen Arbeit an", rief er wütend.
"Es war nicht so gemeint."
Jacky bekam Angst und ihre Stimme fing an zu zittern.
"Wie war das denn gemeint. Du bist bestimmt viel lieber bei diesem Franco."
"Nein, nein das stimmt nicht! Mattheo ich liebe dich. Nur dich!", schrie Jacky beinahe. Sie wollte ihn nicht verlieren. Er kann sich ändern. Es ist nicht so wie es aussieht.

"Ich fahr nach Hause. Sie zu wie du zu mir kommst."
Sie konnte garnicht so schnell gucken, wie sein Auto weg war. Seufzend machte sie sich zu Fuß auf den Weg. Eine halbe Stunde, die sie schon heute Morgen zurück gelegt hatte. Heute morgen jedoch war es ein entspannten Spaziergang. Nun lief sie fast den Gehweg entlang, nur um wieder nach Hause zu kommen. Sie wollte nicht, dass er wieder sauer wird.

Außer Atem stand sie vor ihrem Haus, dass sie sich mit Mattheo teilte. Er war doch recht schnell bei ihr eingezogen. Sie wusste nicht, ob sie es nun bereute. Das Auto stand bereits in der Garage, weshalb Jacky davon ausging das er schon da war. Sie schloss leise die Türe auf, nur um beim eintreten über ein paar Schuhe zu fliegen. Es waren nicht ihre Schuhe. Schnurstracks lief sie ins Schlafzimmer, nur um ihren Freund mit einer anderen zu erwischen.

Tränen stiegen ihr in dir Augen. Sie wollte ihn anschreien, ihm sagen was er doch für ein Arschloch sei, doch sie traute sich nicht. Jacky drehte sich um, knallte die Haustür zu und lief ohne sich umzudrehen weg. Wohin, dass wusste sie selber noch nicht.

Letztendlich lief sie zu Amelia. Atemlos und vollkommen verweint stand sie vor ihrer Tür und klingelte.

"Oh Gott Jacky, was ist passiert? Komm rein", meinte Amelia erschrocken, als sie die junge Sanitäterin erblickte.

Als Jacky mit einem Glas Wassser in der Hand auf der Couch saß begann sie der jungen Ärztin von Mattheo zu erzählen.
"Ich weiß, dass sich das jetzt echt nicht schön anhört, aber er war toxisch, du brauchst in nicht."
"Nein, nicht immer. Mit etwas Zeit hätten wir das hingekriegt. Ich hätte ihn verändert", schluchzte Jacky.
Amelia umarmte sie daraufhin.

"Jacquelein, es hat keinen Sinn, mach es nicht. Er ist rücksichtos und das wusstest du auch, ich hab es dir doch gesagt oder? Mattheo ist gewalttätig und schwer zu durchschauen. Die Wahrheit ist, dass er lügt und ich weiß dass du nicht loslassen möchtest. Wie zuvor bist du dir sicher das du ihn ändern kannst, doch ich weiß du kannst es nicht. Der Teufel lässt nicht mit sich verhandeln, er wird dir nur immer wieder das Herz brechen. Das ist es nicht wert oder? Er wird sich nie ändern und er wird nie Prince Charming sein. Er wird dich nur mehr verletzten." [Lied da oben]

Sanft streichelte Amelia Jacky über den Rücken, die nun nur noch mehr am schluchzen war.
"Du hast Recht, ich sollte nicht mit ihm zusammen sein. Er ist es nicht wert."
Sie lächelte leicht, weil sie sich nun trennen wird, um IHR leben zu leben.

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Da bin ich wieder. Das nächste Kapitel wird bestimmt wieder etwas dauern, da ich mich grade in Rom befinde und deswegen kaum Zeit finde zu schreiben. Ich hoffe ihr werden drüber hin wegkommen;)
Einen schönen Tag noch.
LG asdsforlife

If we don't safe them, who will?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt